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Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Titel: Vater Mond und seine Kinder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Sassen
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sie bearbeiten wollten, Zampa und Zarina, die Maulwurfsfamilie, hielten bereits Ausschau nach einem geeigneten Platz für ihre Höhle. Kecker und Elvira, die Eichhörnchenfamilie, schwangen sich übermütig von einem Ast zum anderen und keckerten „einfach toll, hier bleiben wir, hier fühlen wir uns sicher.“ Nur Firefox und Foxi, das Fuchsehepaar, ließ sich von der Aufregung nicht anstecken. Sie hatten beschlossen, sich ohne Hast und Hektik anderntags nach einem passenden Bau umzuschauen. Außerdem waren sie viel zu abgekämpft, um noch irgendetwas zu unternehmen.
    Vor überschäumender Freude redeten sie allesamt wirr und chaotisch durcheinander, sie lachten und jubelten. Alle Sorgen und erlittenen Strapazen fielen von ihnen ab. Adina legte ihr Gesicht in die Hände und Tränchen der Erleichterung rannen durch ihre Finger. Die Ausgelassenheit und Feierstimmung ihrer Freunde ließ sie jedoch schnell wieder lächeln.
    Und dann passierte folgendes:
    Stille lag über der Wiese und dem Wald, als unerwartet ein fremdes Geräusch ertönte. Es klang wie donnernde Hufe, dann wieder Stille. Knackende Äste. Dann wieder nichts. Beunruhigt blickten sie in alle Richtungen. Irgendetwas näherte sich. Aber was? Was war das für ein Geräusch? Unwillkürlich drängten sie sich in der Dunkelheit näher aneinander. Mit aufgestellten Nackenhaaren und angriffsbereit stellte sich Arik vor die Elfen. „Hallo, ist da jemand?“ fragten die Elfen mit furchtsamer Stimme. Keine Antwort. Die Geräusche waren verstummt. Vielleicht war es nur ein Wildtier? Argwöhnisch spähten sie hinüber zum Waldrand. Ein erneutes, und diesmal viel lautereres Krachen fegte auf sie zu. Panik ergriff sie. Ein kraftvolles Röhren ertönte. Eilende Hufe jagten durch den Wald, das Gebüsch teilte sich und Hirsch Oskar galoppierte mit seinem ganzen Rudel auf die Lichtung. Knapp vor ihrem Lagerplatz bremste er ab. „Wie gut, dass ihr endlich aufgetaucht seid“, röhrte er, „wir hatten beinahe die Hoffnung aufgegeben, euch wiederzusehen.“
    Die Wiedersehensfreude nach dem überstandenen Schrecken war unbeschreiblich. Nach langer, entbehrungsreicher Zeit waren sie wieder vereint. Eine glückliche, große Familie.
    Meine Sternenkinder funkelten bereits am Himmelsdom als ich Adina sagen hörte: „Lasst uns schlafen gehen. In den nächsten Tagen haben wir viel Arbeit vor uns. Ich schlage vor, dass wir heute erst einmal drüben unter dem wilden Rosenbusch unser Nachtlager aufschlagen.“ Gesagt und Getan. Die Tiere zogen sich in die Sicherheit des Waldes zurück. Nur Arik als treuer Wachhund blieb bei den Elfen.
    Vor Glück, dass die ganze Bande gesund und munter war, habe ich vor Übermut ein lautes „Juchhu“ auf die Erde gesandt. Die Menschen haben erstaunt zum Himmelszelt hochgeblickt und sich gefragt, „was ist denn heute mit dem Mond los?“
    Er hielt inne. Das waren die Geschichten, die ich euch versprochen hatte. Nun sind wir damit zu Ende gekommen, und ich hoffe, es hat euch gefallen.
    „Das waren wunderschöne Geschichten“, brabbelten die Mondkinder und gähnten ausgiebig. Mit träumenden Äuglein gingen sie schlafen. Robin, der kleine Spitzbub, der sich heimlich in die Tasche des Sternenschlafanzugs geschlichen hatte, schlüpfte in Vater Monds Wolkenbett und kuschelte sich in dessen Armbeuge.
    “Noch ein letztes Wort“, rief Vater Mond hinter seinen Kindern her: „Von jetzt an werden wir gemeinsam die Elfen beobachten und das Nacht für Nacht, und ich kann mich endlich einmal ausschlafen!“

Die Elfen und Königin Adina auf Wohnungssuche  
    Die Elfen schlugen ihr Nachtlager unter dem Rosenbusch auf, als Arik die Ohren spitzte und warnend knurrte. Unbemerkt hatte sich im Schatten der Bäume jemand genähert. „Nanu“, ertönte plötzlich eine tiefe Stimme. „Wer seid ihr denn, wir haben euch hier noch nie gesehen, können wir euch behilflich sein?“
    Ängstlich schauten die Elfen auf. Um sie herum scharrten sich sechs kleine, bärtige Zwerge mit Hacken und Schaufeln in den Händen. So verschmutzt wie sie aussahen, hatten sie wohl im Wald gearbeitet. „Ihr braucht keine Angst zu haben“, beruhigte sie der Älteste. „Darf ich vorstellen: das sind meine Brüder Mutig, Listig, Winzig, Trubador und Musikus. Mein Name ist Goldor, und ich bin der Boss der Truppe. Wir wohnen hier gleich um die Ecke, unter der alten Eiche.“ Arik schlich sich auf leisen Pfoten von hinten heran, sein ganzer Körper vibrierte und er knurrte aufgeregt.

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