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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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könnt ihr mitmachen«, fügte Farnpelz hinzu.
    Rußpfote machte einen freudigen Hüpfer. »Los, gehen wir!!«
    Ihr Mentor Wolkenschweif trat zu ihr und schnippte ihr mit dem Schwanz gegen die Schulter. »Gib auf dein Bein acht. Sag mir, wenn ich zu viel verlange.«
    Rußpfotes Freude verflog sofort. »Meinem Bein geht es gut, Wolkenschweif. Es wird mich doch nicht daran hindern, eine Kriegerin zu werden, oder?«
    »Ich hoffe nicht. Wir müssen abwarten«, lautete Wolkenschweifs entmutigende Antwort.
    Distelpfote drückte ihre Schnauze an Rußpfotes Kopf. »Keine Angst. Du wirst eine Kriegerin sein. Das weiß ich.«
    Aschenpelz kam mit Löwenpfote vom Schülerbau herbeigetappt. »Sind alle bereit?«, fragte der graue Krieger. »Wo ist Honigpfote?«
    »Sandsturm hat sie auf eine Jagdpatrouille mitgenommen«, erwiderte Farnpelz. »Sie kommt später nach.«
    Die Wolken hatten sich verzogen und die Sonnenstrahlen lösten den Nebel auf. Im Schatten der Bäume war das Gras noch immer voller Tau. Distelpfote streifte ein Farnbüschel und zuckte mit den Ohren, als ihr ein paar Tautropfen auf den Kopf fielen. Das Unterholz strotzte vor verlockenden Gerüchen und Geräuschen, und sie sehnte sich danach, auf einer Jagdpatrouille ihren Plan in die Tat umzusetzen, anstatt an einem Training teilzunehmen, bei dem sie die meiste Zeit nur zuschauen würde.
    Mit den vier Schülern und ihren Mentoren war die Lichtung ziemlich voll. Distelpfote setzte sich mit Farnpelz in einen sonnigen Fleck am Rand, ein paar Schwanzlängen entfernt standen Löwenpfote und Aschenpelz. Distelpfote schluckte ein Gähnen hinunter, während Wolkenschweif und Dornenkralle den beiden älteren Schülern eine Kampftechnik demonstrierten. Wolkenschweif sprang hoch und drehte sich dabei gleichzeitig so, dass er auf Dornenkralles Schultern landete.
    »Nun probier du es«, forderte er Rußpfote auf.
    Rußpfote kauerte sich vor ihren Mentor und stieß sich in die Luft. Sie bekam die Drehung richtig hin, aber weil sie nicht hoch genug gesprungen war, landete sie nicht auf Wolkenschweifs Schultern, sondern prallte unbeholfen an seine Flanke, worauf er ihr eine Pfote auf die Brust setzte und sie zu Boden drückte.
    »Nicht schlecht für den ersten Versuch«, meinte er und ließ sie aufstehen. »Aber du brauchst mehr Kraft in deinem Sprung. Tut dir dein Bein weh?«
    Rußpfote blinzelte. »Nein, alles in Ordnung. Beim nächsten Mal schaff ich es.«
    »Und vergiss nicht«, fügte Dornenkralle hinzu, »dass dein Gegner bei einem echten Kampf nicht still stehen bleibt und darauf wartet, dass du auf ihm landest. Du musst seine nächste Bewegung vorhersehen.«
    »Jetzt will ich mal«, miaute Mohnpfote.
    Und während das Training seinen Lauf nahm, bemerkte Distelpfote, wie Löwenpfote unruhig hin und her rutschte. » Ich kann das schon«, sagte er zu Aschenpelz. »Darf ich es auch mal versuchen?«
    Aschenpelz zögerte. »Es ist ein sehr schwieriger Trick«, erklärte er. »Es bringt nichts, wenn du ihn ausprobierst, bevor du bereit dazu bist.«
    »Aber ich bin bereit«, beharrte Löwenpfote und plusterte sein Fell auf.
    Aschenpelz blinzelte. »Aber sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
    Distelpfote beobachtete nervös, wie Löwenpfote und sein Mentor ein Stück entfernt auf die Lichtung traten.
    »Also los, dann zeig es mir«, miaute Aschenpelz.
    Löwenpfote sprang in die Luft und sein goldenes Fell loderte im Sonnenlicht. Mit allen vier Pfoten in der Luft vollführte er eine Drehung und landete perfekt ausbalanciert auf Aschenpelz’ Schultern.
    Aschenpelz stöhnte überrascht auf und Distelpfote staunte. Wie hatte Löwenpfote es gelernt, diesen Trick so perfekt auszuführen?
    »Siehst du?«, rief Löwenpfote seinem Mentor herausfordernd zu, als er zu Boden sprang. »Wirst du jetzt endlich etwas härter mit mir kämpfen?«
    »Du willst es härter?« In Aschenpelz’ Stimme lag der Anflug eines Knurrens und seine blauen Augen funkelten. »Gib acht, was du dir wünschst, Löwenpfote.«
    Distelpfote spürte, wie sich das Fell an ihren Schultern sträubte. Hatte Aschenpelz das im Scherz gesagt?
    »Ich werde mit allem fertig«, beharrte Löwenpfote.
    Aschenpfote stürzte sich auf Löwenpfote und versetzte ihm einen harten Schlag gegen das Ohr. Löwenpfote rollte zur Seite und fuhr mit den Hinterpfoten über Aschenpelz’ Flanke. Gleich darauf stand er wieder auf den Pfoten und führte den Trick vor, den Wolkenschweif den anderen gerade gezeigt hatte: Er sprang in

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