Vegetarismus - Grundlagen, Vorteile, Risiken
Naturvölkern tropischer Regionen pflanzliche Nahrung. Dies macht deutlich, daà vor allem das Nahrungsmittelangebot für die Nahrungsmittelauswahl bestimmend ist. Diesem Angebot paÃte sich der Mensch über Jahrmillionen hinweg an.
1. Urzeit
Vor etwa
60Â Millionen Jahren
lebten die ältesten Vorfahren der Primaten und damit auch des Menschen. Diese eichhörnchengroÃen, spitzmausartigen Säugetiere ernährten sich hauptsächlich von Insekten.
Vor etwa
50Â Millionen Jahren
begannen einige Primaten, anstatt Insekten überwiegend Früchte zu verzehren. Nachfolgende Primaten lebten auf Bäumen und verzehrten neben Früchten auch Blätter. Auf der Nahrung vorhandene Insekten wurden meist mitgegessen und stellten so einen geringen Anteil tierischer Nahrung dar.
Vor etwa
4â5Â Millionen Jahren
begannen die ersten Primaten, die Bäume zu verlassen, um sich mit aufrechtem Gang die Steppen Afrikas als Lebensraum zu erschlieÃen. Der
Australopithecus
(âSüd-Affeâ, benannt nach den ersten Fossilienfunden in Südafrika) bevölkerte als später Vorfahre des Menschen über einen Zeitraum von etwa 3 Millionen Jahren die Savanne. Die Nahrung der Australopithecinen bestand hauptsächlich aus pflanzlicher Kost: Früchte, Blätter, Samen und Wurzeln. Der Anteil tierischer Nahrungsmittel nahm in dieser Zeit etwas zu. Es ist unklar, ob die zumeist verzehrten Kleinstlebewesen aus der Jagd stammten oder ob Tierkadaver verzehrt wurden.
Vor etwa
2,5Â Millionen Jahren
tauchte dann schlieÃlich der erste Vertreter der eigentlichen Gattung Mensch auf: der
Homo rudolfensis.
Gemeinsam mit dem vor etwa
2Â Millionen Jahren
erscheinenden
Homo habilis
(âbefähigter Menschâ) war diesen Hominiden der gezielte Gebrauch von Steinwerkzeugen. Damit konnten Kadaver zerlegt und somit neue Nahrungsquellen gezielt erschlossen werden, so daà der Fleischverzehr in dieser Zeit deutlich zunahm.
Vor etwa
1,8Â Millionen Jahren
tat der frühe Mensch einen weiteren gewichtigen evolutionären Schritt: Der
Homo erectus
(âaufrecht gehender Menschâ) bändigte das Feuer und konnte somit erstmals das bisher roh verzehrte Fleisch von Beutetieren bekömmlicher machen. Pflanzliche Nahrung bildete jedoch auch beim nachfolgenden
Homo sapiens
(vor etwa
400.000 Jahren)
den Mittelpunkt der Ernährung, denn sie war viel einfacher und risikoloser zu beschaffen. Diese Epoche der âJäger und Sammlerâ müÃte also korrekterweise als Zeit der âSammler und Jägerâ bezeichnet werden. Auch heute noch ist die Nahrung von in subtropischen und tropischen Regionenlebenden Sammler-und-Jäger-Kulturen zu 60 bis 80 % pflanzlichen Ursprungs.
Die Ernährungsformen, die sich in der bisher beschriebenen Zeitspanne entwickelt haben, werden als
Naturnahrung
(oder Urnahrung) des Menschen bezeichnet.
2. Ackerbau und Viehzucht
Vor rund
10.000 Jahren
begann der Mensch mit dem systematischen Anbau von Nahrungspflanzen. Diese Entwicklung zum Ackerbauzeitalter (Neolithische Revolution) zeichnete sich in den Jahrtausenden zuvor ab, denn der Mensch sammelte bereits intensiv Getreide und andere stärkehaltige Nahrungspflanzen. Weiterhin machten pflanzliche Nahrungsmittel mit bis zu 90 % den Hauptanteil der Kost aus.
Vor etwa
6500 bis 4000 Jahren
(Jungsteinzeit) stieg nach weiteren rund 200 Generationen der Anteil tierischer Nahrungsmittel in der Ernährung wieder etwas an. Ermöglicht wurde dies durch die Domestikation von Wildtieren zu Haus- und Nutztieren, insbesondere Schafe, Ziegen, Schweine und Rinder.
Die in dieser Phase der menschlichen Entwicklungsgeschichte praktizierte Ernährungsform wird als
Kulturnahrung
bezeichnet.
3. Industrialisierung der Lebensmittel
Eine drastische Veränderung erfuhren die Ernährungsgewohnheiten des Menschen mit der beginnenden Industrialisierung vor etwa
200 Jahren
(Industrielle Revolution). Mit der industriellen Herstellung vieler Gebrauchsgüter ging auch die Industrialisierung der Nahrungsmittel einher. Durch die Massenproduktion von Lebensmitteln, die Anwendung von Erkenntnissen aus der Chemie und durch moderne Konservierungsmethoden konnten Nahrungsmittel immer billiger erzeugt werden. Hinzu kamen die verbesserten Transportmöglichkeiten, die die Versorgung der rasch wachsenden städtischen Bevölkerung mit Lebensmitteln ermöglichten.
Allerdings trat so in einem erdgeschichtlich
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