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Vatikan - Die Hüter der Reliquie (German Edition)

Vatikan - Die Hüter der Reliquie (German Edition)

Titel: Vatikan - Die Hüter der Reliquie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Günder-Freytag
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würde heute nicht damit anfangen.
    »Dein Kampf ist sinnlos. Der Meister in Rom steht kurz davor, das Elixier zu bekommen, und dann gehört den Vampiren die Welt. Was glaubst du, wer du bist, dass du den Meister aufhalten kannst?«
    Die Stimme des alten Vampirs war zuletzt immer kraftvoller geworden, drohender. Argyle ließ sich nicht einschüchtern. Es war ihm klar, dass sich dieser Vampir nicht so einfach töten ließ wie die beiden jungen. Sie waren zu unerfahren mit ihren Kräften. Sie wussten noch nicht, wie schnell ein Vampir wirklich werden konnte. Argyle sprang. Der andere Vampir auch. Argyle schätze ihn hundert Jahre jünger. Argyle war schneller. Im Sprung hatte er seine zweite Waffe gezogen. Während der Angegriffene den Schlag rechts abwehrte, köpfte Argyle ihn mit der linken Hand.
    »Sein Großvater«, gab Argyle zur Antwort, die nun niemand mehr hörte, und sah zu, wie sich der Staub, zu dem der alte Vampir zerfallen war, mit dem Partyschaum vermischte.
    Die verstörten Partygäste standen noch nackt und frierend vor dem Eingang. Seinetwegen konnten sie gern wieder reingehen. Er hatte seinen Job erledigt. Es würde keine Spuren geben. Keine Leichen, keinen Mord. Wenn die Polizei einträfe, würde sie außer einer aufgebrochenen Tür nichts finden. Sie würde höchstens die Gäste auf Drogen untersuchen lassen, wenn diese bei ihrer Geschichte blieben. Argyle grinste und setzte seinen Helm auf. Der Meister , klang es in seinen Ohren nach. Rom . Er würde sich wohl oder übel auf den Weg nach Rom machen müssen. Zu Apollonia. Er seufzte. Seit der Nacht in Benasque hatte er sie nicht mehr gesehen. Aber er ließ sich regelmäßig berichten. Momentan war sie Wirtin des Café San Laurenzio, einem Nachtcafé, wie Argyle annahm.
    San Laurenzio, wie ihr verrückter Ziehbruder, dachte Argyle und ließ die Gold Wing an.
     
    Comitti war genervt. Nicht verängstigt, wie er selbst erstaunt feststellte. Vielleicht lag es daran, dass er sich zu lange in dieser ausweglosen Situation befand.
    »Kann ich Ihnen noch irgendetwas besorgen, mein Freund?« Miguel stand vor dem Pater und lächelte. Vor Comitti lag das Buch, um das er Miguel gebeten hatte, und sein Glas war wieder mit einem exzellenten Wein aufgefüllt. Miguel kümmerte sich wirklich um sein Wohlergehen, das musste Comitti eingestehen.
    »Nein. Außer meiner Freiheit, aber die werden Sie mir nicht zugestehen.«
    Miguel schüttelte bedauernd den Kopf. »Nach meinen neuesten Erkenntnissen kann es nicht mehr allzu lange dauern, Comitti. Ich bitte Sie nur noch um ein kleines bisschen Geduld.« Bei seinen letzten Worten hatte er auf den Bildschirm seines Laptops gesehen und, wie Comitti hören konnte, verschiedene Sachen angeklickt.
    »Haben Sie die Zähne?« Comitti reckte sich ein wenig, um auf den Bildschirm zu sehen, lesen konnte er allerdings nichts.
    »Nein, Comitti, habe ich nicht. Wären Sie sehr erstaunt, wenn ich Ihnen sagen würde, dass ich noch nie danach gesucht habe?« Miguel sah den Geistlichen mit einem rätselhaften Schmunzeln an und verschwand hinter der Tür, hinter der sich Comittis Nasszelle befand.
    »Wie, Sie haben noch nie nach ihnen gesucht?« Comitti verstand überhaupt nichts mehr.
    »Davon sind immer die anderen ausgegangen, mein Freund. Ich habe es selbst nie behauptet. Gerüchte gestreut, ja.«
    Comitti hörte, wie Miguel die Dusche anstellte. »Verzeihen Sie mir, einen Augenblick, Comitti, ich bin gleich wieder bei Ihnen.«
    Comitti saß in seinem Sessel und trank Rotwein. Wenn er diese Nacht überleben würde, musste er seinen Alkoholkonsum eindeutig drosseln. Er trank zu viel. Wenn er allerdings zum Vampir gemacht würde, hätte sich dieses Problem von allein erledigt. Voller Trotz trank er das Glas aus und schenkte sich sogleich nach. Die Dusche wurde abgestellt und Miguel trat, nur mit einem Handtuch, dass er sich um die Hüften geschlungen hatte, vor ihn.
    »Was sagen Sie, Comitti? Meine Figur ist ganz passabel, oder?«
    Miguel drehte sich einmal um die eigene Achse. Comitti brummelte irgendwas Unverständliches, beließ es aber dabei. Er wunderte sich noch immer über Miguels Selbstdarstellungsdrang.
    »Nur noch einen kleinen Augenblick, dann bin ich wieder bei Ihnen.«
    Comitti hörte mit Entsetzen und Ekel, wie sein Nasen- und Ohrenhaarschneider in Betrieb genommen wurde. Was um Himmels willen machte Miguel hinter der Tür? Danach hörte er außer dem Atem des Sicherheitschefs lange nichts mehr. Er vernahm, wie die Tür zu

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