Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
verdammt noch mal. Sie klickte ihre nächste E-Mail an und sah, dass FoxyKyle im Forum gepostet hatte.
Dieser Name war einfach seltsam. Foxy hatte auch nichts Wichtiges zu vermelden, nur dass sie ein paar Tage nicht online sein würde. Wenn Gwenna allerdings darüber nachdachte, konnte man das doch als wichtig erachten. Foxy war immer online. Normalerweise verging kein Tag, ohne dass sie mindestens eine Nachricht verschickte. Gwenna war plötzlich fest entschlossen herauszufinden, wer FoxyKyle war. Sie fing damit an, indem sie ihren Benutzernamen googelte, und arbeitete sich durch die Seiten. Dann nur die E-Mail-Adresse. Eine halbe Stunde und dutzende Seiten später fand Gwenna ein Studentenverzeichnis der University of Nevada at Las Vegas von 2005, in dem Foxys E-Mail-Adresse unter dem Namen Kyle Martin gelistet war. Also forschte sie nach Kyle Martin und fand heraus, dass er von einem Einbrecher erschossen worden war, als er seinen Bruder in Kalifornien besucht hatte. Der Name des Bruders lautete Ringo Columbia.
Verdammter Mist! Gwenna stieß ihren Stuhl zurück und stand auf, noch während sie den Text auf dem Bildschirm las. Es wurde erwähnt, dass der Bruder ein ehemaliger Marine war, mehr nicht. Nichts, was darauf hinwies, dass es etwas anderes als ein schrecklicher Unfall war, trotz der Tatsache, dass der Einbrecher niemals gefasst wurde. Und warum erinnerte sie sich ausgerechnet jetzt daran, dass Kelsey ihren Ehemann manchmal Kyle nannte? Sie benutzte es als eine Art Kosename für ihn, aber tatsächlich war es der Name seines toten Bruders. Das kam Gwenna nun eher schrecklich vor, da sie die Bedeutung kannte.
Sie stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab, schloss die Augen und atmete tief ein. Wenn Kyle tot war, konnte man davon ausgehen, dass am allerwahrscheinlichsten noch sein Bruder die Person war, die Zugang zu seinem E-Mail-Account hatte. Andrew und Johnny waren vollständig ausgeblutet gewesen und in den hintersten Ecken versteckt worden. Ringo Columbia war ein Vampir und ein Profikiller. Er wusste, wie man tötete, und er tat es mit Leichtigkeit und ohne Reue.
Aber würde er es allein tun?
Oder auf Befehl eines anderen?
Gwenna schaltete den Computer aus, ohne ihn vorher ordentlich herunterzufahren. Sie drückte einfach auf den Schalter, schaute nach Nate, um sich zu versichern, dass er es bequem hatte, und ging zur Hintertür hinaus, wobei sie einen vorsichtigen Schritt über die Glasscherben machte.
Es gab da ein paar Leute, mit denen sie reden musste, und das konnte nicht warten.
Nate wachte auf, als sein Handy klingelte. Er drehte sich auf die Seite, fest entschlossen, das Klingeln zu ignorieren. Er fühlte sich groggy und schwitzte, sein Mund war ausgetrocknet, seine Muskeln waren verspannt, und er war sich nicht ganz sicher, warum er auf dem Sofa und nicht im Bett lag. Sein Festnetz-Telefon fing an zu klingeln, als er eindöste. Dann wieder sein Handy.
Er hatte größte Mühe, sich aufzusetzen, und beschloss, sich von seinen Eltern scheiden zu lassen, wenn das seine Mutter sein sollte, auch wenn das mit dreiunddreißig wahrscheinlich nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen war.
Er blickte sich suchend nach seinem Handy um und entdeckte es auf dem Couchtisch. Während er sich stöhnend vorbeugte, um es in die Hand zu nehmen, tat ihm jede Faser seines Körpers höllisch weh. »Ja?«
»Hey, Jim hier. Du musst sofort herkommen. Wir haben eine neue Leiche.«
Nate rieb sich den Schädel. Es war ein Versuch, sein Gehirn auf Trab zu bringen. Er fühlte sich noch immer benommen und wie benebelt. Musste eine Folge der Beerdigung und seines Schlafmangels sein. »Shit. Du nimmst mich wohl auf den Arm. Wo?«
Wo war eigentlich Gwenna? Nate schaute sich in seinem Wohnzimmer um. Keine Spur von ihr. Auch erinnerte er sich nicht daran, sie mit nach Hause genommen zu haben. Das Letzte, woran er sich mit einiger Gewissheit erinnerte, war, dass sie auf dem Weg ins Casino gewesen waren. Und dann hatte er geschlafen und geträumt, er wäre erschossen worden.
Himmel noch eins! Er musste im Casino ganz schön gesoffen haben. Gar nicht cool.
Jetzt hatte er einen Kater und eine weitere Leiche.
»Unser Kerl wird ganz schön dreist. Die hier lag in aller Öffentlichkeit rum. Er hat sie in einer Sitzgruppe am Pool des Ava abgelegt.«
Nate war mit einem Mal hellwach. Vor Furcht krampfte sich ihm der Magen zusammen. »Ist das Opfer ein Mann oder eine Frau?«
»Ein Mann. Aber der Typ ist älter. In den
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