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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Renwick
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flüsterte er, während er dem Tier mit dem Daumen über den Rücken streifte.
    Cliodna fing sogleich zu singen an, und während sie dies tat, konzentrierte sich Keir auf ihren Blick und das Gefühl ihres weichen Gefieders unter seinem Daumen. Er brachte seine Gedanken zur Ruhe, damit ihn ihr magischer Gesang in einen tranceähnlichen Zustand versetzen konnte. Er war schwach, da er sich schon seit Tagen nicht mehr von Rhys’ Energien genährt hatte, und das erschwerte nur noch den Versuch, sich in eine andere Bewusstseinsebene zu versetzen.
    Geduldig sang der Zaunkönig weiter, bis er schließlich in einen Zustand meditativer Trance verfiel. Sofort wurde sein Geist nach Annwyn versetzt, während seine körperliche Hülle auf der Ebene der sterblichen Welt verankert blieb. Er sah sich selbst in einer dunklen Kammer, und auf dem Bett lag eine weibliche Gestalt, ganz in Weiß gekleidet.
    Keir fühlte, wie seine Gedanken zu rasen begannen, trotz der tiefen Trance. Das war Rowan. Er spürte sie, fühlte das sofortige Verlangen, ihre Hand zu ergreifen und sie für sich zu beanspruchen. Doch sie rührte sich nicht, ihr Gesicht blieb unter einem weißen Tuch verborgen.
    Cliodna sang jetzt noch lauter, weshalb er den Blick von dem Körper auf dem Bett abwandte und zu dem Zaunkönig hinsah. Das war die Schwierigkeit mit der Wahrsicht. Man
konnte sich seine Visionen nicht aussuchen, und man konnte sie auch nicht beenden, wenn sie zu beängstigend wurden.
    Er wollte nicht mehr sehen, doch der Vogel sang weiter und zwang ihn dazu, die Musik, die Noten mit Worten zu deuten.
    Als Keir das Tuch wegzog, überraschte es ihn nicht, dass tatsächlich Rowan darunter verborgen gewesen war. Er kannte ihre Gestalt, ihren Geruch, und zwar so genau, als hätte er längst bei ihr gelegen. Doch das hatte er nicht, und wahrscheinlich würde es auch nie dazu kommen. Vielleicht war dies der Grund dafür, weshalb er nun so dastand, sie betrachtete und dabei jede noch so kleine Nuance ihrer Schönheit und ihrer Unschuld in sich aufsog.
    Sie war nackt, ihr Körper üppig und sinnlich, trotz der Krankheit. Ihre bleiche Haut wirkte glatt und makellos. Die türkisfarbenen Augen, die er so verlockend fand, waren geschlossen, weshalb sie den Eindruck machte, als würde sie schlafen. Doch ihre Brust zeigte keinerlei Regung, keine Spur von Atmung. Das war nicht die sanfte Ruhe des Schlummers; es war die Stille des Todes. Ein Federkiel, ein Tintenfass, eine Kerze und ein gefaltetes Blatt Papier lagen oberhalb ihres Kopfes bereit. Ein Athame, die Schneide befleckt mit einer rostfarbenen Substanz, lag zu ihrer Linken. Unterhalb der Schneide glänzten drei vollendet geformte Blutstropfen auf dem weißen Laken. Und in ihrer Hand lugte zwischen den Fingern eine Feder hervor. Eine Feder von Cliodna.
    Der Gesang des Zaunkönigs durchdrang seine Gedanken, er hörte nun Worte inmitten der musikalischen Töne. »So soll es geschehen.«

    »Nein!«, brüllte er und durchtrennte die astrale Verbindung. Als sein Geist und seine Seele zurück in den Körper fuhren, wachte er auf. Schweißgebadet und schwer atmend öffnete Keir die Augen. In seinem Kopf kreisten Bilder des soeben Erlebten, von der Reise fühlte er sich schwach. Cliodna saß immer noch auf seiner Hand, mit schief gelegtem Kopf betrachtete ihn der Vogel, und mit einem Mal lag ein sorgenvoller Ausdruck in seinem Blick.
    »War das eine Vision der Zukunft, wie sie sein wird, oder nur eine Möglichkeit, die sich noch abwenden lässt?«, erkundigte er sich.
    Und zum ersten Mal, seit ihn der kleine Zaunkönig erwählt hatte, blieb sein Gesang aus.
     
    In der dunklen Halle des Tempels stand Bronwnn ehrfurchtsvoll vor dem großen König. Die Macht seiner Magie war spürbar, und die Furcht, die er in ihr auslöste, wirkte außerordentlich real.
    »Du bist also die Seherin, von der Cailleach sprach?«, fragte er.
    Sie nickte und erschrak, als sie hörte, wie ein Vogel heranflog. Kein Zweifel, das musste Cailleachs oidhche sein. Die Eule war nicht nur das Schoßtier der Göttin, sondern auch ihr Spion, den sie gern hinaus nach Annwyn entsandte.
    »Es besteht kein Grund zur Furcht«, sagte der König leise, während er sanft ihr Kinn umfing und sie zwang, ihm in die geheimnisvollen, ungleichen Augen zu sehen. »Das ist nur ein Zaunkönig.«
    Der kleine Vogel kam aus einer Wandnische geflogen und verschwand dann durch das Bogenfenster, das in den Innenhof hinausführte. Sie hatte diese besondere dreathan-donn
bereits

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