Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
es war ein wenig beängstigend.
Roberto sagte: »Ich bringe ihn um.«
»Wen?« Sie drehte sich zur Tür, alarmiert ob seiner Veränderung, besorgt wegen des Abscheus in seiner Stimme.
»Ringo Columbia. Er hat den letzten Auftrag, den ich ihm gegeben hatte, schlampig ausgeführt, hat mir Heroin im Gegenwert von ein paar Riesen geklaut, und jetzt besitzt er die Frechheit, hier aufzutauchen? Der Sicherheitsdienst soll ihn rausführen. Und dann bring ich ihn um.«
Es war ein Zeichen dafür, wie über die Maßen zornig Roberto war, dass er ihr gegenüber laut zugegeben hatte, im Besitz von Heroin zu sein. Roberto hatte sich immer vage über seine Geschäfte geäußert, und als sie verheiratet gewesen waren, hatte er es vorgezogen, ihr zu sagen, dass er ein Kaufmann sein. Mehr nicht. Was sie jetzt beschämte, war die Tatsache, vom Intellekt her gewusst zu haben, dass er Alkohol schmuggelte, es aber vorgezogen hatte, so zu tun, als wäre das nicht wahr. Jetzt war er offenbar zum Drogenhändler aufgestiegen, was Gwenna sich fragen ließ, ob Ethan wohl Bescheid wusste. Politik und illegale Geschäftspraktiken waren keine gute Kombination.
Sicherheitsleute sprachen bereits mit Ringo Columbia, der ziemlich fertig aussah und so, als würde er halb schlafen. Eine Frau hielt seine Hand, und es war definitiv nicht seine Ehefrau, Kelsey. Die Frau war groß, faszinierend und teuflisch exotisch. Die Art von Frau, die mit Designerklamotten und einem hochnäsigen Gesicht in einen Raum spaziert, woraufhin alle Männer zu sabbern und alle Frauen vor Wut zu schäumen anfangen und sie sofort hassen. Gwenna musste zugeben, dass sie selbst ein wenig irritiert war wegen dieser zur Schau gestellten Selbstsicherheit, mit der die Frau ruhig den Raum mit den Blicken absuchte, während sie von Leibwächtern umringt war.
»Wer ist das bei Ringo?« Etwas an dem Paar sorgte dafür, dass sich Gwenna die Nackenhaare aufstellten, und es war ein verstörendes Zeichen dafür, wie sehr, als sie sich dabei ertappte, wie sie auf der Suche nach irgendeinem bizarren Schutz nach Robertos Ärmel griff.
Er legte ihr die Hand auf den unteren Rücken und stellte sich vor sie. »Such deine Schwägerin. Ich denke, es könnte geschickt sein, wenn ihr beide euch für eine Weile auf die Damentoilette zurückzieht.«
»Warum?«
»Das ist Sasha Chechikov, Gregors Frau.«
»Der Kerl, der gegen Ethan die Wahl verloren hat?«
»Genau der.«
»Warum ist seine Frau mit Ringo hier? Ist sie nicht eine Sterbliche?«
»Ja, das ist sie. Und zu der Frage, warum sie hier ist … das ist wirklich interessant, meine Liebe, und ich kenne auch nicht die Antwort. Geh jetzt, Gwenna.« Er schaute sie hart und befehlend an.
Wenn sie nicht aus Gründen, die sie nicht verstand, so verstört gewesen wäre, hätte sie ihm gesagt, wohin er sich seine Befehle stecken konnte, aber sie machte sich nicht die Mühe. Sie stellte fest, dass sie überhaupt keine Lust hatte, noch länger hierzubleiben. Sie hatte ihre Pflicht erfüllt. Sie hatte sich gezeigt, ihren Bruder geküsst, und jetzt wollte sie dringend wieder weg.
Als sie sich umdrehte, stieß sie fast mit einer Gruppe Frauen zusammen, die in Richtung Tür starrten und tuschelten. »Ich kann es nicht glauben, dass Kelsey ihn geheiratet hat«, ereiferte sich eine Brünette und fummelte an dem Diamantanhänger ihrer Kette herum.
»Na ja, du weißt doch, dass Kelsey verrückt geworden ist, nachdem man sie vollkommen hat ausbluten und so gut wie tot hat liegen lassen. Nicht, dass sie nicht vorher auch schon verrückt war, das war sie ja, aber als sie ausgeblutet ist, wurde es noch schlimmer. Man sagt ja, Donatelli hätte das veranlasst …«
Die Frau mit den blonden Locken verstummte, als sie bemerkte, dass Gwenna sie anstarrte. »Geht es Ihnen nicht gut? Sie sehen ein bisschen blass aus.«
»Tut mir leid … ich habe in den letzten Tagen zu wenig zu mir genommen. Ich fühle mich ein wenig schwach.«
»Die Bar ist frei. Holen Sie sich einen Drink.«
»Danke.« Gwenna drehte sich um und ging rasch davon. Roberto konnte nicht veranlasst haben, dass Kelsey ausblutete … sie konnte einfach nicht glauben, dass er so grausam sein konnte. Ganz zu schweigen davon, dass Ethan ihr doch sicherlich seinen Verdacht mitgeteilt hätte. Aber Ethan hielt sie ja andererseits für unfähig, mit unbequemen Wahrheiten zurechtzukommen, und tendierte dazu, sie zu sehr zu behüten. Also kam sie zu dem Schluss, dass es absolut möglich war, Roberto könnte
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