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Verborgen im Niemandsland

Verborgen im Niemandsland

Titel: Verborgen im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich jetzt Douglas Brown. »Das muss Blake gewesen sein, als er sich aus dem Tal geschlichen hat.«
    »Holen wir die Pferde!«, rief Andrew. »Und dann nichts wie ihm nach. Im Süden brauchen wir erst gar nicht nach ihm zu suchen. Er kann sich nur in die Berge geflüchtet haben und versuchen, in die Kolonie zurückzukommen. Denn nur dort kann er einigermaßen vor uns sicher sein.«
    »Wenn er wirklich mit seinem Wagen geflohen ist, wird er uns nicht entkommen«, sagte Terence. »Zu Pferd werden wir ihn schnell einholen, auch wenn er noch so viele Stunden Vorsprung hat.«
    »Sehen wir erst mal nach, ob sein Wagen noch da ist«, meinte Douglas.
    »Ja, und ich muss noch mein Pferd holen«, sagte Terence.
    »Gut, dann treffen wir uns bei Blakes Taverne«, schlug Andrew vor.
    Stanley wollte mit den Männern die Verfolgung von Henry Blake aufnehmen, doch davon wollte keiner etwas wissen.
    »Du bleibst schön hier und lässt dir von Abby die Wunden an deinen Armen auswaschen und verbinden!«, beschied Andrew ihn, um dann noch mit einem frostigen Unterton hinzuzufügen: »Und sie wird dir vielleicht noch das eine und andere ernste Wort sagen, mein Freund! Du und Emily, ihr habt euch also heimlich getroffen... Da hättet ihr auch den Mut haben sollen, offen mit uns darüber zu reden.«
    »Lass es gut sein, Andrew«, sagte Abby besänftigend. »Ich werde das schon machen. Und kleine Kinder sind sie nun wahrlich nicht. Und erinnere dich doch mal daran, was wir auf Yulara getan haben, als uns das Herz brannte.«
    Andrew sah sie mit gerunzelter Stirn an, lachte dann aber auf, als Abby nicht aufhörte, seinen Blick mit einem belustigten Lächeln zu erwidern.
    »Schon gut«, brummte er und lief dann zum Stall, um einen ihrer Rotfüchse zu satteln. Dabei rief er Rosanna über die Schulter zu: »Bring mir das Gewehr! Vielleicht werde ich es brauchen ...«

Dreiundzwanzigstes Kapitel
     
    Wenig später jagte Andrew mit Douglas an der Seite, der mit seinem Pferd nach Bungaree gekommen war und wie alle Siedler stets Gewehr und Munition mit sich führte, im Galopp zur Farm von Henry Blake.
    Als die Biegung des Stony River in Sicht kam, zügelten sie ihre Pferde und griffen zu ihren Waffen. Seit dem Tod von Jane hatte Henry kaum noch Arbeit in die Pflege seiner Felder und Weiden investiert und dementsprechend verwildert sah das Land auch aus. Überall wucherte das Unkraut, an manchen Stellen sogar mannshoch.
    »Übernimm du die Rückfront, Douglas!«, rief Andrew ihm zu. »Ich komm von vorn!«
    »Ich glaube nicht, dass wir ihn hier noch antreffen...«
    »Ich auch nicht, aber besser wir rechnen auch mit dem unwahrscheinlichsten Fall, als dass wir uns eine Kugel einfangen!«, erwiderte Andrew. »Der Kerl ist für jede böse Überraschung gut!«
    »Das ist wohl wahr!«, sagte Douglas und trennte sich dann von ihm, um sich dem Farmhaus mit dem Bretterschuppen von der Rückseite her zu nähern.
    Andrew sprang schon vom Pferd, noch bevor er sich in Schussweite eines Gewehrs befand, das möglicherweise vom Haus aus auf ihn gerichtet war. Die vordere Tür stand einen Spalt offen, was nichts bedeuten musste. Aber ebenso gut konnte dahinter auch Henry Blake lauern, um aus dem Dunkel der Hütte auf ihn zu feuern, wenn er nahe genug herangekommen war.
    Geduckt und in Zick-Zack-Linien lief er auf das Blockhaus zu. Dabei wählte er einen spitzen Winkel, der es einem Schützen im Haus so gut wie unmöglich machte, auf ihn zu schießen, ohne die Tür weiter aufzustoßen und sich zu zeigen.
    Doch kein Schuss fiel.
    Unbehelligt gelangte er zum Haus, bewegte sich an der Wand aus rauen Stämmen entlang zur Tür - und stieß sie mit dem Gewehrlauf weit auf.
    Nichts rührte sich.
    Vorsichtig spähte Andrew in den Raum, den Henry zur Hälfte als primitive Schänke ausgebaut hatte. Doch da bewegte sich nichts. Und kein Geräusch war zu hören.
    Von hinten kam das Schlagen einer Brettertür und dann von Douglas der laute Ruf: »Der Wagen ist weg! Und sein Pferd auch! Der Vogel ist ausgeflogen!«
    Die starke Anspannung wich von Andrew. Er betrat das Haus und sah sich um. Es war, wie sie vermutet hatten. Henry hatte in sichtlich großer Eile alles zusammengepackt und auf seinen Wagen geladen, was von einigem Wert war.
    Wenig später traf Terence bei ihnen ein, den Munitionsgurt umgebunden und sein Gewehr unter dem Arm. Doch ohne Pferd.
    »Dieser elende Hurensohn hat sich unsre Daisy von der Weide geholt!«, rief er atemlos. Der Apfelschimmel war das einzige Pferd,

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