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Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Titel: Vater Mond und seine Kinder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Sassen
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konnte. Sie neigte sich mehr und mehr dem Boden zu, und mit einem donnernden Krachen schlug sie auf dem Waldboden auf.
    Erschüttert schwieg Vater Mond und stöhnte auf. Könnt ihr euch vorstellen, wie mir zumute war? Im Wohnbaum der Elfen herrschte ein heilloses Durcheinander. Die Diebe hatten ihr Heim vernichtet. Beim Aufprall des Stammes auf den Erdboden wurden sie hinaus geschleudert. Verängstigt und bibbernd standen sie in der frostigen Nacht. Die Schurken, die den letzten Baum gefällt hatten, holzten alle Äste ab, zerstückelten den Stamm und verluden ihn auf die mitgebrachte Karre.
    Wehmütig schüttelte Vater Mond den Kopf. Ich kann euch unmöglich das Leid schildern, das den Elfen widerfahren ist. Mit klappernden Zähnen und zitternd vor Kälte standen sie auf der Lichtung. „Was machen wir jetzt?“, flüsterte Adina. „Wir werden hier erfrieren.“ Ich zermarterte mir den Kopf, wie ich helfen könnte. In meiner Verzweiflung rief ich den Wolkenschieber herbei, der ruckzuck ein paar Wolken zur Seite schupste. Hastig suchte ich nach meinem Sprachrohr, das ich mal wieder nicht finden konnte. Verflixt und zugenäht. Zwischenzeitlich hatten sich turmhohe Schneewolken, dichter als vorher, wieder aufgebauscht. Jede Anstrengung blieb erfolglos. Der Wolkenschieber musste weiter und vermochte mir auch nicht mehr beizustehen.
    Vater Mond schniefte in sein Taschentuch und sprach weiter:
    Ich musste etwas unternehmen, aber was? Als letzte Möglichkeit verfiel ich auf die Idee, mir einen Sternensplitter zu schnappen und ihn mit Wucht direkt vor Daggis Haustür zu schleudern. Woher sollte ich auf die Schnelle ein Wurfgeschoss bekommen? Dann fiel mir eine alte Krabbelkiste ein, die hinter dem Sofa stand. Das Schloss war schon ein bisschen verrostet. Aber ich kriegte es auf. Zuunterst fand ich einen besonders großen Stein, der gerade so in meine Hand passte. Ich holte aus, zielte und der Splitter krachte mit einem gewaltigen Getöse genau vor Daggis Eingangstür. Für einen kurzen Augenblick erhellte der grelle Lichtblitz den Bau. Ich war mir sicher, dass Daggi nach dieser Explosion unvermittelt auftauchen würde. Ich zählte eins, zwei, drei und dann – vor Empörung und vor Wut bebend, stürzte Daggi mit einem dicken Stock bewaffnet kampfbereit heraus. Hinter ihm erschienen seine Frau Daggina und die Kinder. „Komm nur her, wenn du meine Burg verwüsten willst“, kläffte er. „Ja, komm nur her“, piepsten die Kinder. Das verdutzte Gesicht von Daggi hättet ihr sehen müssen, als er niemanden sah. Verblüfft schaute er sich um und erfasste mit einem Blick die Notlage der Elfen. Entschlossen winkte er ihnen zu und rief „kommt rasch her, bevor ihr euch erkältet, wir rücken enger zusammen und machen für euch ein bisschen Platz.“ „Das wollt ihr tatsächlich für uns tun“, erkundigten sie sich?“ „Papperlapapp, wir sind doch Freunde, nun kommt schon“ grunzte Daggi. Dankerfüllt nahmen die Elfen den Vorschlag an und huschten zu den Tieren. „Macht Platz, rückt zur Seite, wir haben neue Gäste!“ schnatterte Daggi und bot den Elfen den wärmsten Platz am kleinen Kaminfeuer an.
    Als alle im Bau verschwunden waren, geschah noch etwas Lustiges. Vater Mond lachte dröhnend, das sich anhörte wie ein Donnergrollen: Daggi trat vor den Bau, schaute hoch, stellte sich auf seine Hinterbeine, drohte mit der Faust und rief mir zu: „Warte, wenn ich dich erwische.“ Anschließend drehte er sich um und watschelte zurück in den Bau.
    Erleichtert und ohne Sorgen machte ich mich auf die Heimfahrt. Königin Adina und ihre Elfen waren bis zum Beginn des Frühlings in Obhut von Daggi und damit in Sicherheit.

Bei Daggi zu Hause  
    Auf soviel Gäste waren die Tiere natürlich nicht vorbereitet. Und so war es nicht weiter verwunderlich, dass nach einer Weile ihre Essensvorräte zur Neige gingen. Eines Abends setzten sie sich einträchtig nebeneinander, um einen Notplan zusammenzustellen, der vorsah, dass sie sich gemeinschaftlich an der Nahrungssuche beteiligen mussten. Die Elfen waren für Blütentee und Nektar zuständig. Eichhörnchen suchten in ihren Verstecken nach verbuddelten Nüssen und Kastanien, die sie dann in die Höhle schleppten. Daggi fand ein paar Essensreste, die die Holzdiebe liegen gelassen hatten und Firefox klaute bei einem Bauern ein Huhn und ein paar Würste.
    Daggina sah sich die mühselige Nahrungssuche einige Tage an. Im Dorf, auf der anderen Bergseite, das wusste sie, gab es einen Bauern,

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