Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
unschöne Richtung geben würde, aber sie konnte sich nicht noch einmal von ihm küssen lassen, noch dazu mit Zunge, bevor sie nicht ausgeschlossen hatte, dass er ein mieser Hund war.
Ewiges Leben hieß ihrer Meinung nach nicht, dass er sich um Moral nicht zu kümmern brauchte.
»Ich war nie verheiratet.«
Sie war sich nicht sicher, ob das nun gut oder schlecht war. Zuerst klang es gut, als würde er sich für die Richtige aufheben, aber vielleicht war er auch einfach nur ein egoistischer überzeugter Junggeselle.
»Warst du schon mal verheiratet?«
Die Frage überraschte sie. Sie hatte nicht gedacht, dass auch er sich Gedanken über ihre Vergangenheit machen könnte, sei sie im Vergleich zu seiner auch noch so kurz. »Nein. Ich habe an meiner Karriere gearbeitet. Und die Männer, die ich bei der Arbeit kennenlerne, sind entweder Anwälte oder Kriminelle, und beides spricht mich nicht wirklich an. Außerdem weiß nicht jeder Mann den Charme einer kleinen, äußerst eigensinnigen Frau mit einem Hintern, der so rund ist wie ein Pfirsich, zu schätzen.«
Ethan spielte mit dem Blatt eines Oleanderstrauchs, der in einem Kübel neben ihm wuchs. »Ich muss zugeben, dass ich nie viel Zeit mit unabhängigen Frauen verbracht habe. Ich fühlte mich immer zu den liebenswerten, femininen, einfachen Frauen hingezogen, aber seit ich dich getroffen habe, musste ich feststellen, dass ich mir damit eine Menge Spaß versagt habe. Während liebenswerte Frauen sehr angenehm sein können, scheine ich mich im fortgeschrittenen Alter gleichermaßen nach intelligenter Konversation zu sehnen wie nach
einem hübschen Lächeln. Bei dir bekomme ich beides, Alexis.«
Das war so sexy und romantisch, dass sie ihm keine Sekunde lang glaubte und übertrieben die Augen verdrehte.
»Und dein Hintern sieht überhaupt nicht aus wie ein Pfirsich, obwohl ich dich noch nicht nackt gesehen habe. Vielleicht ist er ja pelzig?« Er grinste sie an.
Immer wenn er ihr die Worte im Mund herumdrehte, musste sie an sich halten, nicht dem kindischen Drang nachzugeben, ihm die Zunge herauszustrecken. »Nein, ist er nicht. Und wenn das hier irgendein Psychotrick sein soll, um mich dazu zu bringen, mich auszuziehen und es dir zu beweisen, muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin stur und ehrgeizig, aber mein Arsch ist allein meine Angelegenheit.«
»Du warst doch diejenige, die dieses Körperteil überhaupt erst ins Spiel gebracht hat.«
»Ich hasse es, wenn du recht hast.« Sie zwang sich dazu, sich aufzusetzen. »Also keine Ehefrau, ja? Dann gehst du wohl gern auf die Piste?«
»Ja. Und nein. Wenn ich die richtige Frau gefunden hätte, die für mich Bestimmte, hätte ich auch geheiratet. Aber sie ist mir bisher noch nicht begegnet.«
Die für ihn Bestimmte. So etwas wie ein Seelenverwandter. Wenn sie jemals selbst über einen stolpern würde, dann würde wohl auch sie sich Hals über Kopf in die Ehe stürzen, obwohl ihr ein gutes Vorbild fehlte. Doch sie war sich ziemlich sicher, dass es etwas derart Idealistisches nicht gab. »Kannst du Kinder haben?«
»Nur mit einer sterblichen Frau, und das wird nicht gern gesehen. Vampirinnen können keine Kinder bekommen.«
Oh, das war ja mal wieder typisch. Die Kerle waren tausend Jahre alt und produzierten immer noch eifrig ihre Spermien, und die Frauen gingen leer aus.
»So … und wenn du ein Kind mit einer Sterblichen hast, was ist das dann? Ein Stampir? Verblich? Und kriegt es Blut im Fläschchen?« Das klang ziemlich unheimlich. Es war eine Sache, vom Verstand her zu wissen, dass Ethan Blut von der Blutbank trinken musste, um am Leben zu bleiben. Aber es war eine vollkommen andere Sache, sich vorzustellen, wie ein kleiner Dreijähriger auf dem Spielplatz seine Reißzähne bleckte und als Zwischenmahlzeit in eine Blutkonserve biss, bevor er seinen Mittagsschlaf hielt.
»Nein. Keine Fläschchen mit Blut.« Ethan schüttelte den Kopf, als ekelte er sich bei dem Gedanken.
»Was ist? Das ist doch eine berechtigte Frage!«
»Unreine werden wie Sterbliche aufgezogen, manche erfahren nie, dass sie zur Hälfte Vampire sind. Aber sie sind stark, bleiben von vielen weit verbreiteten Krankheiten verschont und werden sehr alt. Diese ganzen Hundertundzehnjährigen, die man im Fernsehen bewundern kann? Alles Unreine.«
»Wirklich?« Alexis hielt das für gar kein so schlechtes Geschäft. Man musste kein Blut saugen, lebte aber lange und blieb dabei gesund. Das wäre was für sie.
»Sie bekommen außerdem schnell
Weitere Kostenlose Bücher