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Vampirsaga 02 - Honigblut

Vampirsaga 02 - Honigblut

Titel: Vampirsaga 02 - Honigblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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seinen Blick schweifen. Wie mochte Maeve all diese Vampire erreicht haben? Sicher nicht mit dem Handy. Die meisten hatten selbst die Erfindung des Telefons noch nicht mitbekommen, und einige schienen Elektrizität nur vom Hörensagen zu kennen.
     
Xylos seufzte. Es gab also andere Vampirfähigkeiten, die er nicht besaß, und von denen er auch noch nichts gehört hatte. Zumindest war das die einzige Erklärung, die ihm einfiel.
     
Wenn wenigstens Edward, Sofia oder Maeve hier wären!, dachte er. So blieb ihm und allen anderen nichts anderes übrig als zu warten, bis die Königin die Sitzung eröffnete.
     
Und Warten war nicht gerade eine Stärke von Vampiren, egal ob alt oder jung, ob klassisch, verzweifelt oder lebenshungrig, auch wenn sie die Ewigkeit zur Verfügung hatten. Wieso waren alle bloß so ungeduldig, so zeitgeil? Xylos Blick schweifte zu Hasdrubal, der sich anmutig durch die Gruppen der Wartenden schob, hier und da anhielt und ein Schwätzchen hielt, um gleich darauf rastlos weiterzugehen. Vielleicht haben einige Vampire Angst, doch noch zu sterben, wenn sie still sind, sich nicht bewegen und gleichzeitig nichts sagen. So, als könne sich der Körper daran erinnern, dass er etwas vergessen hat. Xylos lächelte in sich hinein. Jennifer Schreiner Honigblut
     
Zum Glück redeten die Vampire im Moment noch hauptsächlich davon, was sie seit ihrem letzten Treffen getan hatten, von allgemeinen Schwierigkeiten, Plänen und von Geld. Geld, dachte Xylos spöttisch. Es ist schon erstaunlich, dass sich das nie geändert hat. Egal, in welchem Jahrhundert man geboren war, Zahlungsmittel waren immer eines der wichtigsten Gesprächsthemen – und Sex.
     
Er versuchte, die Gespräche anhand der Auren zu filtern, suchte in dem unübersichtlichen Stimmgewirr Dialoge zu den Neuigkeiten in der Vampirgesellschaft, schnappte Informationen, Vorschläge und Kritik auf, während sich die Verunsicherung über die gemeinsame Zukunft langsam in die Themen einschlich und aufkommende Wortgefechte lauter wurden.
     
Warum Vampire nicht die Welt beherrschen? Xylos wandte sich Charon zu und der Gruppe, die er soeben unbemerkt infiltriert hatte. Der Grund ist ganz einfach und lässt sich auf ein Wort beschränken: Vampire!
     
Sperrte man mehrere Vampire in einen Raum, benahmen sie sich wie Katzen in einem Sack. Sobald es ernsthaft langweilig wurde, würden sie einen Streit beginnen – egal worüber.
     
Wie viel schlimmer kann es noch werden?, fragte sich Xylos und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Neuankömmlinge. Vor lauter Vampiren konnte er nicht erkennen, wer es war; nur, dass die Ankunft mit einem großen Tohuwabohu und einigen verwirrten Auren verbunden war.
     
Bitte, keine Antworten!, dachte Xylos. Trotzdem setzte er sich neugierig in Bewegung, um den Ursprung der Aufregung zu entdecken. Und als er die langen, dunklen Locken in der Entfernung aufblitzen sah, wusste er, was genau der Ärger bedeutete. Der Ärger hatte einen Namen: Fee!
     
Und Gorgias war an ihrer Seite.
     
Xylos knurrte leise in sich hinein. Als er das verfluchte Weib in der Obhut des Vampirs gelassen hatte, hatte er damit gerechnet, sie endlich los zu sein. Doch wieder einmal war sie zurückgekommen wie ein Steh-Auf-Weibchen.
     
In dem lauten Stimmgewirr konnte der Callboy deutlich zwei Stimmungen ausmachen. Die eine war: Sakrileg. Die andere: Ficken. Er verzog die Lippen zu der Karikatur eines Lächelns. Primitiv! Irgendwie scheinen sich Menschen, sobald sie in Vampire verwandelt werden, zu drittklassigen animalischen Monstern zu werden. Freud hätte seine helle Freude daran!
     
„Bring dein Spielzeug zurück in den Karton!“, tönte es von Charon, der eine Gruppe Gleichgesinnter anführte, die Fee und den Rothaarigen umzingelt hatten.
     
„Und dich am besten auch!“, lachte ein Vampir, dessen Namen Xylos nicht einfiel.
     
Der rothaarige Clubbesitzer drehte sich suchend in der Menge um, ohne Fee loszulassen, die er schützend an der Hand hielt. Als er Xylos in der Menge entdeckte, lächelte er ihm erleichtert zu.
     
Charon folgte dem Blick und grinste höhnisch. „Na, Nachschub?“
     
Xylos ignorierte den Vampir und ging Gorgias entgegen, während die Vampire ihm eine Gasse bildeten.
     
„Er ist zu jung!“, behauptete der Namenlose anklagend, und einige der anderen nickten zustimmend. Jennifer Schreiner Honigblut
     
„Sie hat mich angerufen!“ Gorgias hielt zu seiner Verteidigung sein Handy in die Höhe. Das Stimmgewirr wurde noch

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