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Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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behältst, dann gibt’s noch ne Ansage von mir. Ist das okay?“
    „Es tut mir leid. Ich … scheiße, ich hätte dich gestern nach Hause holen müssen. Die Nacht war eine einzige Katastrophe.“ Er versteckte sein Gesicht an Leons Hals und sog tief dessen Geruch ein. „Lass uns nachher nach Hause fahren und dann sehen wir weiter, okay?“
    Leon nickte nur und setzte kleine Küsse auf den Hals seines Freundes.
    „Jungs, das ist … rührend, wirklich, aber der Unterricht fängt gleich an“, grinste Dakota.
    Am Nachmittag fuhr Ryan nach Hause. Da Leon mit dem Motorrad um einiges schneller war, kam er weit nach ihm an.
    Leon trat in Arbeitsklamotten aus dem Haus. „Lance? Ist Jared heute hier aufgetaucht?“
    „Ja, er ist im Schweinestall. Der Junge ist Gold wert, überlegt’s euch nochmal.“
    Ryan musterte seinen Freund, der sah ihn an.
    „Du bleibst hier, das kläre ich allein!“ Leon sprang über den Zaun, schnappte sich Hermes und ritt zum Schweinestall.
    „Jared?“
    Der Neue sah auf und lächelte. „Leon. Hi … wie war’s in der Schule?“, fragte er freundlich.
    „War okay. Ich sag dir jetzt was, und du wirst mir verdammt nochmal, sehr gut zuhören.“
    Verwundert schaute Jared auf und runzelte die Stirn. „Okaaay…“
    „Du magst deine Qualitäten haben, die Jungs sind ganz begeistert von dir, aber es gibt einen Punkt auf diesem Hof, mit dem du nichts zu schaffen hast. Und das ist der Boss. Starr ihn nicht an, sabbere ihm nicht nach und baggere ihn nicht an. Ryan gehört zu mir. Wenn du also hier arbeiten möchtest, denkst du komplett hetero, was deinen Chef angeht. Ist das angekommen?“
    Jared wischte sich an einem Tuch die Hände ab und lächelte. „Ist angekommen.“ Er legte den Kopf schief. „Leon, ich sag dir jetzt auch mal was und ich hoffe, du glaubst mir. Ich bin hetero, und ich bin verlobt.“
    Nun war Leon doch verwirrt. „Was?“
    „Ja, ehrlich.“ Jared hob seine Hand, an deren Finger ein goldener Ring funkelte.
    „Aber gestern … du hast … du hast ihn total angegraben.“
    Jared lachte auf. „Jaah, weil ich viel von ihm gehört hatte. Er ist der jüngste Farmer in West Virginia … vermutlich in den gesamten USA. Ich wollte den Job unbedingt. Und es gefällt mir hier. Bitte glaube mir, dass ich an deinem Ryan keinerlei Interesse habe.“
    Plötzlich wurde Leon tiefrot. „Das ist ein Witz, oder? Ich … scheiße, ist das peinlich.“ Er vergrub sein Gesicht am Hals des Pferdes.
    „Ach was. Ist doch süß, wie du dich für ihn ins Zeug legst. Aber vertrau mir. Er ist nicht mein Typ. Er ist … nun sagen wir mal, falsch proportioniert.“
    „Jaah … quatsch, nein! Der ist genau richtig. Hey, es tut mir leid. Ich … fuck!“, fluchte er. „Fein … gut, dass wir das geklärt haben. Weitermachen und … willkommen auf dem McCoy-Hof!“
    „Vielen Dank, Leon.“ Jared lachte leise. Er hatte ja schon viel erlebt, aber das war ihm noch nicht untergekommen. „Hey, dachtest du echt, ich bin schwul? Muss mir das jetzt Sorgen machen?“
    Überlegend sah Leon ihn von oben bis unten an. „Hm … ja, du kommst ziemlich schwul rüber. Aber deine Verlobte scheint ja drauf zu stehen.“ Er zwinkerte ihm zu und machte dann kehrt. Hölle, war das peinlich. Als er am Anbinder ankam, stand Ryan bei Lance und Toby.
    „Lebt er noch?“, fragte Ryan mit erhobenen Augenbrauen.
    Leon sprang vom Pferd und über den Zaun und knurrte ihm vorbeigehen, ohne jemanden anzusehen: „Er ist hetero, verlobt und kein bisschen interessiert. Und wenn jetzt ein dummer Spruch kommt, kündige ich!“ Schnell verschwand er im Haus.
    Die drei Jungs sahen sich an.
    „Hetero?“
    „Verlobt?“
    „Er hat kein Interesse? Na, dann ist ja alles perfekt.“ Ryan biss sich auf die Unterlippe, nur, um nicht loszubrüllen, folgte seinem Freund dann aber.
    Der stand in der Küche, mit einem Glas Wasser in der Hand. „Kein Wort. Ich schwör’s dir, Ryan McCoy. Kein einziges Wort!“, sagte er leise und hörbar ernst.
    Ryan schüttelte mit aufeinander gepressten Lippen den Kopf, trat zu seinem Freund und lachte plötzlich los. „Sorry, aber das ist einfach geil. Leon, du bist der Wahnsinn!“
    „Nein! Nein, bin ich nicht. Das ist ultrapeinlich, Ryan, und kein bisschen lustig!“
    „Doch, ein bisschen schon.“ Ryan sah ihn aus seinen dunkelbraunen Augen an. „Baby, ich liebe dich.“
    „Maaaaaann!“, stöhnte Leon auf, als er sah, wie sehr Ryan sich zusammenreißen musste. „Hör auf zu lachen.

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