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Vater Unser in der Hölle: Durch Missbrauch in einer satanistischen Sekte zerbrach Angelas Seele (German Edition)

Vater Unser in der Hölle: Durch Missbrauch in einer satanistischen Sekte zerbrach Angelas Seele (German Edition)

Titel: Vater Unser in der Hölle: Durch Missbrauch in einer satanistischen Sekte zerbrach Angelas Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulla Fröhling
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hinter Angelas aufgerissenen Augen, und schauen angstvoll in die Dunkelheit, horchen auf die Stille. Nicki lauscht: Sind das Schritte? Kommt der Vater? Was wird er diesmal tun? Stefanie ist mulmig zumute, aber sie weiß nicht, warum. Sicher schläft sie gleich ein. Sarah denkt: Ich muss aufpassen. Irgendetwas geschieht noch. Muss schnell reagieren. Muss helfen.
    Schritte. Von zwei Personen. Das ist nicht der Vater allein. Wen bringt er mit? Carola taucht kurz auf, schaut, und Lena vielleicht. Die Tür öffnet sich, das Licht geht an. Vater und Mutter stehen im Raum. Das hat es noch nie gegeben. Die Tochter ins Bett zu bringen ist allein die Aufgabe des Vaters. Was bedeutet das? Die Mutter lächelt. »Wieso lächelt sie?«, denkt Stefanie,»sie hat mich noch nie angelächelt. Und warum schließt sie die Tür hinter sich ab?« Auch der Vater lächelt. Was ist das für ein Lächeln? So falsch. Sie sind still. So still. Und sie lächeln. Sie streiten nicht. Mehr noch, es wirkt, als hätten sie noch nie gestritten. So einig. Ein Paar. Das macht noch mehr Angst.
    »Ich bin müde«, denkt Stefanie, »ich will schlafen. Ich will, dass die beiden weggehen.« Sie schließt die Augen und ist fest überzeugt, dass sie sich das alles nur eingebildet hat. Wie so vieles. Die Mutter ist gar nicht mit dem Vater ins Zimmer gekommen. Die Mutter kommt abends nie in Stefanies Zimmer. Deshalb kann das auch gar nicht sein, was Stefanie glaubt, gesehen zu haben. Es ist nicht so. Stefanie schläft ein.
    Aber Nicki ist wach.
    Nicki hat Angst vor dem Vater, aber sie hat keine Angst vor der Mutter. Sie hat die Mutter schon hin und wieder kurz gesehen. Aus der Ferne. Sie mag die Mutter sogar ganz gern, aus dem einzigen Grund, dass diese Frau Nicki noch nie etwas getan hat. Aber sie hatte noch keine Möglichkeit, die Mutter um Hilfe zu bitten. Jetzt endlich ist die Möglichkeit da. Die Mutter lächelt. Nicki lächelt zurück. Der Vater kommt näher. Nicki rückt etwas weg, rückt zur Mutter hin. Die Mutter setzt sich auf das Bett und nimmt Nicki in den Arm.
    So schön. Nicki ist glücklich. Das erste Mal im Leben hält jemand sie lieb im Arm. Jetzt kann ihr nichts mehr geschehen.
    Die wird sich wundern, denkt Gisela Bahr und beginnt, die Tochter auszuziehen. Das ist komisch, findet Nicki, sie ist doch schon ausgezogen. Aber sicher meint die Mutter es gut.
    Gisela Bahr triumphiert. Endlich hat ihr Mann einmal ihr recht gegeben. Und nicht der Tochter. Hat es ja mit eigenen Augen gesehen, wie schwer sie es mit dem Kind hat. Wie wild und ungezogen die ist. Hat eingesehen, dass sie ihre Strafe wirklich verdient hat. Harte Strafe. Zu ihrem eigenen Guten, sonst wird nie etwas aus dem Kind. Kinder müssen gebrochen werden. Und dieses besonders.
    Nicki hebt die Arme hoch, hilft mit, als die Mutter ihr das Oberteil des Schlafanzugs auszieht. Vielleicht soll sie ein anderes Oberteil anziehen?
    Nein.
    Auch das Unterteil nimmt sie ihr weg. Dann fühlt Nicki sich auf den Rücken geworfen, die Beine werden ihr auseinandergezogen. Von der Mutter.
    »Es wird dir Spaß machen«, sagt die Mutter, »Papa und ich wollen dir heute, zu deinem Geburtstag, etwas ganz Besonderes schenken.«
    Nicki ist unsicher. Wieso hält die Mutter sie fest? Weh tut es auch. Dann sieht sie, dass der Vater den Stock holt. Den kennt sie. Aber warum hilft die Mutter ihm? Und nicht ihr? Das kann sie doch nicht zulassen, dass er sie schlägt!
    Doch.
    Es war weniger der körperliche Schmerz, während der Stock zwischen ihren Beinen herabfuhr, als der seelische Schmerz über den Verrat ihrer Mutter, der Nicki innerlich auseinanderbrechen ließ. Zurück blieb Robbi.
    Robbi liegt auf dem Rücken. Eher auf den Schulterblättern. Eine Frau, ihre Mutter, hält Robbis Beine auseinander. Ein Mann, ihr Vater, schlägt mit einem Stock dazwischen. Immer wieder. Robbi wehrt sich. Sie schreit und zappelt. Sie brüllt. Sie wirft sich hin und her. Aber die Mutter ist viel stärker. Robbi ist ja erst vier. Heute hat sie Geburtstag.
    »Schlag zu«, sagt die Mutter.
    Die Tochter muss ihre Strafe haben, davon ist Gisela Bahr überzeugt. Welche Strafe, ist Sache ihres Mannes. Hauptsache, das Kind begreift, wer Herr im Haus ist.
    Und Werner Bahr schlägt zu. In diesem Augenblick genießt er die Anerkennung seiner Frau. Endlich. Er, den sie sonst einen Waschlappen nennt, einen Schlappschwanz, einen Versager, hier kann er zuschlagen und hat ihren Beifall. Ihre Begeisterung. Ihre Erregung. Das kleine Luder wehrt

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