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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung
Autoren: Catherine George
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Essen.“
    Unglücklich blickte sie ihm nach und wandte sich bei seiner Rückkehr sogleich an ihn. „Ich wollte dich nicht kränken. Nichts würde ich lieber tun, als von deinem Angebot Gebrauch zu machen. Doch kann ich für eine Weile nicht nach Venedig zurückkommen. Bitte versuch, es zu verstehen.“
    „Entschuldige, Laura. Natürlich verstehe ich es. Lass uns nicht mehr über Dinge reden, die dich bekümmern.“
    „Es ist so schön hier.“ Träumerisch betrachtete sie die Sonne, die flammend rot mehr und mehr in der Lagune versank. „Ich werde mich oft daran erinnern, wenn es in London regnet.“
    „Hier regnet es auch. Was mir gestern sehr gefallen hat.“ Domenico sah sie mit funkelnden Augen an.
    „Mir ebenfalls.“ Warum sollte sie es verschweigen.
    „Bene.“ Er klang sehr zufrieden. „Wann möchtest du essen?“
    „Jederzeit.“
    „Dann lass uns hineingehen.“
    Und während Domenico eine große Platte mit Meeresfrüchten aus dem Kühlschrank holte, ergriff Laura den Brotkorb und die Salatschüssel und folgte ihm ins Esszimmer. Dort hatte er schon den Tisch festlich mit Kristallgläsern und Kerzenleuchtern gedeckt.
    „Normalerweise wird diese Platte als Antipasto serviert. Aber ich dachte, du würdest sie gern als Hauptgericht haben.“
    „O ja, ganz bestimmt.“
    Er rückte ihr den Stuhl zurecht. „Wenn die Signorina Platz nehmen möge.“ Formvollendet legte er ihr die Leinenserviette auf den Schoß, schenkte ihnen beiden Wein ein und zündete die Kerzen an, bevor er sich ihr gegenüber hinsetzte.
    Wehmütig lächelte sie ihn an. „Ich werde dies alles sehr vermissen, wenn ich in London vor meinen Rühreiern sitze. Denk hin und wieder einmal beim Abendessen an mich.“
    „Ich werde wesentlich öfter an dich denken und hoffe, du auch an mich.“
    „Darauf kannst du wetten.“
    „ Bene. Und jetzt lass uns nicht länger von einsamen Mahl zeiten sprechen, sondern diese gemeinsame Essen genießen.“
    Die Meeresfrüchte waren köstlich, doch hätte Laura in der trauten Zweisamkeit mit Domenico alles und jedes geschmeckt. „So schön wie hier wäre es in keinem Restaurant gewesen“, erklärte sie schließlich, während sie die Serviette zusammenfaltete. „Es war vorzüglich. Gib mein Lob weiter an deinen Freund, den Koch.“
    „Das werde ich. Nur ist es nicht das Essen, das den Abend für mich besonders macht.“ Domenico stand auf und streckte die Hand nach ihr aus. „Komm, gehen wir nach nebenan.“
    „Zuerst wird ab- und aufgeräumt. Und dieses Mal helfe ich.“
    „Aber ich habe eine Spülmaschine.“
    „Dann müssen wir sie bloß beladen.“
    „Bist du nun glücklich?“, fragte er etwas später, als sie nebeneinander auf dem Sofa saßen.
    „Sogar sehr glücklich.“
    „Ich auch. Das war ein herrlicher Tag.“
    „War es nicht seltsam für dich, all die touristischen Dinge zu tun?“
    „Mir hat es sehr gefallen. Wie könnte es in deiner Gesellschaft anders sein?“
    „Du sagst die nettesten Sachen.“
    Schweigend betrachtete er eine Weile seine Schuhe, bevor er tief einatmete und Laura wieder ansah. „Ich habe noch etwas zu sagen, was du vielleicht nicht so nett finden wirst.“
    „Was ist es?“ Angst schwang in ihrer Stimme mit.
    „Ich habe mich in dich verliebt, Laura.“
    Still saß sie da, während ihr Herz so laut klopfte, dass sie sicher war, er würde es hören.
    „Sag etwas, cara .“
    „Wir haben uns gerade erst kennengelernt.“
    „Spielt das eine Rolle?“
    „Du kannst nicht behaupten, es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen.“
    „Nein, denn du hast mich gar nicht wahrgenommen.“
    „Doch, habe ich. Als mich ein attraktiver Italiener auf dem Flughafen ansprach, war ich einen Moment lang fasziniert … Bis ich merkte, dass er mich dringend loswerden wollte.“
    „Später bin ich dir nachgegangen.“
    „Ja, weil du mir mit deinem Charme und deinem Aussehen imponieren wolltest.“
    Domenico beugte sich näher zu ihr und drehte verspielt eine ihrer Haarsträhnen um seinen Finger. „Ist es mir gelungen, carissima ?“
    Laura sah zu Boden. „Es war schön, meinen ersten Abend in Venedig nicht allein zu verbringen.“
    „Trotzdem hast du mir nicht erlaubt, dich ins Gästehaus zurückzubegleiten.“
    „Du warst dir so sicher, dass ich zustimmen würde, deshalb musste ich das Angebot einfach ablehnen.“
    „So, so.“ Er lachte. „Ich gebe zu, dass ich mich nicht auf den ersten Blick in dich verliebt habe. Aber ich kann dir erzählen, wann es gewesen
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