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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Renwick
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jemanden.
    »Halt dich bloß von dieser Tür fern«, lautete Keirs Befehl. »Die ist für dich tabu.«
    Der Ton des Schattengeistes machte ihn wütend. Sie waren beide verärgert und angespannt, und sie hatten beide für ihre Wut ein Ventil nötig. Normalerweise gingen sie nicht so miteinander um, doch heute war es anders. Sie mussten beide etwas Dampf ablassen, und jedem kam der andere als Prügelknabe gerade gelegen. »Ich bin keine fünf mehr!«
    Keir verschränkte die kräftigen Arme vor der Brust. Die Symbole der Weissagung, die sich über seine Hände und Arme zogen, begannen sanft zu leuchten.
    »Glaub bloß nicht, dass du mich mit irgendeinem Zauber belegen kannst«, fauchte Rhys. »Ich meine es ernst, Keir. Du denkst, ich bin jetzt sauer …«
    Die Symbole verblassten zu einem bläulichen Schwarz. Nun glichen sie ganz gewöhnlichen Tribals. Allerdings waren sie alles andere als gewöhnlich oder harmlos zu nennen.
    »Es ist meine Pflicht, dich zu beschützen, Rhys.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Du hast in Annwyn nichts verloren.«
    »Auch das ist mir bekannt. Aber dieses Dasein als Sterblicher ist verdammt langweilig. Vor allem, da ich hundertprozentig weiß, dass du da in irgendwas verwickelt bist und mich absichtlich raushältst.«
    »Nur zu deiner eigenen Sicherheit.«
    »Du lässt mich wie einen Feigling dastehen.«

    »Nein. Nur wie einen Sterblichen.«
    Rhys drängte die Gedanken zurück. Er hasste es, an seine Vergänglichkeit erinnert zu werden. Wenn man sein Leben mit magischen und mächtigen Kreaturen verbrachte, dann schien einem das Menschsein im Vergleich eher enttäuschend zu sein.
    Ihm war klar, dass er diesen Disput mit Keir nicht gewinnen konnte, daher versuchte er es anders. »Was geht denn nun in Annwyn vor, dass du jeden Tag dorthin verschwindest?«
    »Ich will Rowan sehen.«
    Das war die Wahrheit. Rhys spürte, dass Keir die Wahrheit sprach, er konnte seine Verzweiflung spüren. Aber da steckte noch mehr dahinter. Rhys fühlte es. Und es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass Keir es schaffte, etwas vor ihm zu verbergen – wo doch Rhys’ eigenes Leben für den Schattengeist wie ein offenes Buch war.
    Aber Gewalt würde bei Keir nichts bewirken. Und auch wenn er ihn bedrängte, doch endlich mit der Wahrheit herauszurücken, was zur Hölle in Annwyn geschah, würde das nichts helfen.
    »Suriel hat Recht mit dem, was angeblich mit dir passieren wird, Rhys.«
    »Woher weißt du das?«
    Keir zuckte zusammen, wandte den Blick ab und fuhr sich mit der Hand durch das schwarze Haar. »Ich habe es gesehen.«
    Die Tarotkarten. Keir hatte die besondere magische Begabung, in die Zukunft zu sehen. Dazu benutzte er die Wahrsagerei sowie Aufspürzauber, manchmal auch Feuer. Doch meistens bediente er sich der Tarotkarten. Und manches
von dem krassen Zeug, das Keir so zu sehen bekam, war durch und durch erschreckend.
    »Du glaubst mir. Das fühle ich.« Keir betrat nun das Büro und schloss die Tür hinter sich. »Du weißt, dass ich dich in diesen Dingen niemals belügen würde.«
    Rhys sah zu, wie der Schattengeist durch den Raum schritt. Die schweren Sohlen seiner Doc Martens polterten über den Boden. Es war das einzige Geräusch im Zimmer, und Rhys verunsicherte – ja bedrückte – diese Stille ganz plötzlich.
    »Die Frau in dieser Seitengasse«, setzte Keir an. »Ich habe noch mehr gesehen als nur sie. Das Töten hat erst begonnen. Es wird aber weitergehen, unter den Sterblichen wie unter den Unsterblichen. Die Qualen werden sich verschlimmern. Die Rituale werden noch komplexer werden, und durch diese Opfergaben werden der Magier und sein Lehrling, der Zerstörer, in ihrer Macht immer weiter gestärkt.«
    Keir blieb vor dem Schreibtisch stehen, seine Augen wirkten jetzt stumpf silbrig, was ein Zeichen dafür war, dass er sich in einem Zustand der Wahrsicht befand. »Je größer das Opfer, desto stärker werden sie. Verstehst du das?«
    »Mir ist nur klar, dass man diesen Bastard aufhalten muss, ehe er erneut mordet.«
    »Nein. Du hörst nicht richtig zu. Je größer das Opfer …«
    »Warum erklärst du es mir nicht einfach von Anfang bis Ende?«, forderte Rhys ihn verärgert auf. »Ich bin ja bloß ein Sterblicher, schon vergessen? Ich hab keinen Schimmer von all diesem Magiezeug.«
    »Wenn du dich in Gefahr begibst, um in Annwyn nach mir zu suchen, dann musst du dir noch viel mehr Sorgen
machen als Cailleach. Der Magier wird dich als eine Art wundersame Opfergabe betrachten. Dein

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