Velvet Haven Paradies der Dunkelheit
auf ihre List herein.
»Ich weiÃ, dass dir das wehtut. Mir ist es auch so ergangen. Und Bran ⦠er kann schon ein richtiger Bastard sein, nicht wahr?«
Mairi nickte und tat so, als schlucke sie die Tränen hinunter. »Ich ⦠ich dachte, ich würde ihm etwas bedeuten.«
»Bran macht sich aus niemandem etwas. Das solltest du dir gut merken. Und auÃerdem solltest du wissen, dass er niemals bei dir bleiben würde.«
Mairi rang die Hände. »Was soll ich bloà tun?«
»Hilf mir. Ich verlange nur, was gerechterweise mir gehört, da es mir versprochen wurde. Ein Ehemann und ein Thron. Das verstehst du doch, nicht wahr?«
»Selbstverständlich«, log sie. »Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum du mich dafür brauchst.«
Ihr Blick wurde von etwas angezogen, das sich hinter Morgan befand, und jetzt erkannte sie auch die Gestalt mit der Kapuze, die soeben um den Altar herumging. »Ich habe schon jemanden, der mir helfen wird, wenn ich Bran erst einmal habe . Dich aber brauche ich, um ihn hierherzubringen.«
»Was wirst du mit ihm tun? Wirst du ihn umbringen?« Mairi wusste nicht, ob dies die richtigen Worte waren, doch sie musste einfach herausfinden, was diese Hexe mit Bran vorhatte.
Morgan lächelte. »Nur kurzfristig, meine SüÃe. Ohne Bran kann ich nämlich den Thron nicht bekommen. Doch mit Hilfe eines Todeszaubers werden mein ⦠Freund und ich ihn wieder zum Leben erwecken, und dann wird er all meine Wünsche befolgen. Die schwarze Magie birgt eine unendlich groÃe Macht.«
Nein!, schrie eine innere Stimme in Mairi auf. Doch sie tat so, als denke sie über das, was Morgan gesagt hatte, nach. »Ich weià nicht. Ich will das alles hier eigentlich nur ganz schnell vergessen.«
»Ãberleg doch mal, was er dir angetan hat. Welche Gefühle er in dir ausgelöst hat. Du hast dich ihm mit Leib und Seele hingegeben. Du liebst ihn doch, oder? Und er hat dich nur zum Narren gehalten.«
Mairi nickte, um Morgan zu besänftigen. »Ich würde alles geben, um ihn dafür bezahlen zu lassen, das ist wahr«, fauchte sie und gab vor, ziemlich verärgert zu sein. Und aus der gesamten Palette ihrer Emotionen war es dieser Zorn, auf den Morgan am empfänglichsten reagierte.
»Ja«, zischte sie mit funkelnden Augen. »Lass ihn dafür bezahlen. Lass ihn leiden, so wie auch du leiden musstest. Du weiÃt, dass er sich unzähliger Frauen bedient hat, du weiÃt auch, dass du nur eine von unzähligen Frauen bist, an deren Gesichter und Namen er sich hinterher schon nicht mehr erinnern wird. Lass uns Seite an Seite kämpfen und dafür sorgen, dass er den Tag verflucht, an dem er uns beiden das erste Mal begegnet ist.«
»Was muss ich tun?«
Morgan lächelte und entblöÃte dabei eine Reihe schneeweiÃer Zähne, die spitz und raubtiergleich wirkten. »Nimm das hier.« Sie warf Mairi eine lange silberne Kette zu, an der schwarze Handschellen hingen. »Das Eisen wird ihn schwächen. Dann kannst du ihn zu mir bringen.«
Mairi hob das Kinn. Wenn Morgan glauben sollte, dass sie beide ebenbürtige Partnerinnen waren, dann musste Mairi ebenso listig vorgehen wie sie. »Und was bekomme ich dafür?«
»Du bist ja eine richtige Opportunistin«, murmelte Morgan. »Ich habe dich wohl unterschätzt.«
»Er hat mich belogen. Ich will meine Rache.«
»Dann wollen wir ja beide dasselbe, du und ich. Sag mir, Mairi, was würdest du dir wünschen? Bitte mich aber bloà nicht darum, dass ich Bran das Leben schenke. Diesen Wunsch werde ich dir nämlich nicht erfüllen.«
»Sein Leben ist mir vollkommen egal«, spie sie aus, in der Hoffnung, ihrem Zorn überzeugend Ausdruck zu verleihen. Die Eisenkette klimperte in ihrer Hand, während sie vorgab zu überlegen. »Wenn ich Bran schon nicht haben kann«, sagte sie nachdenklich und hoffte, Morgan so auf die richtige Fährte zu führen, »dann wünsche ich mir zumindest jemanden, der mir ebenso viel Lust bereiten kann wie er. Und ich will, dass er Eifersucht verspürt.«
»Der Gargoyle«, sagte Morgan. Ihre Stimme troff nur so vor Vergnügen. »O ja, das würde dem Raben ganz und gar nicht gefallen, wenn sein Bruder etwas mit dir anfinge. Auf diesen Tauschhandel lasse ich mich gerne ein.«
Morgan griff nach ihrer Hand und schüttelte sie. Plötzlich lag ein
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