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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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mitfühlend und stellte Lauras Tasse auf den Tisch, damit er ihre Hand nehmen konnte.
    „Ja. Meine Mutter unterrichtet an einer Grundschule, und Abby kellnert an den Wochenenden in einem Café, um auch etwas beizutragen. Aber ich möchte, dass sie eine ordentliche Rücklage auf der Bank hat, wenn sie mit der Universität beginnt. Mein Ferientrip ist in der aktuellen Situation reinster Luxus. Hättest du nicht eine so günstige Unterkunft für mich gefunden, hätte ich nie und nimmer herkommen können.“ Sie blickte ihn wieder an. „Du warst doch derjenige, der sich darum gekümmert hat, oder?“
    Domenico nickte und hob ihre Hand an seine Lippen. „Und weil Lorenzo Forlis Anweisung dazu geführt hat, dass wir uns begegnet sind, werde ich ihm mein restliches Leben lang dankbar sein.“

4. KAPITEL
    „Das sind starke Worte“, sagte Laura, nachdem sie einen Moment geschwiegen hatte.
    „Sie sind absolut ernst gemeint. Hätte nicht Lorenzo Forli mich eigens gebeten, hätte ich jemand anderen zum Flughafen geschickt, um dich zu begrüßen.“ Domenico lächelte schief. „Das gehört normalerweise nicht zu … meinen Pflichten.“
    „Warst du deshalb am Airport so muffelig?“
    „Muffelig?“
    „Mürrisch, unfreundlich.“
    Er zuckte die Schultern. „Es gab an dem Tag Probleme im Hotel, die ich nicht klären konnte, weil ich wegmusste. Entschuldige meine schlechten Manieren.“
    „Sie sind mir nicht aufgefallen.“
    „So wie meine ganze Person dir nicht aufgefallen ist“, erwiderte er finster, während er ihre Hand fester umschloss. „Was mein Selbstwertgefühl empfindlich verletzt hat.“
    „Das freut mich.“
    „Das freut dich?“
    „Sonst hättest du mich nicht beehrt, um sicherzustellen, dass ich dir meine volle Aufmerksamkeit widme, und wir würden jetzt nicht so gemütlich beieinandersitzen.“
    Domenico lächelte. „ E vero. Zum ersten Mal in meinem Leben finde ich es schön, dass eine Frau mich ignoriert hat.“
    Prüfend sah Laura ihn an. „Ist deine Wirkung auf Frauen dir tatsächlich so wichtig?“
    Bitterkeit spiegelte sich plötzlich in seiner eben noch heiteren Miene. „Würdest du es verstehen, wenn ich die Frage bejahte?“
    Sie beobachtete, wie sein Wangenmuskel zuckte, und wählte ihr Worte mit Bedacht. „Hängt es damit zusammen, dass Alessa dich für deinen Freund verlassen hat?“
    Seine Augen leuchteten auf. „Du verstehst es.“
    „Ich weiß, wie es ist, wenn die Welt für einen einstürzt.“
    „Hast du das durch einen Mann erfahren?“
    „Ja, aber es ist nicht so, wie du denkst. Der einzige Mann, den ich je geliebt habe, war mein Vater. Er ist von jetzt auf gleich an einem Herzinfarkt gestorben, als ich zehn Jahre alt war.“
    „Das muss sehr schlimm für dich gewesen sein.“
    Laura nickte traurig. „Für meine Mutter war es noch schlimmer. Sie musste ihr eigenes Leid verbergen und Abby und mich trösten, uns ein Zuhause geben und wieder in den Beruf zurückkehren, um uns zu ernähren.“
    „Sie muss eine besondere Frau sein. Der Tod deines Vaters hat euer aller Leben drastisch verändert.“
    „Kinder sind anpassungsfähig. Anfangs war ich verzweifelt. Aber mit der Zeit habe ich festgestellt, dass ich zurechtkommen kann, solange ich meine Mutter und Abby habe. Die andere Konstante in meinem Leben war Fen. Ihre Familie hat mich immer so behandelt, als gehörte ich dazu.“ Laura lächelte, um die gedrückte Atmosphäre aufzulockern. „Bei ihrer Hochzeit bin ich erste Brautjungfer.“
    „Wie viele werden es insgesamt sein?“
    „Außer mir noch Fens drei Nichten. Wahrscheinlich kennst du eine von ihnen … Francesca Forli.“
    „Ja, doch gilt mein Interesse momentan einzig dir, erzähl mir, was du anziehen wirst, damit ich mir ein Bild machen kann.“
    „Ich habe eine bessere Idee. Wenn du willst, schicke ich dir ein Foto.“
    „Nur zu gern. Und jetzt sollten wir uns darüber unterhalten, wo du heute Abend essen möchtest.“
    Laura zögerte. „Können wir nicht einfach hierbleiben?“
    „Was immer du wünschst.“
    „Gibt es in Venedig auch so etwas wie einen Lieferservice? Ansonsten lassen wir uns Sandwiches schmecken.“
    „Wie wär’s, wenn ich einen der Köche im Hotel überzeuge, uns eine kalte Platte zu schicken?“
    „Wunderbar!“
    „Magst du Schalentiere?“
    „Ja, sehr.“
    „Dann werde ich mal hören, was Sandro für uns tun kann. Und während wir auf die Lieferung warten, setzen wir uns auf den Balkon und beobachten das Treiben auf dem

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