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Verborgen im Niemandsland

Verborgen im Niemandsland

Titel: Verborgen im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachdem sie mit den drei Buschbanditen fertig waren. »Ihre Beziehungen zu diesen Burschen scheinen uns doch zu eng zu sein, als dass wir darauf vertrauen könnten, dass Sie die Bande nicht gleich wieder losbinden, kaum dass wir im Sattel sitzen.«
    Joshua Parker zuckte mit einer bedauernden Miene die Achseln. »Ich mache hier draußen Geschäfte mit jedem und stelle nicht viele Fragen. Aber tun Sie nur, was Sie tun müssen«, sagte er gelassen.
    Nachdem sie auch die Mischlingsfrau und den betrunkenen Eingeborenen in den Raum geschafft und ihnen Fesseln angelegt hatten, nahmen sie Pulver, Blei und Zündhütchen an sich, und Andrew legte die vereinbarte Geldsumme auf den Brettertisch.
    Stumm, aber mit einem wilden, hassverzerrten Gesicht sah Sean ihnen nach, als sie schließlich hinaus zu ihren Pferden gingen.
    Als sie im Sattel saßen, fand Andrew endlich Zeit, Silas Mortlock seinen Dank und seine Bewunderung dafür auszusprechen, dass er das Blatt für sie gewendet und sie vor dem Aufhängen bewahrt hatte. »Das war unglaublich, wie du das gemacht hast! Wir verdanken dir unser Leben, Silas!«
    Auch Henry Blake, der ihnen noch immer grollte, rang sich zu einigen dürren Worten des Dankes und der Anerkennung durch.
    Silas Mortlock winkte bescheiden ab. »Jeder von euch hätte dasselbe getan, wenn er so ein Messer im Nacken getragen hätte. Der Trick hat mich schon mehr als einmal aus einer brenzligen Situation gerettet. Ist immer gut, noch einen versteckten Trumpf im Ärmel zu haben - oder im Nacken!« Sein Blick ging kurz zur roten Scheibe der Wintersonne, die im Westen kaum noch eine Handbreit über dem Horizont schwebte. »Sehen wir zu, dass wir so viele Meilen wie möglich zwischen uns und diese Handelsstation bringen, bevor es zu dunkel zum Reiten wird!«
    Im Galopp preschten sie nach Süden.

Fünftes Kapitel
     
    Sean, Liam und Francis hockten, mit dem Rücken an die Böcke des Ladentisches gebunden, auf dem nackten Lehmboden, zerrten vergebens an ihren Fesseln und stritten sich wie die Kesselflicker. Sie warfen sich gegenseitig wüste Beschimpfungen an den Kopf. Jeder machte den anderen für den katastrophalen Ausgang ihres Überfalls auf die drei Reiter verantwortlich, die gerade davongaloppierten.
    »Halt du dein dreckiges Maul, Francis!«, fauchte Sean seinen Komplizen an, als dieser ihn und Liam zum wiederholten Mal daran erinnerte, dass er sich als Einziger nicht hatte übertölpeln lassen. »Wenn du blöder Lahmarsch dem verdammten Glatzkopf sofort eine Kugel in den Schädel gejagt hättest, als er nach dem Messer gegriffen hat, wäre der Zauber sofort vorbei gewesen - und dann säßen wir jetzt nicht hier gefesselt wie drei lausige Anfänger aus dem versifften Londoner East End!«
    »Du kannst mich mal kreuzweise!«, erwiderte Francis. »Du bist es doch gewesen, der uns in die Scheiße geritten hat! Das Geld hätten wir uns auch noch hinterher nehmen können und die Gewehre auch!«
    »Und warum hast du dem Kerl nicht erst dein Gewehr in den Rücken gedrückt, bevor du dir den Geldbeutel geschnappt hast?«, wollte Liam von Sean wissen. »Wolltest dir wohl ein bisschen mehr von der Beute krallen, als dir eigentlich zugestanden hätte, was?«
    »Du redest Mist, Liam!«, blaffte Sean zurück. »Ihr solltet sie doch in Schach halten! Wie konntest du nur die Kerle aus den Augen lassen und die Gewehre so blöde an dich raffen, dass du dich damit selber außer Gefecht gesetzt hast? Dümmer hättest du dich wirklich nicht anstellen können!«
    »Komm mir jetzt nicht damit, Mann! Du hast mir doch aufgetragen, dass ich die Gewehre an mich nehmen soll!«, protestierte
    Liam. »Wenn du einen Sündenbock suchst, dann schau mal in den Spiegel!«
    Und so ging es in einem fort hin und her.
    Der betrunkene Eingeborene Taipan bekam von dem Streit genauso wenig mit wie davon, dass man auch ihm Hände und Füße zusammengebunden hatte. In seinem Vollrausch war er neben der Tür, wo man ihn abgesetzt hatte, gleich wieder zusammengesunken und schnarchte nun laut. Neben ihm kauerte das Halbblut Murtamoo. Stumm und mit ausdrucksloser Miene saß sie da, als ginge sie das alles gar nichts an.
    Joshua Parker lehnte gefesselt am Regal, den drei Buschbanditen gegenüber. Er hatte einige Mühe, keine Miene zu verziehen und sich seine Schadenfreude nicht anmerken zu lassen. Es geschah den drei Halunken ganz recht, dass sie so ausgetrickst worden waren. Etwas Besseres hätte ihm, Joshua Parker, gar nicht passieren können.
    Der

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