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Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen

Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen

Titel: Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin McCarthy
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»Zieh deine Uhr aus. Sie kratzt«, bat sie ihn, während sie die Schnalle öffnete.
    Corbin hielt inne. Er wusste, dass er ihr die Wahrheit sagen musste, doch er schämte sich. »Sie geht nicht ab«, erklärte er unverblümt und drehte sein Handgelenk ein wenig, sodass sie die Armbanduhr genau sehen konnten. Meistens war er sich ihrer gar nicht bewusst, doch jetzt spürte er nur zu deutlich ihr Gewicht. »Damit behält die Nation mich unter Bewachung, weiß immer, wo ich mich aufhalte, während ich noch unter Strafe stehe. Sie abzunehmen wäre ein eklatanter Verstoß gegen meine Bewährungsauflagen.«
    Brittany runzelte die Stirn und raffte die Haare an ihrem Hinterkopf zusammen, sodass sie ihm ihre noch vom Orgasmus geröteten Wangen offenbarte. »Du hast wirklich eine Strafe bekommen?«
    »Ja. Ich muss fünfundvierzig Jahre in Las Vegas bleiben, unter Aufsicht der Regierung. Vierzig davon habe ich abgesessen, es fehlen nur noch fünf.«

    Ihre Finger ruhten wieder auf seinem Gürtel, und er verspürte den Wunsch, sie wegzuschieben. Es war ein Wunder, diese Beziehung mit ihr. Er hatte kein Anrecht auf Glück, daran erinnerte ihn seine Armbanduhr immer wieder. Wie ein normaler Sterblicher zu leben war nicht sein Schicksal, und er wusste es besser, als zu glauben, dass es jemals so sein könnte.
    »Weil du eine Frau getötet hast?«
    Corbin zuckte zusammen. »Ja. Ich hatte nicht erkannt, dass sie emotional instabil war, als ich sie auswählte, um eine Blutprobe von ihr zu nehmen und sie durch einen Biss mit dem Virus zu infizieren. Damals beschäftigte ich mich mit den Übertragungsmöglichkeiten des Virus. Aber mein Bann bewirkte bei ihr nichts, und sie erinnerte sich daran, was passiert war. Sie hat mich verfolgt, hat sich mir angeboten, und als ich sie zurückwies, dachte ich, damit wäre die Sache erledigt.« Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, das zu besprechen, doch er konnte es in ihrem Gesicht lesen, dass Brittany es nicht auf sich beruhen lassen würde. Sie trug sein Kind und war im Begriff, wieder mit ihm intim zu werden, und er wusste, dass sie es verdiente, die ganze Wahrheit zu erfahren. »Ich hatte es nicht für möglich gehalten, dass sie sich selbst die Pulsadern aufschneiden würde, um mich dazu zu bringen, von ihr zu trinken, hatte nicht kapiert, dass sie mich um das Geschenk der Ewigkeit bitten würde. Ich habe es ihr nicht gegeben. Konnte es ihr nicht geben. Also ist sie gestorben.«
    Er schluckte schwer und schaute hinüber zu Brittanys Kommode, wo einige gerahmte Fotos von ihr und
ihrer Schwester Alexis standen. Es war dumm von ihm zu glauben, dass er hierhergehörte, dass er ein normales Leben führen könnte. Nicht solange er noch immer das Gesicht dieser jungen Frau vor sich sah, die Verzweiflung in ihren Augen, als sie ihn angebettelt hatte, sie zu einem Vampir zu machen, ihr ganzes Blut zu trinken, obwohl er riechen und spüren konnte, dass sie mit illegalen Drogen und Antidepressiva vollgepumpt war. Er war nicht in der Lage gewesen, sie umzudrehen, war allein vor dem Gedanken daran zurückgeschreckt, aber sie war durchgedreht, hatte auf sich eingestochen und ihre Pulsadern aufgeschnitten und alles Blut verloren.
    »Ich ließ sie verbluten, dann nahm ich eine Blutprobe. Es war herzlos und grausam.« Damals war er von ihrem Verhalten so schockiert gewesen, dass er die Probe fast automatisch genommen hatte, wie er es sich angewöhnt hatte. Aber später in seiner Wohnung, als ihre Leiche in der Gosse lag und er anonym einen Rettungswagen gerufen hatte, da widerte es ihn an, was er getan hatte.
    Corbin hatte sich der Nation gestellt, angeekelt von seinem sinnlosen, ziellosen Leben und im Wissen, dass er ohne einen Sinn in seinem Leben langsam, aber sicher verrückt werden würde. Ein Vampir zu sein und so viele Menschen sterben zu sehen hatte ihn verändert, hatte ihn immun gegenüber dem Schrecken des Leids und der Tragödie des Todes gemacht. Er hatte sogar angenommen, dass er selbst dem Tod gegenüber nichts mehr fühlte, denn er sehnte sich nach ihm und war seines einsamen
und sinnlosen Lebens überdrüssig geworden. Deshalb hatte er sich darangemacht, über die Übertragung des Vampirviruses hinaus zu gehen und ein Mittel zur Heilung vom Vampirismus zu suchen. Die Suche nach Sterblichkeit für Dutzende von Vampiren, die ihres endlosen Lebens überdrüssig geworden waren.
    Und bei dieser neuen Arbeit hatte er auch einen neuen Ort des Friedens mit sich selbst gefunden, einen

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