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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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da warst.« Abby blickte sich voller Grauen um. »Ich ertrage dieses Haus nicht mehr. Ich habe mich so in das Anwesen verliebt, als wir es gefunden haben, aber jetzt hasse ich es. Wir wussten nicht, was wir tun sollten, also haben wir Chase angerufen, und er hat euch geholt.« Sie begann wieder zu weinen. Fritz schlang ihr einen Arm um die Schultern und küsste sie auf den Kopf.
    Dann blickte er zu mir auf. »Wir wissen wirklich nicht mehr weiter. Wir brauchen Hilfe, sonst wird es uns früher oder später umbringen. Oder wir geben das Haus auf und verlieren unser ganzes Geld. Die Geister hier wollen Blut. Unser Blut.«
    Kaum hatte er den Satz beendet, hallte ein dumpfes Lachen durch den Raum, und dann – dann brach die Hölle los.

[home]
    Kapitel 9
    W as zum …?« Ich sprang auf, als eine Maurerkelle an mir vorbeiflog. Wenn ich nicht beiseitegesprungen wäre, hätte sie mir die Stirn eingeschlagen. Für mich nicht tödlich, aber das hätte eine hübsche Beule gegeben.
    Camille streckte die Hand aus. »Da!«
    Wir fuhren herum. Eine dunkle Wolke schob sich an der Decke entlang, ein brodelnder schwarzer Nebel, der hinter den Kranzleisten hervorsickerte und sich rasch ausbreitete. Abby und Fritz wichen entsetzt zurück.
    »O Gott, nein … nein, bitte nicht …«, flüsterte Abby, als die Wolke in den Raum herabsank und allmählich Gestalt annahm.
    Camille schob sie zur Tür. »Lauft. Du und Fritz verschwindet hier.«
    Sie taumelten auf den Durchgang zur Küche zu, doch dann hörte ich Abby schreien. Ich drehte mich um und sah eine weitere Wolke aus dem Durchgang hereintreiben. Die beiden wichen zurück, und Abby wimmerte. Fritz packte sie und schob sie hinter sich.
    Chase war ihnen am nächsten, er zerrte Abby am Arm zu sich heran und brachte sie hinter sich in Deckung, mit dem Rücken an der Wand. Ich wollte auch zu ihnen, blieb aber stehen wie angewurzelt. Rinnsale von Blut liefen die Wand hinab wie dünne Finger aus dem Nichts. Ich konnte es riechen – metallisch und süß, und dennoch … war irgendetwas daran abstoßend.
    »Chase – Abby, weg da!« Ich deutete über sie. Die beiden drehten sich um und sahen das Blut an der Wand hinter ihnen herabrinnen. Abby warf sich nach vorn. Sie hatte schon beinahe daringestanden.
    »Was zum Teufel ist hier los?« Chase klang heiser.
    Camille und Morio fassten sich bei den Händen, senkten die Köpfe und murmelten leise vor sich hin. Ich konnte das Raunen hören, es klang uralt und hohl. Als sie die Köpfe wieder hoben, glitzerten ihre Augen silbrig-violett, und Morio stieß ein leises Lachen aus.
    Die schwarzen Nebelschwaden umkreisten den Raum, und eine große, männliche Gestalt nahm darin Form an. Ich wich zurück, als das Geschöpf aus der Wolke trat, nur dichter Rauch und Nebel mit giftgrün glühenden Augen. Er war böse. Ich kannte das Böse – sehr gut sogar, denn ich rang tagtäglich damit. Und dieses Wesen, dieser Geist, war böse, durch und durch.
    Chase versuchte, Fritz und Abby zu schützen. Das Blut, das die Wände hinablief, war tiefrot und zähflüssig, doch es weckte nicht meinen Hunger. Stattdessen widerte es mich an, von dem Geruch drehte sich mir der Magen um.
    Camille und Morio fingen die Gestalt ab, die auf uns zukam. Sie traten ihr Hand in Hand in den Weg wie zwei Schulkinder aus einem Horrorfilm. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern war ebenso furchteinflößend wie unser finsterer Gegner. Camille hob die linke Hand, Morio die rechte.
     
    Von Dunkel zu Dunkel, von Nacht zu Nacht,
    Aus Finsternis bist du hervorgebracht.
    So bist du nun, was warst du einst,
    Dass du in der wahren Gestalt erscheinst,
    Dass du die Maske verlierst, jetzt und hier
    Gebietet unser Zauber dir!
     
    Ihre Stimmen hallten durch den großen Raum, und der Geist brüllte. Ein Windstoß fegte herein, kämpfte mit dem dunklen Nebel und versuchte ihn zu vertreiben.
    Doch der Schatten war stark und wehrte sich mit der Kraft einer Schlange, die sich aufrichtet, um zuzustoßen. Der Geist lachte wieder, doch es schwang nun ein Hauch Angst in seiner Stimme mit. Die Spannung baute sich weiter auf, und ein Geräusch wie von Metall, das durch die Luft pfiff, erschreckte mich. Ich drehte mich um und sah gerade noch einen Schraubenzieher durch die Luft zischen, der auf Camilles Herz zielte.
    Sie war zu sehr in ihre Magie vertieft, um ihn zu bemerken, und Morio ebenfalls.
    Ich schrie auf, katapultierte mich in die Luft und landete mit einem Salto vor Camille. Der Schraubenzieher traf

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