Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
seine »Welpen« und erklärte Qutuz, er verfüge selbst über genügend Hunde; dennoch wäre er ihm für Geleitschutz dankbar.
    Was Radu nun vorhatte:
    Da er (wegen Tibor – als Wojwode hatte dieser sicher eine ganze Armee hinter sich) weder in die Walachei noch zur Seeräuberei (ein gebranntes Kind scheut nun einmal das Feuer) noch sonst irgendwohin in den nördlichen Mittelmeerraum zurückkehren konnte, wo die Mongolen noch immer das Sagen hatten, auch wenn ihre Macht mittlerweile im Schwinden begriffen war, würde er sein Glück eben in Afrika versuchen.
    In Afrika wurden Handelswege erschlossen, und Radu hatte Gerüchte über ungeheure Reichtümer an Gold, Sklaven und Elfenbein vernommen. Und wo es solche Reichtümer gab, bestand auch entsprechender Bedarf, diese zu schützen. Außerdem musste er raus – die Welt war groß und dies seine Gelegenheit, sie zu erkunden.
    Radu und seine Männer erhielten von Qutuz die besten Araberpferde und verbrachten sechs Monate damit, diese zu »zähmen« (in Wirklichkeit, sie an ihre neuen Herren zu gewöhnen). Das war keine leichte Aufgabe; die Pferde spürten den Wolf in Radu und ließen ihn nur widerwillig an sich heran. Doch schließlich beugten sie sich. Dann war es auch schon an der Zeit, nach Westen aufzubrechen.
    Der Geleitzug setzte Radu und dessen Gefolge mit ihren Pferden an der afrikanischen Küste südlich von Tunis an Land. Der Hunde-Lord war schon einmal hier gewesen, und zwar mit Belisarius. Er kannte die Gegend und auch den Weg. Radus Rudel bestand aus nur drei Leutnanten und fünfzehn Knechten. Auf ihren weißen Araberpferden mit den verzierten Sätteln, unter Baldachinen mit seidenen Quasten vor der Sonne geschützt, gaben sie ein prächtiges Bild ab. In ihren schwarzen Pluderhosen und den wallenden, gold umrandeten Umhängen aus schwarzer Seide – mit den juwelenbesetzten Scheiden ihrer Krummschwerter und goldenen Ringen an jedem Finger – waren sie doch gewiss Abgesandte irgendeines reichen Sultans aus dem Osten oder des Königs eines Turkvolkes.
    Dafür jedenfalls hielt sie der Kundschaftertrupp, der ihre Landung von einem gut getarnten Beobachtungspunkt aus verfolgte. Was die in schwarz-braun-gelbe Gewänder gehüllten Nomaden allerdings nicht mitbekamen, war der wilde Ausdruck in den Augen dieser reichen Fremdlinge, der brennende Blick über den dichten Schleiern, die die unteren Gesichtspartien verhüllten.
    Die Dämmerung wich der Nacht, als Radus Eskorte salutierte und Segel setzte; Schatten senkten sich bereits über das Land ... und merkwürdigerweise bewegten sich einige davon. Radu lächelte grimmig. »Wir sind nicht allein«, gab er an seine Männer weiter. »Haltet euch gefechtsbereit, aber keine auffällige Bewegung! Wollen doch mal sehen, was das soll und wer diese Kerle sind.«
    Zaghounan lag vierzig Kilometer westlich im Landesinnern. Nach etwa zwanzig Kilometern, als es dunkel war und der Halbmond am Himmel stand und das Gelände steinig und schwierig wurde, ließ Radu das Lager aufschlagen. Eine Wache war zwar nicht nötig (die Ohren seiner Gefolgsleute hätten jedem Wachhund zur Ehre gereicht), dennoch stellte er Posten auf. Alles andere hätten ihre »Begleiter« als Zeichen der Schwäche oder gar Dummheit gedeutet und sich zum Angriff entschlossen, das wusste er. Und dann hätte er einen Kampf am Hals gehabt – ein schlechter Anfang, da es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Einheimische handelte. Es war ihm wichtig, dass sie ihm, so wie einst Waldemar Ferrenzig, gestatteten, sich hier, in den Ruinen auf dem Berg, niederzulassen. Später, nachdem er sich erst etabliert hatte, wollte er von hier aus ins Innere Afrikas aufbrechen.
    Doch während er mit den Männern am Feuer saß, erstatteten ihm seine draußen umherstreifenden Wachhunde (Wolfs-Leutnants) nach und nach Bericht. Ihre »Begleiter« waren ihnen zahlenmäßig um eine Handvoll überlegen. Sie hatten Kamele und ein paar Ponys, wahrscheinlich handelte es sich um Tuaregs. Trotzdem konnten es Einheimische sein, aber auf jeden Fall waren sie Banditen. Und allmählich rückten sie immer dichter zusammen und kreisten das Lager ein.
    Radu beschloss, ihnen zuvorzukommen. Mit weit ausgreifenden Schritten begab er sich hinaus in das unwirtliche Gelände, stellte sich hoch erhobenen Hauptes hin und warf den Kopf in den Nacken, um laut und lange den Halbmond anzuheulen. Und als die Echos erstarben, rief er: »Ich weiß, dass ihr da seid, Wölfe der Wüste. Aber auch ich bin ein

Weitere Kostenlose Bücher