Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two
sind überwältigende Wesen und in sexueller Hinsicht völlig hemmungslos. Sie werden … triebig« – sie errötete, da ihr kein anderes Wort einfiel – »und zwar immer bei Vollmond. Dann sind sie ganz unersättlich.«
»Also sollte ich meine Füße wohl nicht ins Wasser halten, oder? Denn ich hab hier ja schon meine unersättliche Göttin, und ich armer Sterblicher stehe völlig unter ihrem Bann.«
Spielerisch schlug sie nach ihm, und er lachte, ehe er sie ganz fest an sich zog. »Hier ist es wunderschön. Ich liebe das Wasser. Das Haus, unter dem sich die Höhle von Cruachan befindet, hat Daegan erbaut. Er ließ es am Ufer eines Sees errichten. Es ist einfach traumhaft. Nachts liege ich gern wach und lausche den Wellen, die an den Felsen brechen.«
Sie spürte den Frieden, der über ihn kam, während er so erzählte. »Ich würde jetzt gern dort neben dir liegen.«
Er warf ihr einen kurzen Blick zu, berührte die Spitzen ihres Haars, ehe er sie wieder losließ. »Das wirst du irgendwann auch tun. Sobald es wieder sicher ist, durch die Höhle dorthin zurückzukehren.«
»Warum hast du mir nicht gleich gesagt, wer du bist?«
»Du meinst, dass ich ein Sterblicher bin?« Er zuckte die Achseln. »Ich dachte, du wüsstest das … aus deinen Träumen.«
»Nein, ich meine, warum hast du mir nicht erzählt, dass du mit dem König verwandt bist, und mit Daegan?«
»Ich habe wohl nicht daran gedacht. Unsere … gemeinsamen Vorfahren, Bran ist nicht unbedingt stolz darauf. Für
Daegan hat er ein Opfer gebracht, damit der mit Isobel zusammen sein konnte, und dafür wurde er mit einem Fluch belegt. Ich schätze, jedes Mal, wenn er mich ansieht, erinnert ihn das an Daegans Schwäche.«
»Ich sehe nur Kraft und Mut in dir. Und diese Sidhe-Augen, die viel mehr erkennen, als alle glauben.«
Er wurde rot und blickte zu Boden, dann zog er ein paar Grashalme aus der Erde. »Du bist die zweite Person, die glaubt, dass etwas in mir steckt, was bei dieser Prophezeiung hilfreich sein könnte.«
»Du meinst den Schattengeist, er ist der andere.« Er nickte, und Bronwnn spürte, wie stark und mächtig seine Gefühle waren und wie eng sie mit dem Schattengeist verknüpft zu sein schienen. »Du sorgst dich sehr um ihn.«
»Das tue ich. Wir haben keine gewöhnliche Beziehung, wie sie Sterbliche und Schattengeister sonst verbindet. Bisher waren es immer weibliche Geister, die den männlichen Mitgliedern meiner Familie ihren Schutz anboten. Doch zu mir kam Keir, und es … also, jedenfalls sind wir beide zufrieden mit der Situation.«
Bronwnn wusste kaum etwas über Schattengeister, nur dass es sie gab und dass sie überlebten, indem sie aus Gefühlen und Emotionen Energie zogen. In ihrer Schattengestalt nahmen sie sich, was sie brauchten, ohne es zu wissen. Sie fragte sich, was sich der Schattengeist wohl bei Rhys holte.
»Du solltest wissen, dass Keir und ich unzertrennlich sind. Wir … teilen alles. Auch Frauen.«
Dieses Geständnis hätte sie vermutlich schockieren sollen, doch stattdessen tat ihr Herz einen Sprung. Plötzlich konnte sie nur noch daran denken, dass ihr Adbertos sie vielleicht doch nicht für immer von Rhys trennen würde.
Sie hatte der Göttin versprochen, dass sie sich mit dem Schattengeist paaren werde, doch wenn der Schattengeist sie sich mit Rhys teilte …
»Es schockiert dich gar nicht?«
Sie schüttelte den Kopf und erging sich in der Vorstellung, dass sie ihre Lust immer noch mit ihm würde teilen können; dass sie weiter zusammen sein könnten. »Die Gebräuche von Annwyn sind mir nicht fremd. Ich kann akzeptieren, was eine sterbliche Frau vielleicht nicht billigen könnte.«
»Ich glaube nicht, dass ich dich teilen kann«, sagte er leise. »So sehr ich ihn auch liebe, und so viel mir auch an ihm liegt, ich kann es nicht. Denn was ich für dich empfinde, ist weit mehr« – er schluckte – »mehr als das, was ich für Keir empfinde.«
Sie unterbrach seine Worte, indem sie ihm die Hand auf die Brust legte. »Nein, nicht mehr, nur anders. Was wir füreinander fühlen, unterscheidet sich von dem Band, das zwischen dir und Keir besteht. So darfst du nicht denken, Rhys.«
Er hielt ihre Hand und sah ihr tief in die Augen. »Ich will nicht über Keir sprechen. Ich möchte mehr über dich erfahren.«
»Da gibt es nicht viel. Ich bin eine Göttin, das ist alles.«
»Du hast vorhin erwähnt, dass es vielen Frauen gefiele, wenn ich um sie kämpfte. Was hast du damit gemeint?«
»In meinem Orden
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