Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Veni, Vidi, Gucci

Titel: Veni, Vidi, Gucci Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
Vom Netzwerk:
aufgefallen, dass das Geburtstagskind stockbesoffen war und von allen links liegen gelassen wurde? Oh Gott, und wie unhöflich ich war. Vor allem zu Chris. Zu wem noch? Vielleicht auch zu diesem Adam? Hatten er und Amanda sich an Natashas Sonntagstisch in allen Details über die Party ausgelassen? Ich spüre, wie mir das Blut in den Kopf steigt, was wiederum meine Wangen zum Glühen bringt und das schmerzhafte Pochen in meinem Kopf nur noch verschlimmert.
    »Und?«, fragt Natasha. »War die Party denn so toll, wie die beiden sagen? Ich deute die Sonnenbrille als ein Ja, oder etwa nicht?«
    »Oh, Sie wissen ja, wie das ist. Früher habe ich den Alkohol besser vertragen«, entgegne ich, was, wenn man genauer darüber nachdenkt, die absolute und volle Wahrheit ist.
    Ich sage mir, dass ich ganz ruhig bleiben muss. Ich sage mir, dass Natasha kaum versucht hätte, mich einzuholen, wenn dieser Adam und diese Amanda mich durch den Dreck gezogen hätten. Es funktioniert, und ich spüre, wie sich mein Herzschlag wieder beruhigt.
    »Sagen Sie, haben Sie heute Nachmittag schon etwas vor?«, fragt Natasha mich unvermittelt. »Wenn Sie Lust haben, können Sie mich gerne mit Ihren Kindern besuchen. Ich glaube, es soll richtig schönes Wetter geben.«
    Inzwischen haben wir das Schultor erreicht, und ich überlege, ob ich Natashas Einladung dankend ablehnen soll. Thomas sprintet wie immer los, um noch ein bisschen herumzukicken. Allerdings bleiben ihm nur wenige Sekunden, bis die Schulglocke läutet und seine Freiheit beendet ist.
    Sie denken, das Spiel ist aus ...
    Aber Thomas könnte selbst in diesen wenigen Sekunden drei Tore schießen.
    »Na, was meinen Sie?«, lässt Natasha nicht locker. »Die Kinder können im Garten spielen und wir in aller Ruhe plaudern.«
    »Bitte, Mummy, sag Ja«, sagt Molly neben mir in flehendem Ton. »Fabian hat ein Baumhaus. Bitte, lass uns hingehen!«
    »Großartig«, sagt Natasha, bevor ich einen Rückzieher machen kann. »Dann kommen Sie doch einfach so gegen vier. Ich werde für uns einen leckeren Drink vorbereiten.« Sie zwinkert Molly zu. »Einen ganz leckeren Fruchtsaft. Ist Erdbeergeschmack okay?«
    » Hurraaa , Erdbeer!«, ruft Molly begeistert, bevor sie zu ihrem Klassenzimmer rennt und mir vorher noch rasch eine Kusshand zuwirft.
 
    Als ich den Schulhof verlasse, stehe ich noch mehr neben mir als zuvor. Sureya muss mich am Arm festhalten, um sich bemerkbar zu machen. »Fran, ich habe dich schon mehrmals gerufen«, sagt sie, leicht außer Atem, nachdem sie mir hinterhergerannt ist, um mich zu erwischen.
    »Sorry, ich habe dich nicht gehört.« Ich versuche zu lächeln. »Wie geht es dir?«
    Sureya runzelt die Stirn und sieht mich mit leicht besorgtem Blick an. »Fran, du und Richard, ihr beide habt am Samstag so einen harmonischen Eindruck gemacht. Was soll also die Sonnenbrille? Was ist los?«
    Freundinnen. Normalerweise bin ich froh, eine Freundin wie Sureya zu haben. Aber heute nicht. Heute bin ich froh, mich wieder in meine Mutter zu verwandeln, und am liebsten würde ich Sureyas freundliches, schönes, besorgtes Gesicht weit von mir wegschieben. »Nichts, alles okay.« Ich schenke ihr ein strahlendes Lächeln. Große Schauspielkunst. »Ich muss nur nach Hause und eine Mütze voll Schlaf nachholen.«
    »Fran ... Ich finde, wir sollten reden.«
    »Absolut. Am besten noch diese Woche. Wie wär’s mit morgen?«
    »Da kann ich nicht. Wir fahren nach Bath zu Michaels Eltern.« Sie spricht nicht weiter. Ich auch nicht. »Okay, Fran, dann reden wir, wenn ich wieder zurück bin. Ich muss dir dringend etwas erzählen.«
    Oh. Sie will mir also etwas erzählen. Und ich dachte, sie will mir die Leviten lesen, wie Summer das regelmäßig tut. Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Die immer fröhliche, selbstlose, süße Sureya. Und ich, die Dauerbelastung.
    Sie mustert mich genauer. »Bist du sicher, dass alles okay ist?«
    »Natürlich.«
    Ich weiß zwar nicht, ob sie mir das abkauft, aber wichtig ist nur, dass sie das Thema fallen lässt. Wir plaudern ein wenig über dies und das. Sie bittet mich, während ihrer Abwesenheit ihre Taniswurzel zu gießen oder was für ein Kraut sie auch immer züchtet. Ehrlich, ich mache mir Gedanken. Sureya hat sich zu oft Rosemarys Baby angesehen, und in ihrem Gewächshaus riecht es auch immer so komisch. Vielleicht sollte ich nach einem geheimen Durchgang hinter einer geheimen Wand in einem geheimen Schrank suchen, wenn ich mal wieder bei ihr bin ...
    »Wir

Weitere Kostenlose Bücher