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Vampyr

Vampyr

Titel: Vampyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Daeron kalt.
    Bayne zog sein Schwert und kam näher. »Wie habt Ihr es herausgefunden?«
    »Womöglich ist Eure Macht nicht so groß, wie Ihr denkt.« Daeron umfasste das Heft des Dolches fester. Er musste warten, bis Bayne nahe genug heran war. »Warum das alles?«, fragte er. »Martáinn und ich, das kann ich verstehen. Aber warum Catherine?«
    »Ich brauche sie«, war die schlichte Antwort.
    Roderick war jetzt keine zehn Schritt mehr entfernt. Auf diese Distanz unmöglich zu verfehlen. Daerons Augen ruhten auf ihm, nahmen ein letztes Mal Maß, ehe er den Dolch werfen würde. Er holte aus. Roderick bewegte sich blitzschnell. Die Schwertspitze flog heran. Daeron riss den Dolch herum. Die Klingen prallten aufeinander und fuhren kreischend aneinander entlang. Baynes Arm schoss vor. Seine Finger schlossen sich mit erstaunlicher Kraft um Daerons Waffenhand. Daeron riss ein Knie in die Höhe und rammte es seinem Gegner in den Magen. Bayne wankte nicht einmal. Stattdessen packte er Daeron und schleuderte ihn wie ein Spielzeug von sich. Mit einem Aufprall, der ihm die Luft aus den Lungen presste, ging Daeron zu Boden. Sofort war Bayne über ihm, doch jetzt hatte Daeron die Waffenhand wieder frei. Er warf sich nach vorne, stieß Bayne den Dolch in die Seite und riss ihn sofort wieder aus seinem Fleisch. Bayne fuhr zurück, eine Hand auf die Wunde gepresst. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    Der Treffer verschaffte Daeron nur wenig Zeit. Die Silberklinge hatte es zwar vermocht, Roderick zu verletzen, doch er ging trotzdem sofort wieder zum Angriff über. Mit einem Schwerthieb, so rasend schnell, dass Daeron ihn kaum kommen sah, fegte Bayne ihm den Dolch aus der Hand. Die Waffe schlitterte unter die lange Tafel. Daeron sprang auf die Beine. Des Silberdolchs beraubt riss er sein Schwert aus der Scheide. Die Stahlklinge konnte Bayne nicht töten, doch sie würde ausreichen, um sich seine Waffe vom Leib zu halten. Mit einem wuchtigen Hieb wehrte er Baynes nächsten Angriff ab und ging sofort in die Offensive. Drei kurz hintereinander ausgeführte Attacken zwangen Bayne zurück. Daeron nutzte den Moment, um sich nach dem Silberdolch umzusehen. Die Waffe war bis ans andere Ende der Tafel gerutscht.
    Mit einem Satz sprang Daeron auf den Tisch. Teller und Besteck klirrten. Gläser kippten um. Kerzen stürzten aus den Leuchtern und rollten umher, als Daeron auf die gegenüberliegende Seite des Tisches zulief. Eine Erschütterung verkündete, dass Roderick ihm gefolgt war. Daeron fuhr herum. Baynes Klinge raste auf ihn zu. Daeron schlug den Angriff zurück und warf sich gegen Bayne, um ihn vom Tisch zu drängen, doch Bayne war zu schnell und zu geschickt. Er duckte sich unter Daerons hastig ausgeführter Attacke hinweg und sprang vor. Es gelang Daeron gerade noch, sein Schwert zwischen sich und seinen Gegner zu bringen. Die Klingen prallten so heftig aufeinander, dass Daeron die Erschütterung bis ins Schultergelenk hinauf spürte. Ein Gefühl von Taubheit breitete sich in seinen Fingerspitzen aus. Seine Hand krampfte sich um den Schwertgriff, während sein Arm einen Halbkreis beschrieb, als er die Klinge herumfahren ließ. Der Stahl schrammte an Rodericks Schwert entlang, dann riss Daeron seine Klinge herum. Die ruckartige Bewegung schleuderte Bayne die Waffe aus der Hand, doch auch Daeron entglitt sein Schwert. Die beiden Klingen rutschten über den Tisch und fielen zu Boden.
    Bayne holte aus und trat Daeron vor die Brust. Die Wucht des Trittes warf Daeron von den Beinen. Krachend schlug er auf den Tisch. Porzellan brach unter seinem Aufprall. Glas splitterte. Ein trockenes Knirschen erfüllte sein Ohr. Dann nahm er den süßlichen Geruch von Stechginster wahr. Ein Teil des Tischschmucks war unter dem malmenden Druck seines Körpers zerbröselt.
    Daeron bemühte sich, wieder auf die Beine zu kommen. Bayne packte ihn und riss ihn herum. Ein massiver Fausthieb raubte Daeron beinahe die Besinnung. Einen Augenblick später spürte er Baynes Griff in seinem Nacken. Er will mir das Genick brechen!
    Daeron versuchte sich ihm zu entwinden. Er schlug und trat nach Bayne, doch seine Gegenwehr verpuffte im Nichts. Verzweifelt packte er ein Büschel Stechginster und schlug damit nach seinem Gegner. Im selben Moment ließ Bayne von ihm ab und wich fauchend ein paar Schritte zurück. Geduckt stand er vor Daeron, suchte einen Weg an dem Gewächs vorbei. Daeron wusste, dass er ihn damit nicht lange aufhalten konnte. Und der Silberdolch lag

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