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Vanilla High (German Edition)

Vanilla High (German Edition)

Titel: Vanilla High (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Milk
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schöne Reise mit dir. An der Küste ist ein kleiner Flugplatz. Dort steht eines meiner Flugzeuge. Mit ihm werden wir nach Island fliegen. Island liegt innerhalb der Reichweite. „Kontrollieren die Staaten den nicht die Ausreisenden?“ Ich sehe, wie Sperma ihre Möse raus fließt. „Im Allgemeinen geschieht das automatisch. Eine Michelin wird niemand aufhalten.“ - „Dein Mann könnte ...“ - „Ach, der weiß, dass ich bisher immer zurückgekommen bin.“ - „Bisher“ - „Ja, bisher“ - „Du wirst nicht zu deinem Mann zurückkehren“ - „Dummerchen“ - „Wir fahren also morgen nach Quebec“ - „Ja, wir fahren nach Quebec“ - „Mit deinem oder meinem Wagen?“ - „Mit deinem Wagen Arul“ - „Aber dann weiß Alina Magdalena, wo wir sind.“ Es klopft. „Zimmerservice“ Fanny sagt: „Einen Moment“, zieht sich einen Bademantel an, ich verschwinde aufs Bad. „Frau Lewalde“ - „Ja!“ Schüsse. Ich höre brutale Männerstimmen im Zimmer, zittere. Ich werde mich ergeben. Meine Reise ist zu ihrem Endpunkt gekommen. Ich öffne die Tür, sehe die Leiche von Fanny. Sie hat einen offenen Mund und Erstaunen in den Augen. Blut fließt. „Da ist ja der Dreckskerl!“ Die Männer lachen, feuern auf mich. Ich bin endlich tot, nach all dem Verrat.
     
     
     
     
                              3.Teil
     
    Ich bin tot, doch ich sehe etwas Licht. Ich liege in einer Art Bett, öffne vollständig die Augen, versuche zu begreifen. Dies ist weder die Pforte der Hölle, noch die des Himmels, dies ist mein Zimmer im Hotel Pacific. Ich bin immer noch in Vancouver. Ich habe geträumt, lang und ausgiebig geträumt, vielleicht das erste Mal in den letzten zehn Jahren. Während die Geschichte meines Traumes verschwindet, fallen mir Erinnerungen an den Vortag ein. Es ist Donnerstag, der 10.9.2048, der Tag meines Abflugs, es ist früher Morgen. Meine Maschine geht um 18 Uhr. Einen Moment fürchte ich in einer Art Schleife geraten zu sein, dass ich gleich die Nachricht bekommen werde, dass mein Flug ausfällt. Wie unwirklich wird die Wirklichkeit durch einen Traum? Ich mache mir Licht, öffne die Rollos. Ich vermisse etwas, dass es nicht geben kann: das Päckchen mit Gin. Es hat nie ein Päckchen mit Gin gegeben. Ich bin knochentrocken. Es ist halb acht. Ich brauche eine Dusche und einen starken Kaffee, um zur Besinnung zu kommen. Das lauwarme Wasser läuft über Kopf, Schulter und Körper, ein angenehmes Gefühl. Ich versuche Sicherheit zurück zu erlangen. Wie seltsam! Dies kann kein Traum sein, aber wie kann ich nach allem sicher sein? Ich versuche mich an meinen Traum zu erinnern, um größeren Halt in der Realität zu finden. Ich werde zweimal erschossen, habe eine Reise quer durch Kanada gemacht, habe immer wieder ein Päckchen Gin bekommen, von Alina Magdalena. Wie unrealistisch das alles. Ich habe mit Fanny Michelin geschlafen. Wie unrealistisch! Ich habe wegen ihr, wegen Sex meine Ideale verraten, meine Überzeugungen über Bord geworfen. Mir schaudert es bei dem Gedanken, dass ich das tun könnte. Trotzdem, die Dusche, das Wasser tut gut. Anschließend trockne ich meine Haare mit dem Hotelföhn. Die geplante Explosion der Bombe werde ich schlecht rückgängig machen können, außer, wenn ich das Versteck bekannt gebe. Ich mache mir klar, dass die Bombe noch nicht explodiert ist. Ich bin im Plan. Im Spiegel überprüfe ich den Zustand meines Haares; rasieren könnte ich mich auch. Fünf Minuten später befinde ich mich an meinem Frühstückstisch, trinke an meinem Kännchen Kaffee und habe ein weiteres bestellt. Gott sei Dank darf man in diesen puritanischen Staaten Kaffee trinken. Ein Kaffeeverbot hätte auch hier nie eine Chance gehabt. Auch meine Trockenheit verlangt nach Kaffee, nach irgendetwas, das meinem Bewusstsein einen Anstoß gibt, auch wenn die Wirkung eine völlig andere ist als die von Alkohol und Ganja. Die Uhr im Frühstücksraum bestätigt die Zeit, in der ich mich befinde. Nachrichtentexte gehen über einen Bildschirm. Keine Rede von Vulkanausbrüchen in Europa. Ich werde heute Abend planmäßig fliegen. Spätestens in Paris bin ich in Sicherheit und lasse alle Probleme, die ich geschaffen habe, hier zurück. Ich hoffe, dass man Elisabeth kein Haar krümmt, aber natürlich ist sie mitverantwortlich für meine Tat. Sie hat vielleicht einen Großteil der Planung geleistet; sie wusste, was sie tat. Ich bin nur das ausführende Organ, aber es war auch meine Idee. Ich hoffe,

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