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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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Wand, ganz in der Nähe? Er hatte nicht die Kraft, aufzustehen, deshalb stemmte er die Fersen gegen den Betonboden und fing an, auf diese Weise auf die Wand zuzurobben. Dabei behielt er die Dunkelheit im Auge.
    Ein schmatzendes Geräusch erklang, hallte wieder und wurde von einem Brummen unterstrichen.
    Tim verharrte, hielt sich ganz still. Sein Blick huschte umher, aber er konnte nichts sehen. In weiter Entfernung schien ein Streifen Licht von hoch oben einzufallen, ansonsten gab es keine Lichtquelle. Die Finsternis war undurchdringlich.
    Dem Geräusch gesellte sich kein weiteres hinzu, aber er wusste jetzt, dass er nicht alleine war. Das Schmatzen hatte animalisch geklungen. Vielleicht ein Hund?
    Ganz langsam setzte er seine sitzende Reise fort, bis er die Wand im Rücken spürte. Kaum stieß er gegen sie, raste ein Scheppern durch die Dunkelheit. Etwas prallte auf den Boden, sprang ab und rollte davon. Und das Rollen kam genau auf ihn zu. Tim spähte in Richtung des Geräuschs, die Augen weit geöffnet, und glaubte schließlich, eine Bewegung ausmachen zu können. Etwas kam auf ihn zu, etwas Kleines. Es prallte gegen sein ausgestrecktes Bein und blieb liegen.
    Wieder folgte Stille.
    Nach ein paar Sekunden, in denen Tim die Panik niederkämpfte, streckte er den Arm aus und hob das Ding auf. Er tastete es ab und erkannte es als Plastikflasche. Stirnrunzelnd öffnete er den Verschluss und roch daran. Plastik, sonst nichts. Er schwenkte die Flasche und stellte fest, dass sie gefüllt war. Allem Anschein nach bis zur Hälfte. Tim steckte einen Finger hinein, ließ ihn von der Flüssigkeit umspielen und führte ihn an die Zunge. Es schmeckte nach Wasser.
    Sein Durst überwand jedes Misstrauen. Er hob die Flasche an die Lippen und trank gierig. Das Wasser floss die Speiseröhre hinab und füllte den leeren Magen. Es tat gut.
    In der nächsten Sekunde sprang ihm etwas in die Augen und versengte sie. Schreiend ließ Tim die Flasche fallen, bedeckte das Gesicht mit den Händen und kämpfte gegen den Schmerz an. Seine Stimme hallte laut von den Wänden wider.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis er erkannte, dass ihn nichts angegriffen hatte. Tim blinzelte durch die Finger. Neonröhren hatten ihre Arbeit aufgenommen, und die plötzliche Helligkeit hatte ihm den Schmerz bereitet. Er wartete noch eine Weile, bis sich seine Pupillen vollends an das Licht gewöhnt hatten, dann nahm er die Hände herunter.
    Keuchend drückte er sich fester gegen die Wand im Rücken und starrte in die weitläufige Halle. Sie war vollkommen verlassen und kahl, nur dunkle Umrandungen auf dem Boden zeugten von Maschinen, die hier einmal gestanden hatten. Die Wände waren hoch, die Fensterfluchten unter der Decke mit Brettern abgedichtet. Sie war leer, die Halle, aber nicht menschenleer.
    Vor Tim, keine drei Meter entfernt, lag ein Leichnam einer jungen Frau auf dem Boden. Hoch ragte der dicke Wanst auf, die Kleidung war zerfetzt und lag verstreut um den Kadaver herum. Die stierenden Augen waren weit aufgerissen, beide Arme fehlten. Übrig waren nur Knochen, die aus Oberarmstummeln herausragten. Die Bauchdecke war aufgerissen, die Gedärme ergossen sich über den Boden.
    In einiger Entfernung stand eine gebeugte Gestalt mit dem Gesicht zur Wand, die Kleidung blutdurchtränkt, die Stirn an die Wand gelegt. Sie bewegte das Becken, als wollte sie die Wand vögeln. Tim konnte sehen, dass die herunterbaumelnden Arme bluteten und aufgerissen waren. Fleischstücke – oder Hautfetzen, auf diese Entfernung nicht genau zu sagen – hingen bis zu den Fingern hinunter.
    Rechts saßen zwei Frauen dicht aneinandergedrängt auf dem Boden. Eine von ihnen hielt einen herrenlosen Arm in der Hand. Mit blicklosen Augen starrte sie vor sich hin. Von ihren Lippen troff Blut. Die Einbissstellen in dem Arm sagten deutlich, woher dieses Blut stammte. Die andere Frau starrte auf den vermeintlichen Leckerbissen, scheinbar jederzeit bereit, zuzugreifen.
    Das Entsetzen verlieh Tim die Kraft, sich aufzurappeln. Noch immer an die Wand gelehnt, schob er sich in die Höhe und griff erneut nach der fehlenden Pistole. Plötzlich spürte er Schwindel aufkommen. Einen verdammt bekannten Schwindel, den er aber gerade nicht einordnen konnte. Er kämpfte dagegen an.
    Panisch ließ er den Blick durch die Halle schweifen, kniff die Augen zusammen. Alles verschwamm. Was er aber deutlich sah, das waren die Blutlachen überall, die Spritzer, Haut- und Fleischfetzen, die herumlagen, bis ans

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