Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
Nasenlöcher, legte sich auf seine Haut. Seine Finger zuckten auf ihren warmen Lippen, kitzelten sie.
»Sei still, Brittany. Vergiss nicht, wo wir sind.«
Und dann flog sie rückwärts, der Wind rauschte um ihre Ohren, ihre Augen brannten, und ihre Füße hatten vollkommen den Kontakt zum Boden verloren.
Auf Ethans höfliche Bitte hin öffnete Alexis die Tür und stierte ihn an. »Ich werde diese Perlenkette nicht tragen.«
»Warum nicht?« Er betrat das Zimmer mit selbstbewussten Schritten und schaute auf ihren Busen - um die schreckliche Perlenkette in Augenschein zu nehmen, wie sie hoffte.
»Ich sehe aus wie Barbara Bush. Ich will Babs ja nicht zu nahe treten, sie scheint eine liebenswerte Frau zu sein, aber sie ist mir gut vierzig Jahre voraus!«
Das Kleid, das sie anhatte, war blau, und normalerweise meinte sie, es würde gut zu ihrem blonden Haar passen, aber heute Nacht kam sie sich darin vor wie ein Trampel. Ein kurzbeiniges noch dazu.
»Die Perlen kämen auf einem schwarzen Kleid wahrscheinlich besser zur Geltung.«
Und er war die Modepolizei, oder was? Sie würde sich jetzt ganz bestimmt nicht umziehen. »Zu blöd. Das hier ist das einzige Abendkleid, das ich eingepackt habe. Ich wusste ja nicht, dass ihr diesen Mist alle so ernst nehmt. Das hier ist nicht Buffy - Im Bann der Dämonen , das ist mehr wie The West Wing . Nur eben mit Irren statt mit Schauspielern.«
»Ich habe damit nur sagen wollen, dass wir eine andere Kette nehmen sollten.« Er ging zu dem Schranksafe hinüber und sah in seinem Smoking verdammt elegant aus.
Alexis drehte ihrem Gegenüber im Spiegel eine lange Nase und zog den Bauch ein. Könnte man Birne dazu sagen? Oder Blaubeere wegen der Farbe ihres Kleides? Und warum konnte ihr Haar eigentlich nicht ein einziges Mal kooperieren und sich glatt an ihren Kopf schmiegen, statt sich ständig zu kräuseln? Und warum zum Teufel machte ihr das alles überhaupt etwas aus?
Sie trieb sich noch selbst in den Wahnsinn.
Ethans Finger in ihrem Nacken waren auch nicht gerade eine Hilfe. Manchmal bewegte er sich einfach zu schnell für ihren Geschmack. Sie vermochte seine nächsten Bewegungen nicht vorherzusehen. Jetzt schien er nur aus Fingern zu bestehen, die ihren Nacken hier und dort berührten, sie von der Perlenkette befreiten und sie mit Diamanten behängten.
Hallo? Irgendwie hatte sie das Gefühl, sie sollte die Kette ablehnen, denn sie fühlte sich mit ihr ein klein wenig wie eine Hostess. Aber zur selben Zeit gefiel es ihr. Es gefiel ihr, wie seine Augen passend zu dem tiefdunklen Blau ihres Kleides dunkler wurden, während er sich über ihre Schulter beugte, ihr das Haar beiseitestrich und sie abwartend im Spiegel betrachtete.
Schlechte Neuigkeiten. Das war Ethan Carrick.
»Da Sie so intensiv in den Spiegel starren, darf ich also annehmen, dass Ihnen die Diamanten gefallen?«
»Nein. Ich habe nur versucht herauszufinden, was mehr dem Klischee ›neureich‹ entspricht, die Kette oder Sie.«
Er gluckste. »Niedlich. Sehr niedlich.«
Dieses Wort war allein zu dem Zweck erfunden worden, um sie zu nerven. Welpen waren niedlich und Häschen und andere kleinen Dinge. Als dann seine Lippen zärtlich ihren Nacken berührten, versetzte sie ihm einen Faustschlag an die Schläfe.
»Schluss jetzt, Carrick.« Sie löste sich von ihm. »Lassen Sie uns endlich runtergehen und diese Farce hinter uns bringen.«
Ethan sah weder überrascht noch verärgert über ihren Schlag und ihre Worte aus. »Sie sind für die Rolle der dominanten Geliebten wie geschaffen.«
»Dass Sie das bloß nie vergessen.«
Ethan lächelte und begrüßte einen südamerikanischen Würdenträger, dessen Name ihm plötzlich nicht mehr einfiel, und legte seine Hand auf Alexis’ Steißbein.
»Ich bin Alexis Baldizzi. Es ist mir eine Freude, Sie zu sehen, Mr Raul-Fortunato. Hatten Sie einen angenehmen Flug nach Nevada?«
»Gewiss doch«, strahlte Mr Raul-Fortunato.
Sie plauderten eine Minute lang, Alexis lächelte dabei würdevoll und murmelte Plattitüden, als wäre sie als Politikergattin auf die Welt gekommen.
Doch als Mr Raul-Fortunato ihnen den Rücken kehrte, um sich unter die anderen Gäste zu mischen, murmelte Alexis: »Freak!«
Und J. P. Montmartre, dem französischen Ingenieur, schickte sie ein »Chez Psycho« hinterher, als er sich abwandte.
»Hören Sie damit auf«, sagte Ethan. »Irgendeiner wird Sie noch hören.«
»Wie bitte?« Sie bedachte ihn mit einem unschuldigen Blick. »Ich bin
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