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Vera Lichte 01 - Tod eines Klavierspielers

Vera Lichte 01 - Tod eines Klavierspielers

Titel: Vera Lichte 01 - Tod eines Klavierspielers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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wieder geschlossen worden war. Doch er nickte.
    »Hältst du das für pietätlos?«
    »Ich nehme an, das ist alles eine Frage der Gewohnheit.«
    »Ins Martini Cinque. Da können wir draußen sitzen.«
    Da war der Sommer. Da war das Leben. Das ließ sich leicht vergessen in den kühlen Sälen der Pathologie.
    Nick nahm sich vor, noch einmal auf das geheimnisvolle Detail zu sprechen zu kommen. Ein paar Gläser Wein beim Italiener.
    Es war längst nicht mehr nur die große Geschichte.
    Er hoffte darauf, einen Mörder aufzuhalten in seinem Lauf.
    Die Abrechnung der Diners Card, ein Brief vom Bankhaus Julius Bär, ein anderer von der Dresdner Bank, der Katalog eines Londoner Hemdenmachers, Philip Perak legte die Post auf die Konsole in der Diele und begann als Erstes, im Katalog zu blättern.
    Ein Frackhemd mit Silberknöpfen, in die Halbmonde aus Perlmutt eingelassen waren. Er liebte das Besondere.
    Aber gab es noch Anlässe, zu denen er einen Frack trug? Sein gesellschaftliches Leben war schon zu Zeiten seiner Mutter kaum frackfähig gewesen. Konzerte. Gelegentlich eine Gala für eine Wohltätigkeit. Doch nach ihrem Tod war das auf ein Nichts geschrumpft.
    Keine Opernbälle. Keine Staatsempfänge. Schon gar keine Verleihung des Nobelpreises. Perak blickte bedauernd auf das Frackhemd. Er hatte den Katalog von Austin Reed fast schon zur Seite gelegt, als ihm der Umschlag auffiel, der in den hinteren Seiten steckte. Er drehte ihn um und las den Absender der Offerten -Expedition.
    Hatte er denn die Anzeige damals nicht bar bezahlt?
    Philip Perak trat in den Salon und nahm den Brieföffner vom Schreibtisch und schnitt den Umschlag auf. Ein blaues Kuvert lag darin. Großzügig geschriebene Zahlen und Buchstaben der Chiffrenummer. Perak zögerte, das Kuvert zu öffnen.
    Er atmete den Duft eines Parfüms ein, das er zu kennen glaubte, und begann zu zittern, als er das Kuvert endlich aufschnitt. Ein Ort. Eine Zeit. Kein weiteres Wort.
    Das Wenige in einer eleganten, fast kunstvollen Schrift.
    Philip Perak hatte nicht den kleinsten Zweifel, dass die Absenderin die Saphirblaue war.
    Zwei Tage noch, bis er sie wiedersehen würde. Ein wenig nur wunderte er sich über den Ort. Er hatte gehofft, sie vor den Auslagen von Brahmfeld und Gutruf zu treffen.
    Ihr vielleicht eine Kleinigkeit kaufen und dann in ein Taxi, um nach Hause zu fahren zu einer Inszenierung.
    Die Hochbahnstation am Baumwall war unbekanntes Land und ihm ganz und gar nicht angenehm.
    Warum diese Neigung zum Gewöhnlichen?
    Dabei war die Saphirblaue eine sehr kultivierte Frau. Dessen fühlte er sich sicher. Philip Perak war kein Professor Higgins.
    Er wollte das geschliffene Juwel.
    »Ein Detail, das nicht der Öffentlichkeit zum Fraß vorgeworfen werden soll«, sagte Nick, »das waren seine Worte.«
    »Was kann das sein?«, fragte Vera. »Es hilft ihnen doch nur, wenn sie es veröffentlichen.«
    »Du denkst an Gegenstände. Ein Knopf, um den sich die Hand des Opfers gekrampft hat.«
    »Indisches Halstuch«, sagte Vera.
    »Das entscheidende Detail halten sie doch ohnehin geheim, die Tätowierungen. Pit hat mich noch einmal verdonnert, zu schweigen oder vielmehr darüber geschwiegen zu haben.«
    Nick seufzte und legte die Fotografien zusammen, die auf der karierten Decke des Küchentisches lagen. Seit Jef das erste Mal da gewesen war, ließ Anni den schönen alten Holztisch kaum mehr unbedeckt. Die neue Gemütlichkeit.
    »Wo ist Anni eigentlich?«, fragte er.
    »Beim Frisör. Die jährliche Dauerwelle. Da ist sie gnadenlos.«
    »Kannst du Kaffee kochen?«
    »Ich kann sogar wütend werden«, sagte Vera und nahm den Kessel, um Wasser einzufüllen.
    »Entschuldige. Ich erlebe dich in deiner Küche meist mit Anni gemeinsam, und die nimmt dir jeden Handgriff ab.«
    Vera stellte den Kessel auf den Herd und den Filter auf die Kanne. Sie legte eine Tüte ein, füllte andächtig Kaffeepulver ab und gab noch eine Prise Salz dazu, als sei dies ein Schulungsprogramm zum Thema Kaffeezubereitung.
    »Irgendwas ist an diesem Mord anders«, sagte Nick.
    »Eine junge Tote mit einem Tattoo am Hals und obendrein Schauspielschülerin. Klingt leider vertraut. Die erste war Sängerin. Die vorletzte eine Cellistin. Die Kunst scheint eine gewisse Anziehungskraft auf ihn zu haben.«
    »Die beiden letzten Toten waren auffallend zart«, sagte Nick, »vielleicht könnte der Täter doch eine Frau sein.«
    »Und die ersten vier? Voll entwickelt. Das war dein Wort.«
    Nick schrak zusammen, als der

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