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Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Titel: Vater Mond und seine Kinder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Sassen
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was entdeckt?“ „Ja, ja, ich weiß, es tut mir auch leid, aber schneller ging’s nicht.“ Rufina konnte sich nicht beruhigen. Ich kann ja verstehen, dass niemand von euch begeistert ist, jetzt, nachdem ihr endlich das Tal erreicht habt, noch ein stückweit zu laufen. Dennoch bin ich von euch mehr als enttäuscht.“
    „Na ja“, plauderte Vater Mond, ich wollte doch auch gern wissen, was Rufina entdeckt hatte. Ein kleines Weilchen verging, ohne dass sich die Elfen vom Platz bewegten.
    „Wie bekomme ich die Gesellschaft nur hoch?“ Kummervoll legte sie ihre Stirn in Falten. Dann hatte sie eine Idee: „nun ja“ schnatterte sie, „wenn ihr heute nicht mehr herausfinden wollt, wo die Elfenwiese liegt, fliege ich alleine hin und warte dort auf euch.“ Pardauz, das hatte gewirkt. Ruckzuck sprang Arik auf. „Halt“, knurrte er, „nur nicht so schnell. Von was hast du da gerade geschwatzt, Elfenwiese?“ Rufina, dieses kleine Schlitzohr, grinste in sich hinein. Sie hatte es gewusst. Schließlich war sie ja weise. „Elfenwiese“ war das Zauberwort. Arik stupste die Elfen an und zog sie hoch. Rufina hatte erreicht, was sie wollte. Ohne Rücksicht auf den Zustand ihrer Freunde, trieb sie die Elfen ungestüm zur Eile an. Sie gönnte ihnen keine Ruhe. Die Elfen stolperten grimmig hinter ihr her. „Wir können nicht mehr, geht es nicht ein bisschen langsamer?“ empörten sie sich. Ihnen schlug das Herz bis zum Halse. Lasst uns eine Pause einlegen“. „Das kommt nicht in Frage, wir haben es gleich geschafft.“ Macht schon, folgt mir einfach.“ Sie war nicht aufzuhalten. Und ich, ich verging fast vor Neugierde.
    „Nur noch Stückchen“ uhuute Rufina. Die Elfen keuchten und schnauften hinter der voraus flatternden Rufina her, die sich von dem Gejammer nicht beeindrucken ließ. Eine ganze Weile später hopste sie auf einen tief hängenden Ast und bedeutete ihnen, stehen zu bleiben. „Hört ihr?“ flüsterte sie. Die Elfen strichen ihre verschwitzten Haare zurück, atmeten tief durch – und dann hörten sie es: Wunderbare Klänge schwebten durch den Wald. Leise, geheimnisvolle Musik wogte ihnen entgegen, die immer näher kam. Es war eine betörende, einschmeichelnde Melodie voller Harmonie, die eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie ausübte. Augenblicklich war ihre Müdigkeit verflogen. Ohne Zaudern traten sie in das Halbdunkel des Waldes ein und ließen sich von der Musik verführen. Die Äste der Bäume und die Zweige der Tannen bewegten sich rhythmisch im Takt. „Kommt nur, kommt weiter“, krächzte Rufina, „es ist nicht mehr weit. Haltet noch ein bisschen durch, nicht aufgeben.“ Ich ertappte mich dabei, dass ich ebenfalls ganz verzückt dem Melodienreigen lauschte.
    „Halt“ krächzte Rufina mit einemmal, „schließt die Augen, fasst euch an den Händen, ich führe euch.“
    „Stellt euch vor, ich war so betört von der Musik, dass ich ebenfalls die Augen schloss. Dann schalt ich mich einen Narren, ich musste doch zusehen, was passierte.“
    Schleppend tasteten sich die Elfen vorwärts. „Stehen bleiben“ schnarrte Rufina. Erwartungsvolle Stille trat ein. „Und nun macht die Augen auf!“ Die Elfen rissen die Augen auf, um sie sogleich wieder zuzukneifen und wieder aufzumachen. „Na“ gurrte Rufina, „hat sich die Hetze gelohnt?“ Adina, die Elfen und die Tiere standen in andächtigem Schweigen auf der Lichtung und staunten über die unbeschreibliche Schönheit. „Ich kann es kaum glauben“ flüsterte Adina, „wir haben unsere neue Heimat gefunden.“ Dann aber ging ein ungeheures Freudengeschrei los.
    „Stellt euch vor, ich brüllte mit!“
    Die Wiese, die vor ihnen lag, wurde von einem undurchdringlichen Wald umschlossen. Das goldene Abendlicht verzauberte mit seinem Schein die Lichtung. Zart duftende Blumen verströmten einen letzten berauschenden Duft und schlossen ihre Blütenkelche. Kleine Vögel schwirrten auf die Elfen zu und beäugten sie mit ihren Knopfäuglein. Manche ließen sich sogar zutraulich auf ihren Händen nieder. Ein unendlicher Frieden überkam die Wanderer, sie hatten ihr Paradies gefunden.
    „Und ich, ich alter Mann, ich kannte das kleine Paradies, nur hatte ich mich nicht mehr daran erinnert“.
    „Ihr hättet die Tiere sehen sollen.“
    Klopfer und Karla, die Hasenfamilie, schlugen Purzelbäume und wälzten sich in den frischen grünen Gräsern. Hacki und Hackina, das Spechtehepaar, zankten herum und konnten sich nicht auf einen Baum einigen, den

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