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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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ist süß, die Pathologin.«
    Sein Cousin erwiderte den Blick. »Johnny, bemühe dich nicht. Ich werde keine Einzelheiten ausplaudern, zumal es nichts zum Ausplaudern gibt.«
    Ein breites Grinsen wanderte über seine schmalen Lippen – es war eines der wenigen Male, bei denen Lokis gleichmäßige, weiße Zähne zu sehen waren. Für diesen Moment verschwand sogar der blasierte Ausdruck vollständig aus seinem Gesicht.
    Tim schüttelte lachend den Kopf und stieß seinem Cousin sachte die Faust gegen die Schulter. »Wann werdet ihr euch wiedersehen?«
    »Warum sollten wir?«
    Verwirrt blinzelte Tim. »Na ja, das macht man so, oder nicht? Man trifft sich, unternimmt zusammen etwas, lernt sich kennen.«
    Loki zuckte die Schultern. »Ich sehe keinen Anlass dazu.«
    Tim drehte sich auf dem Stuhl und sah seinen Cousin eingehend an. »Du kannst nicht einfach ein Mädchen vögeln und sie dann nicht mehr anrufen! Es sei denn, ihr habt das zuvor so ausgemacht.« Er schwieg einen Moment. »Habt ihr das ausgemacht?«
    »Ich dulde deine Ausdrucksweise nicht.«
    Tim fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Meine Ausdrucksweise? Was du da treibst ist schlimmer! Du verletzt sie damit, Loki. Frauen sind so.« Er kniff die Augen zu. »Hattest du nie so ein Gespräch mit deinem Vater?«
    Jetzt wirkte Loki gereizt. »Diese Plauderei ist hiermit beendet. Sei unbesorgt, ich habe meine Angelegenheiten sehr gut im Griff. Ich hoffe, das trifft auch auf die deinen zu, mein Lieber.«
    »Was soll das denn jetzt heißen?«
    Loki betrachtete ihn, bevor er sich wortlos abwandte.
    Tim fluchte. Warum mussten alle Gespräche so enden? Warum war es immer er, der stinkwütend in frostigem Stillschweigen vor sich hinkochte? Wenn er ein Magengeschwür bekam, dann wusste er wenigstens, weshalb. Tim verschränkte die Arme.
    Loki warf einen Blick auf die Uhr. »Er verspätet sich«, stellte er fest.
    In diesem Moment klopfte es, als hätte Chester nur auf diese Worte gewartet. Tim stand auf, öffnete und ließ den Schülersprecher herein; sollte Loki ihm sagen, dass er umsonst gekommen war! Chester ließ sich auf die Bettkante fallen und stellte die Umhängetasche neben sich ab.
    »Was haben Sie mit dem Direktor gemacht?«, fragte er ohne lange Vorrede.
    Loki setzte ein überraschtes Gesicht auf. »Mit dem Direktor?«
    »Spielen Sie nicht den Unschuldigen! Sir Veden hat sich für die ganze Woche krankgemeldet. Glauben Sie, er ist für das alles verantwortlich? Wenn ja, dann täuschen Sie sich.«
    Loki lächelte. »Wirklich, tun wir das? Was verleitet dich zu dieser Annahme?«
    »Ich kenne ihn einfach. Er könnte so etwas nie machen.«
    »Sehr nobel von dir, für ihn Partei zu ergreifen«, erwiderte Loki und reichte Chester den Aschenbecher. »Du wirst verstehen, dass wir leider nicht darüber sprechen dürfen. Sei aber versichert, dass wir niemanden in Gewahrsam nehmen, der es nicht verdient hat.«
    Chester sah missmutig aus. »Woher wollen Sie das wissen? Vielleicht haben Sie schon mehrere Leute eingesperrt, die gar nichts getan haben, unschuldig sind.«
    »Ganz sicher nicht.« Loki lächelte. »Chester, leider muss die heutige Unterrichtsstunde ausfallen. Ich fürchte, es wird überdies keine weiteren geben. Ich bedanke mich aber für deine Hilfsbereitschaft und die geopferte Zeit. Es war sehr aufschlussreich.«
    Chester sah überrascht aus. Er warf Tim einen Blick zu. »Oh«, sagte er schließlich. »Gut, okay. Wenn ich Ihnen helfen konnte, freut mich das.« Dennoch wirkte er ein wenig unglücklich. »Darf ich noch ausrauchen, bevor ich gehe?« Demonstrativ hob der Schülersprecher seine Zigarette hoch.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Loki.
    Anschließend blieb Chester rauchend sitzen, ließ die Augen durch das Zimmer wandern und begegnete hin und wieder Lokis und Tims Blicken. Eine unangenehme Stille entstand.
    Schließlich bückte sich Chester und öffnete die Umhängetasche. »Die hab ich heute Morgen gekauft. Ich dachte mir, ich bin einfach mal nett.« Er zog drei Flaschen Bier aus der Tasche, reichte eine Loki, die andere Tim. Die dritte behielt er und öffnete sie mit dem Feuerzeug, während er die Zigarette zwischen den Lippen hängen hatte.
    Loki stellte seine Flasche auf dem Tisch ab und bedeutete Tim, es ihm nachzutun. Tim kannte Lokis Regel: kein Alkohol während der Arbeit. Seufzend kam er dem Befehl nach und beobachtete traurig Chester, der von seinem Bier trank.
    Ein paar Minuten später drückte der Schülersprecher die Zigarette

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