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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Brombeerkralle zu sagen hat.«
    Es gab eine kurze Pause, und Häherpfote hörte die Pfotenschritte seines Vaters, der hervortrat und sich neben Steinsager stellte.
    »Was sollen wir als Nächstes tun?«, fragte ihn der Seher.
    »Die Lage einschätzen.« Brombeerkralles Stimme klang klar und bestimmt, als hätte er sich schon lange vorher überlegt, was er sagen würde. »Wir müssen herausfinden, wo genau die Bedrohung liegt: Wo holen sich die Fremden ihre Beute? Wo geraten sie dabei mit dem Stamm aneinander? Und wir müssen herausfinden, wo sie ihr Lager haben.«
    »Wir müssen auch herausfinden, wie viel Territorium der Stamm zum Überleben braucht!«, rief Bernsteinpelz ganz in Häherpfotes Nähe.
    »Das ist richtig«, warf Sturmpelz ein und seine Stimme klang tief und angespannt vor Aufregung. »Wir können nicht hier herumsitzen und darauf warten, bis sie uns angreifen. Wir sollten Grenzen festlegen und dafür sorgen, dass sie angemessen verteidigt werden.«
    Wieder brach eifriges Stimmengewirr aus, doch eine neue Stimme warf ein: »Wartet!«
    Als der Lärm verstummte, miaute Brombeerkralle: »Ja, Fels. Was möchtest du sagen?«
    »Wir kennen uns jetzt schon sehr lange, Brombeerkralle«, hob der neue Redner an. »Ich war die erste Stammeskatze, die du getroffen hast, als du dich damals vor all diesen Monden aus dem Teich gezogen hast. Ich bin ein Höhlenwächter und habe bei dem großen Kampf an Sturmpelz’ Seite gekämpft. Keine Katze kann sagen, dass ich mich vor einem Kampf fürchte. Aber ich sage dir jetzt, dass du dich irrst.«
    »Warum?« Allein an diesem einen Wort konnte Häherpfote spüren, wie viel Respekt sein Vater vor dieser Katze hatte.
    »Weil du versuchst, einen Clan aus uns zu machen«, erwiderte Fels. »Das sind wir nicht. Wir sind ein Stamm.«
    »Aber das ist der einzige Weg, wie ihr überleben könnt!«, beharrte Brombeerkralle. »Ihr habt eure Jagdgründe noch nie mit anderen Katzen teilen müssen. Ihr könnt hier nicht leben wie Gefangene und euch zum Jagen nicht mehr nach draußen trauen.«
    »Das stimmt«, rief eine andere Katze. »Wir brauchen ein eigenes Territorium.«
    »Und wir müssen es verteidigen!«, fügte eine dritte hinzu.
    »Aber überlegt euch, was wir dann verlieren werden.« Fels’ kräftige Stimme übertönte das Miauen seiner Stammesgenossen. »Alle unsere Traditionen, alles, das uns zu dem macht, was wir sind. Stattdessen werden wir unsere gesamte Zeit damit verbringen, durch die Gegend zu rennen und uns zu überlegen, welche Felsen uns gehören.«
    »Was meinst du dazu?«, flüsterte Distelpfote, während die Diskussion neben ihnen weiterging.
    »Brombeerkralle hat recht«, behauptete Löwenpfote ohne Zögern. »Sie haben keine Wahl.«
    »Aber Fels hat auch recht.« Distelpfote klang unsicher. »Wie würde es uns gefallen, wenn Katzen in unser Territorium kämen und uns sagten, dass wir alles anders machen müssen?«
    »Wir verhungern aber nicht«, wandte Löwenpfote ein. »Was ist los, Distelpfote? Auf dem Weg hierher hast du doch auch noch geplant, den Stamm wie einen Clan zu organisieren.«
    »Ich weiß. Aber es ist anders, wenn man sieht, wie sie hier leben.« Distelpfotes Besorgnis sickerte wie Wasser in Häherpfotes Pelz.
    »Was meinst du, Häherpfote?«, fragte sie ihn. »Findest du, der Stamm sollte wegen der Eindringlinge alle seine Bräuche aufgeben?«
    Häherpfote leckte sich unbeteiligt die Schulter. »Das ist nicht unsere Entscheidung. Es sind nicht unsere Bräuche.«
    Distelpfote fauchte verärgert, als hätte sie erwartet, dass er sie unterstützte. Aber das Problem war komplizierter, als sie oder Löwenpfote es verstanden. Häherpfote wollte ihnen nicht von seinem Traum erzählen. Er hatte das besondere Wissen, dass er durch seine Verbindung zum SternenClan gewann, immer genossen, doch nun war er zutiefst verunsichert, weil er wusste, dass der Stamm der ewigen Jagd nicht wollte, dass die Bergkatzen zu einem Clan wurden.
    Er erinnerte sich an die Scham, die er am See gespürt hatte, an das Bedauern der Stammesgeister, dass sie ihre Nachfahren im Stich gelassen und keine sichere Heimat für die Katzen gefunden hatten, die sich ihrem Schutz anvertrauten. Er erinnerte sich an ihre Überzeugung, dass die Berge sie verraten hatten.
    Da kam ihm ein Gedanke: Wenn der Stamm versucht hatte, einen sicheren Ort in den Bergen zu finden, dann konnte das nur bedeuten, dass sie von irgendwo anders gekommen sein mussten – von einem Ort, der nicht länger sicher

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