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Verborgen im Niemandsland

Verborgen im Niemandsland

Titel: Verborgen im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
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und wieder einmal stundenlang Stämme zu Brettern zerschnitt. Er wollte eine ihrer Weiden einzäunen, damit ihre Schafe und die drei Ziegen sich bei ihrer Futtersuche nicht immer so weit vom Haus entfernten. Der kleine Jonathan kroch derweil im Haus um die Füße von Rosanna, die Arbeiten im Haus zu erledigen gehabt hatte und sich mittlerweile wohl schon an die Zubereitung des Abendessens machte.
    Nicht eine einzige Wolke zeigte sich an diesem späten Oktobernachmittag, und die Sonne brannte seit zwei Tagen mit einer Kraft herab, als wäre schon der heiße australische Sommer angebrochen. Dabei befanden sie sich nach dem Kalender doch mitten im Frühling. Wenn diese ungewöhnlich frühe Hitze noch länger anhielt und auch noch der Regen schon im Oktober ausblieb, war es um die Frucht der Felder und Äcker schlecht bestellt. Dabei war die Saat prächtig aufgegangen. Aber noch stand der Weizen gut im Halm. Und vielleicht kehrte das Wetter ja bald wieder zu milderen Temperaturen zurück, wie es der Jahreszeit entsprach.
    Als ihr Rücken zu sehr schmerzte, legte sie eine Pause ein, wischte sich den Schweiß ab und stützte sich auf ihre Harke, während sie ihren Blick über das Land ihrer Farm schweifen ließ, der sie den Namen Bungaree gegeben hatten, was in der Sprache der Aborigines Mein Land bedeutete. Wie verändert das Land nach den gut fünf Monaten aussah, die seit ihrer Niederlassung im Frangipani Valley nun schon vergangen waren!
    Gemeinsam mit Rosannas und Emilys tatkräftiger Unterstützung hatten sie in den ersten Wochen die Anhöhe gerodet und ein solides und vergleichsweise geräumiges Blockhaus errichtet, das ihnen allen reichlich Platz bot und dessen Konstruktion so angelegt war, dass sie es später ohne allzu große Schwierigkeiten erweitern konnten. Einige wenige Bäume, darunter auch mehrere Frangipani und drei hohe Eukalyptusbäume, waren von ihren Äxten verschont geblieben. Sie warfen nun ihren höchst willkommenen Schatten auf das Farmhaus.
    Auch einen provisorischen Stall für ihre beiden Kühe und das andere Vieh hatten sie noch vor Einbruch des Winters gebaut. Aus Zeitgründen hatten sie jedoch erst einmal darauf verzichtet, für den Bau der Seitenwände Baumstämme zu verwenden. Das hätte sie allzu lange aufgehalten. Deshalb hatten sie sich mit einem dichten Geflecht von Zweigen begnügt, dessen Außenseiten sie mit einer Lehmschicht abgedichtet hatten, um Wind und Regen abzuhalten. Keine Lösung von Dauer, aber fürs Erste doch ausreichend, insbesondere im Angesicht der vielen anderen, dringend notwendigen Arbeiten, die sie in Angriff hatten nehmen müssen, wobei die Urbarmachung der zukünftigen Felder und Äcker ihnen am meisten Kraft und Zeit abverlangt hatte.
    Abby erschien es wie ein kleines Wunder, dass sie diesen Wettlauf mit der Zeit gewonnen und noch rechtzeitig die Saat in den Boden bekommen hatten. Aber was waren es auch für harte Monate unermüdlicher Plackerei gewesen! Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang hatten sie sich abgeplagt, oft sogar noch weit darüber hinaus. Keiner von ihnen hatte sich geschont, auch Rosanna und Emily nicht, die Abby wie eine junge Schwester längst ans Herz gewachsen war und ihre Zuneigung und die ihres Mannes erwiderte. Rosanna hatte in diesen Monaten erheblich an Gewicht verloren. Nicht dass sie sich aus einer fülligen Matrone in eine gertenschlanke Frau verwandelt hätte. Ein solches Wunder war auch bei aller Mühsal nicht eingetreten. Aber ihr Körper hatte immerhin zu einer recht ansehnlichen Figur zurückgefunden, auf die sie nun sichtlich stolz war.
    Ja, seit ihrem Eintreffen im Frangipani Valley im Mai hatte sich nicht nur auf ihrem Land, sondern überall in diesem Teil des Tals die Landschaft grundlegend verändert und rasch das Aussehen einer zwar noch sehr jungen, aber sich doch rasch entwickelnden Siedlung angenommen. Denn auf den anderen Farmen, die am Emu Creek und Stony River entstanden, legten sich die Familien nicht weniger ins Zeug als sie auf Bungaree.
    Eine Ausnahme gab es jedoch, und die betraf die Farm der Blakes unten an der Biegung des Flusses. Zwar hatten Jane und Henry in den ersten Wochen nicht weniger hart geschuftet, um ein anständiges Haus zu errichten. Aber bis auf einen Gemüsegarten, der für jeden Siedler einfach überlebenswichtig war, und ein recht bescheidenes Weizenfeld befand sich der Rest der Blake-Farm noch in demselben Zustand wilder Natur, in dem sie das Land im Mai vorgefunden hatten.
    Die Erklärung

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