Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Titel: Venusblut - Schreiner, J: Venusblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
Vom Netzwerk:
brachte Maeve zum Cliff Dwellings National Monument.
    »In Ordnung.« Maeve schubste den Vampir mit beiden Händen gegen die Brust. Eine Geste, die ebenso wenig brachte wie ein Schlag gegen einen Felsen. »Ich habe verstanden.« Sie presste die Lippen zu einer schmalen Linie der Verärgerung zusammen, bevor sie fragte: »Irland?«
    »Wusstest du, dass Maeve »berauschend« bedeutet?« Hasdrubal konnte nicht länger widerstehen und tauchte sein Gesicht in die roten Haarkaskaden. »und »mitreißend«?«
    Tatsächlich berauschte ihn die Frau in seinen Armen mehr als ihm lieb war. Hatte er diese Demonstration ursprünglich einzig dazu nutzen wollen, ihr ihreUnwissenheit und seine Überlegenheit zu demonstrieren, war er nun versucht, der Verlockung zu erliegen.
    »Maeve stammt von dem Namen Medb«, flüsterte er und genoss das Kitzeln ihrer Haare in seinem Gesicht.
    »Und wieso bin mir sicher, dass du das vor meiner Traumerzählung gewusst und bereits einen Plan hast?« Maeves Stimme klang so atemlos, als spürte sie dieselbe Versuchung wie er.
    »Medb war eine legendäre Kriegskönigin aus dem 1. Jahrhundert vor Christi Geburt.« Abrupt ließ Hasdrubal die Vampirkönigin los und trat einen Schritt zurück. »Die Schöne war für ihre Mannstollheit bekannt und berüchtigt.« Er lächelte ein Lächeln, das all seine Erinnerungen an seinen Bruder Julius enthielt. »Sie soll nicht wählerisch gewesen sein.«
    Hasdrubals Blick klärte Maeve darüber auf, dass er an mehr als eine Namensähnlichkeit dachte. Auch sie hatte sich in den vergangenen Jahrhunderten durch Mannstollheit ausgezeichnet.
    »Aber ich BIN wählerisch!«, giftete sie und versuchte die Erinnerungen an all die gutaussehenden, blonden Männer zu verdrängen. Männer mit goldener Haut auf der Schwelle des Erwachsenwerdens.
    Einmal im Jahr hatte sie ihnen nicht widerstehen können … an Julius Todestag, dem Tag, an dem der magische Bund zwischen ihnen sie beinahe ebenfalls vernichtet hätte … Maeves Gedanken stockten, als ihr klar wurde, welchem Datum sie sich näherten und welche Bedeutung dieser Tag für sie haben könnte.
    »Wie dem auch sei …« Hasdrubal riss sie aus ihren Gedanken und machte eine Geste, mit der er klar machte, dass er das Thema um ihretwillen ruhen ließ. »… Königin Medb soll auf dem Gipfel des Cnoc na Ri unter einem großen Steinhügel begraben sein.«
    »Und wir schauen nach?«, vermutete Maeve, die immer noch Angst davor hatte, welche Auswirkungen Julius Todestag jetzt noch, nach ihrem Wahnsinn, für sie haben konnte. Hoffentlich keinen Rückfall.
    »Er ist bisher ungeöffnet – natürlich schauen wir nach!« In Hasdrubals Behauptung schwang mehr Selbstsicherheit mit, als er tatsächlich empfand.

    Wider besseres Wissen hatte sich Maeve abermals von Hasdrubal in die Arme schließen und mitnehmen lassen. Seine Berührung sorgte dafür, dass sie sich wieder lebendig fühlte, frei und ungebunden. Als stünden ihr alle Möglichkeiten dieser Welt und der Liebe offen.
    Wütend darüber, dass dem nicht so war, trat sie einen Schritt zurück. Sie sahnicht in die Richtung, in die Hasdrubal deutete, sondern von ihr weg, damit er das Aufblitzen der Schuld in ihren Augen nicht sah. Mochte sie ihn, weil er Julius Bruder war oder weil sie ihn zu ihrem Henker auserkoren hatte?
    »Kommt dir irgendetwas bekannt vor?« Hasdrubal stand immer noch so nahe, dass es sie beinahe erschreckte.
    Tatsächlich kam ihr die beinahe flache Umgebung bekannt vor.
    »Meer und ein See«, murmelte sie, als sie alle Sinne öffnete und sich auf ihre Umgebung konzentrierte. Das Wasser war von ihrem Standpunkt aus sogar zu sehen.
    »Aber Medb ist hier begraben, hat nicht hier gelebt.« Maeve sprach mehr zu sich selbst, als zu ihrem Begleiter.
    Dieser antwortete trotzdem: »Medb war die Königin von Connacht. Connacht umfasst auch die heutige Grafschaft Sligo.«
    Die Vampirkönigin nickte, nicht vollständig überzeugt. Trotzdem drehte sie sich nun, auf alles gefasst, in die Richtung, in die Hasdrubal gedeutet hatte. Ein hoher, monolithischer Berg erhob sich aus der ansonsten ebenmäßigen Landschaft. Er fiel durch seine gleichmäßig abgerundete Form auf.
    »Et voila: Der Mondberg!«
    Sie kannte ihn. Zweifellos.
    »Aber ich bin nicht Medb!« Die laut ausgesprochene Gewissheit war mit einem Male da. Sie fasste sich an den Kopf, als ein Schmerz wie ein helles Gleißen durch ihre Nervenbahnen fuhr und noch bevor Hasdrubal reagieren konnte, hatte sie ihn an die Hand

Weitere Kostenlose Bücher