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Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Titel: Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudy Namtel
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gab sie das Zeichen. Finchen wusste Bescheid und bereitete sich auf ihren Einsatz vor.
    Da! Die Schritte näherten sich wieder der Tür! Gleich müssten sie ihn sehen können, wenn er in den Flur zurückkehrte. Der Schritt war ganz nah. Aufpassen! Die Jacke war zu sehen!
    Wie von einer Tarantel gestochen sprang Finchen zwei Schritte nach vorn vor die Tür. Nicht zu nah! Sie hielt mehr als einen Schritt Abstand zum Mann. Das geschah genau in dem Moment, als der Besucher seinen Schritt durch die Tür hinaus in den Flur machte.
    Der Fremde zuckte erschrocken zusammen und wich eine Handbreit zurück, starrte wie eingefroren auf die kleine Alte, als wäre ihm just der Heilige Geist erschienen. Die anderen hatte er noch nicht wahrgenommen.
    „Was …?“
    In genau diesem Moment beugte Adelheid sich mit einer schwungvollen Bewegung blitzschnell vor und rammte mit einer ungeahnten Wucht ihre Nadel in die Schulter des Mannes. Der zuckte zusammen und riss seinen Kopf herum. Ein kurzer Aufschrei. Mit weit offenen Augen schaute er die Angreiferin an. Adelheid erwiderte stumm und ohne die Miene zu verziehen seinen Blick, hielt ihre Rechte unverändert auf seiner Schulter und drückte ihren Daumen langsam runter. Der Blick des Mannes wurde zielloser. Sein Körper erschlaffte auf der Stelle. Erst langsam, dann rapide schneller werdend sackte er in sich zusammen.
    Adelheit zog die Spritze wieder heraus.
    „Das ist aber ein Hübscher!“ Finchen betrachtete das Gesicht des Fremden mit einem leichten Anflug des Träumens.
    „ Finchen! Für so etwas haben wir jetzt keine Zeit! – Noch nicht“, rief Adelheid die Kleinste zur Raison. „Mach lieber bitte die Außenbeleuchtung aus.“
    Mit einem hauchzarten Anflug von Missmut watschelte Finchen zu dem Lichtschalter neben der rückwärtigen Tür und legte den Schalter um.
    „So, dann packt bitte mit an!“
    Gemeinsam hievten die drei den Kerl in die Kammer.
    „Der liegt jetzt gut. Kommt. Wir wollen doch noch fleißig sein, oder?“
    „Ja, Adelchen.“ - „Ja, Schwesterherz.“
    Folgsam bejahen beide. Gelöst schlurften die drei zurück in die Wohnstube. Adele packte die Spritze wieder in ihr Handarbeitskörbchen.
    „Die brauchen wir jetzt nicht mehr. Hach – ist doch schön, oder?“
    Martas und Finchens Nicken ließ Adelheid stolz lächeln.
    „Ihr wart wieder perfekt!“
    Dann senkten sie ihre Köpfe und wandten sich eine jede ihre Handarbeit zu. Das Holz im Ofen knisterte laut. Dann und wann tönte ein Zischen oder Fauchen aus den Flammen.
    „Ich denke, wir sollten Robin gleich wecken.“
    „Gönn ihm doch noch sein nachmittägliches Schläfchen, Martha.“
    „Ach kommt, dann wird es heute Abend wieder so spät. Wenn er jetzt zu lange schläft, will er in der Nacht wieder nicht ins Bett.“
    „Vielleicht hat er ja Lust auf einen Film“, wand Finchen ein.
    „Was gibt es denn heute im Fernsehen?“
    „Moment, Adelheid.“ Finchen sprang auf und griff den Walsroder Tagesanzeiger. „Hier. Ice Age. Das liebt er heiß und innig. Urviecher, die im Eis eingeschlossen waren.“
    „Noch etwas anderes?  – Zeig doch einmal her!“
    Adelheid ergriff das Blatt und überflog die Seite schnell durch ihre Lesebrille blinzelnd. „Hm, Schrott wie immer.“ Mit einem leichten Anflug von Missmut sprach sie dies, als sie die Zeitung umblätterte. Ihr strenger Blick fiel auf die Kontaktseite.
    „Ach ja! Nicht zu übersehen, wie immer. ‚ Service für den einsamen Herrn. In romantischer, abgelegener Umgebung. Eros …‘ Ts! Diese geilen Böcke! – Stellt euch einmal vor, so etwas hätte man schon vor fünfzig Jahren veröffentlicht.“
    „Na, Adelchen, dann wäre bei uns vielleicht in jungen Jahren einiges anders gelaufen“, grinste Martha. „Und wir hätten schon viel früher einen kleinen Robin gehabt.“
    „Na, na, na, Martha!  – Ich finde: alles zu seiner Zeit, bitte!“
    „Ist ja gut.“ Flink kümmerte Martha sich wieder um ihre Arbeiten.
    „Oh, hört Ihr?“ Finchen blickte die beiden anderen mit freudig aufgerissenen Augen an und hob ihren rechten Zeigefinger. „Das Thema hat sich erledigt. Robin ist wach.“
    Martha lauschte auch. „Du hast Recht. Ich gehe hoch und hole ihn.“ Schnell legte sie ihr Werkzeug beiseite, sprang auf und eilte zur Tür hinaus.
    Fünf Minuten später hörten die beiden anderen die Schritte auf der Treppe. Dann öffnete sich die Tür.
    Robin! Ihr Liebling war wieder wach. Er musste den Kopf einziehen, als er eintrat, um nicht an

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