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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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will?"
    „Das hat überhaupt keinen Zweck. Lassen Sie ihn zu mir kommen! Sagen Sie ihm, er darf seine Hunde und Pferde mitbringen - was immer er will! Ich verpflichte mich persönlich, darauf zu schauen, dass ihm nichts zustößt, und ihn seinem Pauker in guter Verfassung zu übergeben. Wenn er hier bei mir wäre, würden Sie sich nicht zu Tode um ihn ängstigen."
    „Nein." Ihr Lächeln ging kläglich schief, „O nein, wie könnte ich? Aber ..."
    „Das genügt!", unterbrach er sie schroff. „Sie werden mir dadurch zu nichts verpflichtet sein. Ich werde froh sein, wenn ich ihn zu meiner Gesellschaft hier habe."
    „Aber - Sie bleiben hier?"
    „Ja, ich werde hierbleiben. Kommen Sie. Nidd sollte eigentlich jetzt schon für Sie gesattelt haben."
    Sie erinnerte sich, dass er seinen Kommissionär wegen geschäftlicher Angelegenheiten geholt hatte, die, wie er sagte, wichtig waren; und als sie sich fragte, ob er entdeckt hätte, dass seine Verhältnisse ärger lagen, als er vermutet hatte, sagte sie schüchtern: „Ich glaube, das hatten Sie doch nie vor, und daher fürchte ich, dass vielleicht die Angelegenheit, in die Sie verwickelt waren, nicht gut ausgefallen ist?"
    Das Hohnlächeln, mit dem er sich über sich selbst lustig machte, kehrte zurück; er lachte kurz auf und antwortete:
    „Zerbrechen Sie sich nicht darüber den Kopf, denn es ist völlig unwichtig!"
    Er hielt ihr die Tür mit einer Andeutung von Ungeduld offen. Ihr fiel die zweite Zeile des Sonetts, das er zitiert hatte, ein: ,Nein, es ist Schluss - und mehr bekommst du nicht von mir.' Er hatte es nicht ausgesprochen. Dessen bedurfte es nicht mehr - ein goldener Herbst hatte in Sturm und Nieselregen geendet, eine schillernde Seifenblase war zerplatzt, und ihr blieb nichts als Haltung, um sich manierlich zu benehmen. Sie nahm Handschuhe und Reitgerte, ging aus dem Salon und über die steingepflasterte Halle zur offenen Eingangstür. Imber stand daneben, und sie konnte Nidd, der den Zügel ihrer Stute hielt, draußen stehen sehen. Sie würde Damerei Lebewohl sagen, ihrem Freund und ihrem Liebsten, vor den Augen dieser beiden, und sie hatte das Gefühl, sie würde nicht imstande sein, überhaupt etwas zu sagen, denn ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie trat ins Freie, wandte sich Damerei zu und tat einen schmerzenden Atemzug.
    Er schaute nicht sie an, sondern eine schwarze Wolke, die im Westen hing. „Zum Teufel!", rief er aus. „Sie werden Undershaw nicht erreichen, bevor das dort auf Sie herunterkommt. Nidd, besteht eine Chance, dass es abzieht?"
    Nidd schüttelte den Kopf. „Wird herunterkommen, My-lord. Es tröpfelt schon."
    Damerel schaute auf Veneria herunter, jetzt nicht mit Hohn, sondern besorgt, mit einem traurigen Lächeln. Er sagte so leise, dass nur sie es hörte: „Du musst unverzüglich fort, mein Lieb. Ich kann dich nicht in meiner Kutsche heimschicken - das geht nicht! Wenn dieses Weibsbild wüsste ...!"
    „Es ist unwichtig." Sie streckte ihm die Hand hin. Sie war sehr blass, aber ein Aufflackern ihres süßen Lächelns machte ihre Augen warm. „Leben Sie wohl - mein lieber Freund!"
    Er antwortete nicht, sondern küsste ihr nur die Hand, hielt sie fest und führte sie sofort zu ihrer Stute. Er hob sie in den Sattel, wie er es so viele Male getan hatte, wenn sie Aubrey besuchen gekommen war, aber heute gab es kein Verweilen, um einen Plan für das Morgen zu machen. Er sagte nur: „Nehmen Sie die Abkürzung, und bummeln Sie nicht! Ich hoffe nur, Sie werden nicht bis auf die Haut nass! Fort mit Ihnen, mein Kind!"
    Er trat zurück, während er sprach, und die Stute, die erst nicht angetrieben werden musste, um in ihren eigenen Stall zu kommen, setzte sich in Bewegung. Damerei hob eine Hand zum Abschied, aber Venetia schaute ihn nicht mehr an, so ließ er sie fallen und wandte sich kurz auf dem Absatz um. Sein Blick fiel auf Imber; er sagte kurz angebunden und hart: „Miss Lanyon fährt nach London. Es ist wahrscheinlich, dass Mr. Aubrey morgen herkommt, um einige Wochen hierzubleiben. Sagen Sie Mrs. Imber, sie solle sein Zimmer herrichten!"
    Er ging in die Bibliothek, und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Imber schaute, was sich wohl Nidd dabei dachte. Nicht, dass es wahrscheinlich war, dass er etwas sagen würde, weil er genauso verschlossen war wie Marston und mürrisch wie ein Klotz.
    Nidd war schon auf seinem Weg zu den Ställen zurück, daher gab es niemanden, mit dem man hätte klatschen können, als Mrs. Imber, und die

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