Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
seine verdrießlichen Gedanken als Hinweis darauf verstanden werden konnten, hatte sie seinem Herzen einen Stich versetzt, was sie ihm gegenüber fast schon wieder nachsichtig stimmte.
Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie Roberto gerne mit einer anderen Frau gesehen hätte. Oh, stopp! Das hatte sie. Ungefähr ein Dutzend Mal oder öfter, als sie noch verheiratet gewesen waren.
Ihr Mitleid schwand. So wie ihre Geduld und ihre Höflichkeit. »Weißt du was, ich habe meine Meinung geändert, Roberto. Ich bin nicht in Stimmung, mit dir zu reden. Und Nate und ich haben noch etwas vor, wir müssen wirklich los. Wenn es also nichts Weltbewegendes oder deine oder meine Existenz Bedrohendes ist, kann es warten. Warum schreibst du mir nicht einfach eine E-Mail? Das wäre für alle das Beste.«
Sie drehte sich um und gab Brittany einen Kuss auf die Wange. »Ich komme ein andermal wieder, wenn es besser passt.«
»Okay. War schön, dich zu sehen.« Brittany streckte die Arme nach Ava aus und nahm sie Nate ab.
Corbin berührte Gwennas Ärmel. »Dein Bruder war gestern Abend kurz hier, nach … der Party. Vielleicht solltest du mit ihm über die Zukunft reden.«
Gwenna starrte Corbin an. Was zum Teufel wollte er ihr damit sagen? »Gut. Wenn du meinst, dass es da etwas zu bereden gibt.«
»Ja, bestimmt.« Er schaute sie bedeutungsvoll an, also schaltete sie sich in seine Gedanken ein, da sie wusste, dass er es ihr erlaubte.
Du weißt ja, dass Chechikov jetzt sterblich ist und sich versteckt, nicht wahr? Also, passt auf seine Frau auf. Sie hat etwas an sich, das mir überhaupt nicht gefällt, und Ethan sagte, sie wäre letzte Nacht mit Ringo zum Ball gekommen. Das macht sie meiner Ansicht nach ziemlich verdächtig.
»Okay.« Gwenna kam die Idee, dass Corbin vielleicht die geeignete Person wäre, um die Morde unter den Mitgliedern des Vampirjägerforums zu besprechen. Er kannte alle, die dabei eine Rolle spielten, und er würde sich auf das Wesentliche konzentrieren und sie nicht mit Sicherheitshinweisen quälen. »Lass uns später darüber reden.« Sie war gezwungen, es laut zu sagen, denn Corbin war kein Vampir mehr und konnte ihre Gedanken nicht hören. Er hatte sich einen Impfstoff, den er selbst entwickelt hatte, verabreicht und war so wieder zu einem Sterblichen geworden. Dasselbe hatte er mit Chechikov gemacht – als Strafe dafür, dass er Brittany entführt hatte.
Corbin nickte. »Ich freu mich drauf.«
»Ich habe das übrigens gehört«, sagte Roberto. »Wenn du einen reinlässt, lässt du uns alle rein. Aber in diesem Fall stimme ich Atelier zu. Ich trau der Sache auch nicht. Trotzdem finde ich nicht, dass das Gwenna irgendwas angeht.«
Wunderbar. Roberto musste einfach immer das letzte Wort haben.
»Was gehört?«, fragte Nate. »Worüber reden Sie?«
Roberto zog die Augenbrauen hoch. »Das geht Sie einen Scheiß an.«
»Hey!« Brittany warf ihm einen bösen Blick zu und drehte ihre Tochter von Donatelli weg. »Pass auf, was du in Anwesenheit meiner Tochter sagst.«
»Sie ist ein Baby«, protestierte Roberto.
»Genau!«, schnauzte Brittany ihn an. »Wir hatten eine Abmachung. Ich habe gesagt, du könntest Ava besuchen, wenn du dich von deiner besten Seite zeigst und nichts tust, was einen schlechten Einfluss auf sie haben würde.«
Roberto sah so verwirrt aus, dass Gwenna fast gelacht hätte. In seiner Welt voller Betrug, Drogen, Ränke und Raub war das Fluchen wohl kaum ein schweres Vergehen.
»Du meinst also, das Benutzen von drastischen Schimpfwörtern in Anwesenheit eines drei Tage alten Säuglings hat einen schlechten Einfluss auf ihn? Es fällt mir sehr schwer zu glauben, dass deine Mutter nicht vor dir geflucht hat, und du bist doch ganz gut geraten.«
»Lass meine Mutter aus dem Spiel.« Brittanys Wangen wurden rot.
»Donatelli, pass auf, was du zu meiner Frau sagst!« Corbin war vom Sofa aufgesprungen und zu Brittany geeilt.
»Was? Ich habe nur gesagt …«
Gwenna fiel ihm ins Wort und genoss diese besondere Neuerung. »Roberto, warum gehst du nicht einfach mit Nate und mir? Ich denke, wir haben im Augenblick alle unser Bestes als kaputte Familie getan und Brittany könnte ein bisschen Ruhe vertragen.«
»Geh schon mal vor«, meinte Roberto. »Ich will noch kurz mit meiner Tochter sprechen.«
Brittany verdrehte die Augen.
Gwenna seufzte. Er konnte einfach nicht den Mund halten. Und sie musste Nate jetzt wieder anlügen. Aber das machte sie besser, wenn sie unter sich waren. Also
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