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Verblendung

Verblendung

Titel: Verblendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stieg Larsson
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dir nicht gelingt, werde ich mit diesem Film an die Öffentlichkeit gehen.«
    Er hörte jeder Silbe zu, die Lisbeth Salander aussprach. Plötzlich brannten seine Augen vor Hass. Das werde ich dir heimzahlen, verdammte Fotze. Früher oder später. Ich werde dich zerquetschen.
    Aber er nickte weiterhin demütig als Antwort auf jede Frage.
    »Dasselbe gilt, wenn du versuchen solltest, Kontakt mit mir aufzunehmen.« Sie zog die Hand quer über seinen Hals. »Dann kannst du dich von dieser Wohnung verabschieden, von deinen tollen Titeln und deinen Millionen auf dem Auslandskonto.«
    Seine Augen weiteten sich, als sie das Geld erwähnte. Woher zur Hölle wusste sie …
    Sie lächelte und nahm noch einen halben Zug. Dann ließ sie die Zigarette auf den Teppich fallen und trat sie mit dem Absatz aus.
    »Außerdem will ich deine Reserveschlüssel, sowohl für diese Wohnung als auch für deine Kanzlei.« Er runzelte die Augenbrauen. Sie lehnte sich vor und lächelte selig.
    »Ich werde dein Leben in Zukunft restlos kontrollieren. Wenn du es am wenigsten ahnst, vielleicht wenn du gerade im Bett liegst und schläfst, werde ich plötzlich mit diesem Ding hier in deinem Schlafzimmer stehen.« Sie hielt die Elektroschockwaffe hoch. »Ich werde dich im Auge behalten. Sollte ich dich jemals wieder mit einem Mädchen zusammen sehen - egal, ob sie freiwillig hier ist oder nicht -, sollte ich dich jemals überhaupt wieder mit einer Frau zusammen sehen …«
    Lisbeth Salander zog abermals den Finger quer über seine Kehle.
    »Sollte ich sterben … wenn ich in einen Unfall gerate oder von einem Auto überfahren werde oder irgendetwas anderes … dann werden Kopien des Films an alle Zeitungen geschickt. Dazu eine ausführliche Geschichte, in der ich erzähle, wie es ist, dich zum Betreuer zu haben.
    Und noch etwas.« Sie lehnte sich vor, sodass ihr Gesicht nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt war. »Wenn du mich noch ein einziges Mal anfassen solltest, dann werde ich dich töten. Glaub mir.«
    Bjurman glaubte ihr. Ihre Augen ließen keinen Zweifel.
    »Denk immer dran, ich bin verrückt.«
    Er nickte.
    Sie musterte ihn nachdenklich.
    »Ich glaube nicht, dass wir zwei gute Freunde werden«, sagte Lisbeth Salander ernst. »Jetzt liegst du da und gratulierst dir, dass ich so verrückt bin, dich leben zu lassen. Du denkst, dass du die Kontrolle hast, obwohl du mein Gefangener bist, denn du glaubst, wenn ich dich jetzt nicht töte, dann kann ich dich nur freilassen. Oder?«
    Er schüttelte den Kopf. Auf einmal beschlichen ihn böse Vorahnungen.
    »Du bekommst ein Geschenk von mir, damit du dich immer an unsere Vereinbarung erinnerst.«
    Sie lächelte schief, kletterte plötzlich aufs Bett und kniete sich zwischen seine Beine. Bjurman begriff nicht, was sie meinte, aber er hatte auf einmal Angst.
    Dann sah er die Nadel in ihrer Hand.
    Er warf den Kopf hin und her und versuchte sich loszuwinden, bis sie ihm warnend ein Knie gegen den Schritt drückte.
    »Still liegen bleiben. Ich benutze diese Geräte zum ersten Mal.«
    Sie arbeitete zwei Stunden konzentriert. Als sie fertig war, hatte er aufgehört zu wimmern. Er schien sich in einem fast schon apathischen Zustand zu befinden.
    Nachdem sie vom Bett gestiegen war, legte sie den Kopf schräg und betrachtete ihr Werk mit kritischem Blick. Ihr künstlerisches Talent war begrenzt. Die Buchstaben waren verwackelt, das Ganze wirkte irgendwie impressionistisch. Sie hatte rote und blaue Farbe für die Botschaft verwendet, die sie in fünf Reihen Großbuchstaben über seinen ganzen Bauch tätowiert hatte, von den Brustwarzen bis kurz über sein Geschlechtsorgan:
    ICH BIN EIN SADISTISCHES SCHWEIN,
EIN WIDERLING
UND EIN VERGEWALTIGER
    Sie sammelte die Nadeln wieder ein und steckte die Farbpatronen in ihren Rucksack. Danach ging sie ins Badezimmer und wusch sich die Hände. Sie bemerkte, dass es ihr wesentlich besser ging, als sie wieder ins Schlafzimmer kam.
    »Gute Nacht«, sagte sie.
    Sie schloss die eine Handfessel auf und legte den Schlüssel in Reichweite auf seinen Bauch, bevor sie ging. Ihren Film und seinen Schlüsselbund nahm sie mit.
    Als sie sich kurz nach Mitternacht eine Zigarette teilten, sagte Mikael plötzlich, dass sie sich eine Weile nicht mehr sehen konnten. Cecilia wandte ihm erstaunt das Gesicht zu.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte sie.
    Er sah beschämt drein.
    »Am Montag gehe ich für drei Monate ins Gefängnis.«
    Weitere Erklärungen waren nicht nötig. Cecilia

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