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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung
Autoren: Catherine George
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Kanal.“
    Kaum hatte er das Zimmer verlassen, trat Laura ans Fenster und genoss den herrlichen Blick auf die Salute-Kirche. Venedig war einfach traumhaft. Sie würde es vermissen – und Domenico noch viel mehr. Aber daran wollte sie jetzt nicht denken.
    „Du solltest dich doch ausruhen“, meinte er vorwurfsvoll, als er nach einer Weile ins Wohnzimmer zurückkehrte.
    „Ich kann von der Aussicht nicht genug bekommen.“
    „Vom Balkon aus ist sie bequemer zu haben.“
    Womit er zweifellos recht hatte, wie Laura Momente später feststellte, als sie auf einem der vier Stühle saß, die draußen um einen Tisch gruppiert waren. Sie stützte einen Arm aufs Geländer und verfolgte, wie unten eine Gondel vorbeiglitt.
    „Die Passagiere sind natürlich Touristen, denn ein Venezianer fährt nur einmal im Leben mit einer Gondel: nämlich am Tag seiner Hochzeit.“
    „Also wolltest du vorgestern für mich eine Ausnahme machen.“
    „Ich wollte dich beeindrucken.“ Er lächelte sie an.
    „Das wäre dir auch gelungen.“ Sie beugte sich seitwärts, um den Gondoliere mit dem langen Stab so lange wie möglich zu beobachten. „Um die Wahrheit zu sagen, ich bin nun ein wenig enttäuscht. Ich hatte gehofft, dass der Mann den Leuten ein Ständchen bringen würde.“
    Domenico lachte. „Das tut kein Gondoliere. Das Einzige, was man seit Jahrhunderten auf unseren Kanälen von ihnen hört, sind die Warnrufe.“
    „Schon wieder ist eine Illusion zerstört.“
    „Kann ich dich mit einem Wein trösten?“
    „Ich glaube, ich sollte besser noch bei Wasser bleiben.“
    Domenico entschuldigte sich und kehrte kurz darauf mit einem Tablett zurück. „Hier habe ich Wein, Mineralwasser, Fruchtsaft und Eis. Ich dachte, du hättest dein Wasser vielleicht gern mit etwas Orangen-Pfirsichsaft aufgepeppt.“
    „Eine Spitzenidee. Du bist so gut zu mir, und du verwöhnst mich.“
    „Wenn du mich so anlächelst wie jetzt, ist es nicht leicht, selbstlos gut zu sein.“
    „Dann lasse ich es.“
    „Was schade wäre.“
    Ihre Blicke ruhten einen Moment lang ineinander, bevor er seine Aufmerksamkeit darauf lenkte, Eiswürfel in ein Glas zu geben. Er füllte es mit Saft und Wasser, fügte noch zwei Zitronenscheiben hinzu und reichte es ihr mit einer angedeuteten Verbeugung. „Vielleicht könnte die Signorina mich ihr Urteil wissen lassen.“
    Bewundernd sah sie ihn an. „Dein Englisch ist fantastisch.“
    „ Grazie. Ich habe es in der Schule gelernt und später noch … ein intensiveres Sprachtraining absolviert. Das ist in meinem Job praktisch ein Muss.“ Er zeigte auf das Glas. „Probier mal, cara .“
    „Es schmeckt köstlich.“
    Zufrieden schenkte er sich einen Wein ein und setzte sich zu ihr. „Salute.“
    Laura prostete ihm zu. „Auf dich, Domenico. Du machst meine Ferien zu etwas ganz Besonderem.“
    „Was nicht schwer ist.“ Entspannt lehnte er sich auf dem Stuhl zurück. „Erzähl mir mehr über deine Familie. Aber beschreib sie mir zuerst, damit ich sie mir vorstellen kann.“
    „Meine Mutter ist zierlich und blond wie ich und sehr attraktiv …“
    „Auch wie du.“
    „Vielen Dank, Sir. Abby ist groß und dunkelhaarig. Sie ist die Intelligenteste von uns, jedoch wahrlich kein Mauerblümchen. Im Herbst geht sie zum Studium nach Cambridge.“
    „Was genauso beeindruckend wie teuer ist, und da du sie finanziell unterstützt, kannst du nicht so bald wieder nach Venedig kommen.“ Er sah sie mit leuchtenden Augen an. „Mir ist eine Lösung für dieses Problem eingefallen.“
    „So?“
    „Ich weiß, dass du mich das Flugticket nicht bezahlen lassen willst. Allerdings könntest du statt in einem Hotel hier bei mir wohnen. Ich werde dir meine Gesellschaft nicht aufdrängen. Mein Apartment steht dir jederzeit zur freien Verfügung. Du kannst hier ganz allein sein oder deine Mutter und vielleicht auch deine Schwester mitbringen.“
    Laura lächelte ihn an. „Das ist eine bezaubernde Idee. Aber ich kann deine Freundlichkeit unmöglich so ausnutzen.“
    Seine Miene verschloss sich. „Warum nicht?“ Er klang plötzlich hochmütig. „Verwechsle mich nicht mit deinen Arbeitskollegen. Ich würde keine Gegenleistung fordern.“
    „Das weiß ich, Domenico. Und hör bitte auf, mir mit solcher Arroganz zu begegnen.“ Sie seufzte. „Ich finde deinen Vorschlag sehr nett, doch kann ich momentan nicht darauf eingehen.“
    „Wie du meinst“, erwiderte er kühl und erhob sich, denn es hatte an der Tür geklingelt. „Unser
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