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Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renwick Sophie
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allein gehen. Ich begleite dich.«
    Â»Nein, wirklich, ich bin okay …«
    Â»Ich begleite dich, egal wohin du willst. Ich lass dich jetzt nicht allein durch diesen Club ziehen.«
    Er nahm sie am Ellbogen und lenkte sie vorwärts. Dann ließ er ihr seine Handfläche über den Arm gleiten, bis er ihr Handgelenk erreicht hatte. Die Berührung durchfuhr sie wie ein Stromstoß. Ihr Handgelenk fühlte sich an, als stünde es in Flammen, und sie war sich sicher, dass ein Ruck durch ihren gesamten Körper ging.
    Â»Mairi?« Brans Stimme drang wie aus weiter Ferne zu ihr hinüber, so als wäre sie Teil eines Traums, obwohl sie durchaus wahrnahm, wie sich sein Gesicht ihr näherte.
    Sie blickte über ihre Schulter zu dem Mann namens Suriel. Er beobachtete sie mit seinem dunklen, fesselnden Blick. Undurchschaubar.
    Plötzlich fühlte sie sich vollkommen schwach, gerade so, als hätte ihr Suriels Blick den letzten Rest Energie ausgesaugt. Leicht schwankte sie und griff nach Brans Arm, um sich zu stützen.
    Dann schüttelte sie den Kopf, der wie benebelt und ganz durcheinander war. Und das schreckliche Gefühl einer alles umfassenden Leere kam über sie. Plötzlich empfand sie die tiefste Verzweiflung – nein, Panik . Das Gefühl der Hilflosigkeit schien sie in einen Abgrund zu ziehen. Sie betrachtete ihr Handgelenk, die weißen Narben, die sich quer über ihre Haut zogen. Sie hatte dieses Gefühl schon früher einmal erlebt. Diese beängstigende Leere. Den Verlust. Und immer noch sah Suriel sie an und durchdrang sie mit seinem Blick.
    Â»Fürchte mich nicht.«
    Mairi vernahm das Flüstern der Stimme in ihrem Kopf, dieselbe Stimme, die schon des Öfteren in ihren Träumen zu ihr gesprochen hatte, auch damals, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war. Doch statt sie zu beruhigen, flößte die Stimme ihr nun Angst ein, eine solche Angst, dass sie nur noch weglaufen wollte.
    Â»Ich würde dir niemals wehtun, Mairi. Du weißt das. Du kennst mich doch.«
    Sie schüttelte den Kopf, einerseits um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, andererseits aber auch, um die eben gehörten Worte zu verneinen. Sie hatte diese Stimme schon früher einmal gehört.
    Â»Ich kenne dein Geheimnis. Ich war dabei; erinnerst du dich?«
    Mairi stolperte zurück, hielt sich aber immer noch an Brans kräftigem Oberarm fest. »Ich muss zur Toilette«, stammelte sie schnell und torkelte davon; sie wollte nur noch weg von allem und jedem.
    Â»Hast du zu viel getrunken?«, wollte er wissen, und in seinen Augen blitzte Besorgnis auf. Er ließ seinen Blick zu ihrem Drink wandern, wie sie bemerkte, dann sah er zu Sayer rüber, der gerade mit Rowan tanzte. Furcht durchbohrte ihr Herz. War es denn möglich, dass man sie betäubt hatte? Wenn das der Fall war, dann musste sie so schnell wie möglich von ihm weg, bevor sie sich nicht mehr bewegen konnte. Bevor sie sich nicht mehr länger schützen konnte. Und doch war sie überzeugt, dass man ihr nichts in den Drink gemischt hatte.
    Â»Ich brauch bloß …« Sie hielt kurz inne, schüttelte den Kopf und versuchte, gegen den dichten Nebel anzukämpfen, der sich ihrer zu bemächtigen schien. Sie warf einen letzten Blick auf Suriel, der gerade an seinem Drink nippte und zur Tanzfläche blickte. Sie war nicht länger Gegenstand seiner Aufmerksamkeit, aber irgendetwas sagte ihr, dass er das Interesse an ihr noch längst nicht verloren hatte.
    Â»Ich brauch nur eine Minute«, murmelte sie und stolperte in Richtung der Toiletten. Sie fühlte, dass Bran ihr mit dem Blick folgte, doch sie sah sich jetzt nicht nach ihm um, sondern ging schnurstracks zu den Toiletten, riss die Tür auf und betrat die erstbeste Kabine, die frei war. Dort setzte sie sich auf den Klodeckel, schloss die Augen und ließ ihren Kopf hängen. Der Raum um sie herum fing an sich zu drehen, und sie war müde, so unendlich müde. Fast so, als könnte sie jeden Augenblick ohnmächtig werden. Hinter ihren geschlossenen Lidern pulsierte es rot, wie von zahlreichen winzigen, pumpenden Blutgefäßen. Dann hörte sie plötzlich das Pochen eines Herzens, dessen Rhythmus sich nach und nach verlangsamte … sich verlangsamte, bis sie schließlich den Atem anhielt – in der Erwartung des nächsten Herzschlages, von dem sie fürchtete, er könnte niemals

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