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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Renwick
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Sexzauber bediente, und zwar sowohl in Annwyn als auch hier im Reich der Sterblichen. Die restlichen Informationen wurden ihm gnädigerweise vorenthalten, da er ja nur ein Sterblicher war.
    Aber das stimmte nicht so ganz, dachte Rhys, während er sich mit den Händen über das Gesicht wischte. Denn er kannte keinen anderen Sterblichen, der einen Schattengeist als Beschützer hatte oder mit einem Fluch leben musste. Noch konnte keiner seiner sterblichen Bekannten damit prahlen, sein Großonkel sei ein Sidhe-König und Mitherrscher von Annwyn.
    Natürlich war er in den Augen des Königs nichts weiter
als ein lästiger Verwandter, der über keinerlei Begabung verfügte, die Magie für sich zu nutzen, und wohl auch nicht die Intelligenz besaß, irgendetwas Magisches zu durchschauen.
    Von Bran hatte er auch nichts anderes erwartet, von Keir allerdings schon. In den dreißig Jahren, da Keir Ryhs am Leben erhalten hatte, hatten sie niemals Geheimnisse voreinander gehabt. Und dieses seltsame Verhalten jetzt passte so gar nicht zu Keir.
    Rhys kämpfte gegen die zweite Kopfschmerzattacke an diesem Tag an und griff nach der Ausgabe des Examiners von diesem Morgen. Ihm blieben noch ein paar Stunden, bis der Club öffnete. Wenn er erst mal offen war, hatte er alle Hände voll zu tun, um das Miteinander von Unsterblichen und Sterblichen im Velvet Haven zu überwachen. Doch im Augenblick blieb ihm noch etwas Zeit. Vielleicht würde die Einsamkeit seine Nerven ein wenig beruhigen und das komische Gefühl, das er wegen Keir hatte, zumindest mildern.
    Er schlug die Zeitung auf, überflog die Schlagzeilen, dann blätterte er weiter zum Sportteil, wo er nach den Spielergebnissen seiner Lieblingsmannschaft suchte. Im Anschluss an die Sportseiten folgten die Kleinanzeigen sowie die Todesanzeigen. Die las er für gewöhnlich gar nicht, doch heute entdeckte er dort das Foto einer Frau, das ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte.
    Trinity Fergus – sie war das Mädchen, das man vor zwei Wochen draußen vor seinem Club umgebracht hatte. Der kurze Absatz war mit »In Memoriam« übertitelt, und Rhys verzog das Gesicht, als er las, dass sie erst einundzwanzig Jahre alt gewesen war, als dieser Psychopath sie abgeschlachtet hatte.

    Er hatte gelesen, dass man wegen Mordes ermittelte, doch Rhys war klar, dass die Cops es niemals schaffen würden, diesen Fall zu lösen. Wenn er den Schuldigen auch nicht kannte, so wusste er doch wenigstens, was er war. Und er wusste auch, dass dieser Teufel keine Fingerabdrücke hinterließ. Dieser Fall würde früher oder später ungelöst ad acta gelegt werden. Für die Familie von Trinity würde es keine Gerechtigkeit geben.
    Er überblätterte die restlichen Todesanzeigen, bis er auf einige Fotos von glücklichen Paaren in den Hochzeitsanzeigen und den Anzeigen zu Silberhochzeiten stieß – nichts, was er selbst jemals in einer Zeitung veröffentlichen würde. Welche Frau würde schon einen Mann heiraten wollen, der mit einem anderen Kerl zusammenlebte? Einem Kerl noch dazu, der wie eine Klette an ihm haftete? Keine Chance, das würde nicht passieren. Rhys kannte sein Schicksal – eine Reihe von scharfen Bräuten, die es gern mit zwei Typen trieben; ein Leben voller One-Night-Stands und zwanglosem Sex.
    Schon längst hatte er die Hoffnung aufgegeben, dass er eines Tages ein normales Leben würde führen können, mit einer Ehefrau, Kindern und dem wöchentlichen Sonntagsbraten. Er brauchte sich nur seine eigenen Eltern anzusehen, um zu wissen, wie unwahrscheinlich es war, dass er mit einer Frau »glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende« zusammen sein würde. Seine Mutter hatte es nicht ertragen können – die Geheimnistuerei, das Gefühl, dass sein Vater sie mit seiner besten Freundin , dem weiblichen Schattengeist, betrog. Vielleicht hätte sie es geschafft, wenn sein Vater ihr alles gestanden hätte, aber die Sache mit Annwyn und dem jahrhundertealten Fluch erzählte man
schließlich nicht so mir nichts, dir nichts – und dann war noch fraglich, ob sie ihm das auch geglaubt hätte. Schließlich hatte seine Mutter ihn und seinen Vater verlassen. Rhys hatte sie gar nicht kennengelernt, er konnte sich nicht an sie erinnern. Aber was noch schlimmer war, er vermisste sie noch nicht einmal.
    Sein Vater jedoch hatte gelitten. Er hatte es bitter bereut, dass er Rhys’ Mutter nicht die Wahrheit erzählt hatte. Und das festigte Rhys’ Überzeugung nur umso mehr, dass er nie ein normales Leben

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