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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ihm konnte es mir nicht schwerfallen, Duare zu finden.
    Schließlich war es soweit! Ich verbrachte den letzten Nach mittag zusammen mit meinen Assi­stenten damit, die Maschine noch einmal in allen ihren Funktionen zu überprüfen. Am näch sten Morgen sollte sie zu ihrem ersten Flug aufsteigen. Ich wußte, daß alles klappen würde.
    An diesem Abend wollte ich mich etwas entspannen. Ich setz te mich daher mit Nalte in Verbindung und fragte sie, ob sie mit mir essen würde. Sie nahm meine Einladung mit einer Freude an, die mein Herz erwärmte.
    Wir aßen in einem kleinen Garten auf dem Dach eines Ge bäudes an der Ecke Yorgan Lat und Havatoo Lat, in der Nähe der Flußmauer.
    »Wir haben uns lange nicht gesehen«, sagte Nalte. »Nicht seit dem Kriegsspiel. Ich nahm schon an, daß Sie mich verges sen hätten.«
    »O nein«, erwiderte ich. »Ich habe nur Tag und Nacht an meinem Flugzeug gearbeitet.«
    »Ich habe davon gehört«, sagte sie. »Aber niemand scheint etwas davon zu verstehen. Was ist das für eine Maschine und was tut sie?«
    »Es ist ein Schiff, das schneller durch die Luft fliegt als ein Vogel.«
    »Aber was hätte das für einen Sinn?« fragte sie.
    »Es wird die Menschen schnell und sicher von einem Ort zum anderen tragen«, erklärte ich.
    »Sie wollen doch nicht sagen, daß es Menschen transpor tiert!« rief sie.
    »Aber natürlich! Warum sollte ich es sonst bauen?«
    »Aber wie hält es sich in der Luft? Schlägt es mit den Flügeln wie ein Vogel?«
    »Nein, es wird wie ein Vogel auf feststehenden Flügeln dahingleiten.«
    »Aber wie gelangen Sie durch die Wälder, in denen die Bäu me so dicht zusammenstehen?«
    »Ich werde über den Bäumen fliegen!«
    »So hoch? Das ist aber gefährlich!« sagte sie. »Bitte bringen Sie sich nicht in Gefahr, Carson!«
    »Es ist ganz ungefährlich«, versicherte ich ihr. »Jedenfalls ungefährlicher, als durch einen Wald zu wandern. Wilde Tiere oder Menschen können einem Reisenden im Flugzeug nichts an haben. Und ich werde nicht nur über die Bäume fliegen – ich werde auch die höchsten Berge überwinden!«
    »Aber Sie werden niemals über die ganz großen Bäume Amtors fliegen, das weiß ich«, sagte sie.
    Sie meinte die gigantischen Bäume, die eine Höhe von zwei tausend Metern erreichen und ihre Feuchtigkeit aus dem in neren Wolkengürtel der Venus ziehen.
    »Vielleicht werde ich sogar über diese Bäume fliegen«, erwi derte ich, »obwohl es bestimmt kein Vergnügen ist, das Flug zeug durch den dichten Nebel dort oben zu steuern.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde jedesmal Angst um Sie haben.«
    »O nein, das wird sich schnell geben, wenn Sie die Maschine genauer kennen. Eines Tages werde ich Sie mit hinauf nehmen!«
    »O nein!«
    »Wir könnten nach Andoo fliegen«, sagte ich. »Ich habe daran gedacht, als ich das Flugzeug baute.«
    »Nach Andoo!« rief sie. »Nach Hause! O Carson, wenn das nur möglich wäre!«
    »Es ist möglich – wenn wir Andoo finden. Unser Flugzeug trägt uns überall hin. Wenn wir genug Nahrungsmittel und Wasser mitnehmen, könnten wir fünfzig Jahre lang in der Luft bleiben und so lange brauchen wir bestimmt nicht, um Andoo zu finden.«
    »Es gefällt mir hier in Havatoo«, sagte sie nachdenklich. »Aber ich liebe auch meine Heimat. Ich möchte mein Volk wie dersehen. Aber ich würde auch gern hierher zurückkehren, wenn…«
    »Wenn was?« fragte ich.
    »Wenn Sie hier wären.«
    Ich legte meine Hand auf die ihre. »Sie würden mir sehr feh len.«
    »Ich denke, Sie sind der beste Freund, den ich jemals gehabt habe«, sagte sie, warf mir einen schnellen Blick zu und lachte. »Wissen Sie…«, begann sie, unterbrach sich jedoch, errötete und senkte den Blick.
    »Was soll ich wissen?« fragte ich.
    »Warum soll ich es Ihnen nicht gestehen? Es gab eine Zeit, da ich der Meinung war, ich liebte Sie.«
    »Das wäre eine große Ehre für mich gewesen, Nalte.«
    »Ich versuchte es zu verbergen, weil ich wußte, daß Sie Duare liebten. Und jetzt hat mich Ero Shan in der letzten Zeit öfter besucht und ich habe gemerkt, daß ich bisher noch gar nicht wußte, was Liebe ist.«
    »Sie lieben Ero Shan?«
    »Ja.«
    »Das freut mich. Er ist ein großartiger Bursche. Ich weiß, daß Sie beide glücklich sein werden.«
    »Leider ist das nicht ganz so…«
    »Was ist denn?«
    »Ero Shan liebt mich nicht.«
    »Woher wollen Sie das wissen? Ich verstehe nicht, wie er Sie nicht lieben könnte! Wenn ich Duare vor Ihnen nicht gekannt

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