Velvet Haven Paradies der Dunkelheit
einfach nicht, ihm zu widersprechen, sobald er sie mit diesem eindringlichen Blick betrachtete, der sie an Gewitterwolken erinnerte.
»Also, was ist?«, flüsterte er und fing an, ihr mit den Fingerspitzen über den Arm zu streicheln. »Willst du hören, was ich wei� Was ich spüre, wenn ich deine Haut berühre?«
Ein Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, während beide nur schwer atmeten. Dann war der Augenblick auch schon wieder vorüber.
»Für die Lady hier.« Eine Kellnerin in Netzstrumpfhosen trat in einem Lackkostüm mit einem Martiniglas an ihren Tisch. »Von dem Typen dort hinten an dem Ecktisch.«
Endlich schaffte es Mairi, sich von Brans Blick zu lösen und versuchte, die Fassung wiederzugewinnen. »Und was ist das?«, erkundigte sie sich, während sie die braune Flüssigkeit betrachtete.
»Der Kuss des Engels.«
Mairi sah zu der Ecke hinüber. In der Dunkelheit, in der nur eine einzelne Kerze schwach leuchtete, saà an einem Tisch ein Mann, der der Inbegriff von Schönheit war. Er wirkte einfach umwerfend â mit seinem schulterlangen braunen Haar. Seine Augen schienen dunkel zu sein, und als er lächelte, musste Mairi einfach zurücklächeln.
Nun erhob der Mann sein Glas und prostete ihr zu.
»Trink das nicht.«
»Hey«, rief Mairi, als Bran nach dem Glas griff und seinen Inhalt in den Topf einer Pflanze, die gleich neben ihrem Tisch stand, entleerte.
»Mit Suriel ist nicht zu spaÃen.«
»Ach, und mit dir schon, was?«, fuhr sie ihn an.
»Im Vergleich zu ihm bin ich der reinste Engel. Glaub mir.«
Und es war seltsam, aber das tat sie â sie glaubte ihm. Auch dann noch, als sie einen letzten Blick auf diesen Mann warf, der offenbar Suriel hieÃ. Ein leichtes Frösteln lief ihr über den Rücken. Sie hatte irgendwie das Gefühl, als hätte sie ihn schon einmal gesehen, aber sie hätte nicht sagen können wo. Da lag etwas in seinen Augen, als schien er sie ebenfalls zu erkennen.
»Lade ihn bloà nicht ein, Mairi«, warnte Bran sie.
»Wohin denn?«, fragte sie, mit einem Mal ganz matt.
»In dich.«
Er sprach diese Worte ganz sanft und tief aus, sie wirkten wie ein samtiges Streicheln. Mairi schluckte und kämpfte dagegen an, dass ihr Körper plötzlich ganz heià wurde und schmerzte. Dieser verdammte Bran. Jedes seiner Worte war wie eine Einladung zum Sex. Was zur Hölle war nur mit ihr los?
»Was meinst du damit?«, fragte sie und blickte verstohlen zu dem Mann hin â und dann wieder zu Bran. » In mich ?«
»Du darfst ihn ⦠nicht anrufen.«
Ihn anrufen? Seltsam, wie der das sagte. Man rief doch nur Dämonen und böse Geister an, aber dieser Typ ⦠der hatte doch eher das Gesicht eines Engels. Eines dunklen Engels, dachte sie dann allerdings, plötzlich irritiert. Seine Schönheit wirkte nicht feminin, sondern männlich und kraftvoll. Gefallen ⦠dieses Wort geisterte ihr plötzlich durch den Kopf, und sie drehte sich blitzschnell nach links, nur um Bran direkt anzusehen. Er lieà seine Finger über ihre Wange gleiten, hielt ihren Blick mit dem seinen gefangen und drängte sich dann näher an sie heran, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern.
»Lass ihn nicht ein ⦠in dich.«
»Ich ⦠äh, das hatte ich auch gar nicht vor«, sagte sie und schluckte. »Ich bin nicht eins von diesen Mädchen.« Lügnerin.
Sie sah Bran ins Gesicht und bemerkte, wie es im Kerzenschein leuchtete. »Es gibt auch andere Wege, einen Mann einzulassen, als nur ⦠über Sex.«
Oh mein Gott. Sie würde ihn auf jede erdenkliche Weise bei sich einlassen, wie auch immer er es wollte.
Eigentlich hätte sie sich vor der intensiven Ausstrahlung, die von ihm ausging, fürchten müssen. Die Wahrheit aber war, dass sie sich über die MaÃen und völlig unbesonnen zu Bran hingezogen fühlte.
Sie stand auf und hätte den kleinen Tisch mit den Drinks fast umgeworfen. »Ich bin sofort wieder da«, erklärte sie hastig und schickte sich an, von Bran und ihren verrückten Gedanken wegzukommen.
Sie kannte diesen Typen doch gar nicht, verdammt! Wie kam sie nur auf den Gedanken, mit ihm schlafen zu wollen? Er könnte sie vergewaltigen. Sie umbringen. Oder noch schlimmer, er könnte ihr dasselbe antun, was der Mörder von Lauren dieser angetan hatte.
»Ich lass dich nicht
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