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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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zu imitieren?
    Mit einem Stöhnen schloss er die Augen und ließ die Schultern kreisen. Erst die eine, dann die andere. Seine Gelenke knackten, protestierten, als die schmerzenden Muskeln nachgaben. Es tat höllisch weh. Himmel, genauso wie sein Kopf. Schmerz hämmerte gegen seine Schläfen, dann glitt er rückwärts, um an seinen Hinterkopf zu donnern. Mac biss die Zähne zusammen und unterdrückte ein erneutes Stöhnen. Lärm war jetzt keine gute Idee. Nicht, solange sein ganzer Körper eine einzige Schmerzzone war.
    Was hatte er sich nur dabei gedacht? Das Gefühl – und das Morgen-danach-Bedauern, das es begleitete – war nur allzu vertraut … Tequila. Wahrscheinlich eine ganze Flasche Patrón. Wobei er nur raten konnte, warum er sich den guten Stoff gegönnt hatte. Alkoholexzesse und Blackouts waren nicht gerade typisch für ihn. Zumindest nicht mehr.
    Mac schüttelte den Kopf und bedauerte es sofort, als das Hämmern wieder zunahm, aber irgendetwas stimmte hier wirklich, wirklich, wirklich nicht. Nichts von dem, was er fühlte, ergab einen Sinn. Er hatte nicht getrunken. Mac runzelte die Stirn. Oder?
    Während die Anklage im Raum schwebte, versuchte er, sich zu erinnern. Kleine Puzzleteile trieben nach oben und fanden ihren Platz in seinem Gedächtnis. Er markierte sie alle wie Beweisstücke an einem Tatort, folgte seinen eigenen Schritten. Das Letzte, an das er sich erinnern konnte, war …
    Himmelherrgott.
    Angela.
    Macs Kopf schoss nach oben. Bei der Bewegung rasselte irgendetwas, und sein Blick fuhr zum Fenster. Ein verschwommener Umriss nahm Gestalt an. Heilige Mutter Gottes. Ein Drache. Blaugraue Schuppen schimmerten im dämmrigen Licht, und das Ding starrte ihn an: ohne zu blinzeln, ohne sich zu bewegen, erwiderte es seinen Blick. Er blieb reglos stehen, wollte nicht, dass das Monster erschrak. Der gehörnte Kopf verharrte ebenfalls still, als warte er auf seine nächste Bewegung oder …
    Moment mal.
    Er zwinkerte. Das Monster erwiderte sein Zwinkern ohne die aquamarinblauen Augen von ihm zu nehmen. Er drehte seinen Kopf ein Stück zur Seite. Yep, der Drache tat es ihm gleich, spiegelte jede seiner Bewegungen. Alles um Mac begann sich zu drehen. Sein Atem ging schneller, keuchend pumpten seine Lungen. Die blaugraue Brust hob und senkte sich mit der seinen, die Schuppen klackten laut durch die Stille.
    Nein. Auf keinen Fall. Er zog die Brauen so sehr zusammen, dass sie einander fast berührten. Das konnte nicht er sein. Es konnte nicht sein, aber …
    Die Augen des Drachen hatten dieselbe Farbe wie die seinen, und eine Erinnerung jagte in seinem Kopf den eigenen Schwanz. Ganz an der Spitze der Gedächtnisparade? Eine tiefe Stimme, die mit ihm sprach, in seinem Kopf widerhallte, ihm half, sich zu verwandeln. In einen …
    Heilige Scheiße. Er war ein Drache.
    Ein Ton des Entsetzens entfuhr seiner Brust. Das Wimmern klang rau, fast schon angstvoll, aber Mac kümmerte es nicht. Weichei-Reaktionen konnten zur Hölle fahren. Etwas Schreckliches war passiert, und jetzt steckte er in Monsterland fest. An einem normalen Tag kein Problem. Mit der menschlichen Sorte hatte er jeden Tag zu tun, aber …
    Der Himmel möge ihm helfen.
    Er kroch nach hinten, fort von seinem Spiegelbild. Das Kratzen von Klauen auf hölzernen Dielen hallte durch den Raum, wurde von den Ziegelwänden zurückgeworfen und versetzten das schwarze Glas in Wallung. Das Geräusch ließ ihn nach unten blicken. Er ballte seine Hand zur Faust. Eine riesige Pranke reagierte, zog sich auf Befehl zusammen und entspannte sich wieder. Jesus Christus. Das gehörte nicht zu ihm. Es konnte nicht sein. Aber als er die Finger spreizte und auf die Schwimmhäute zwischen den Klauen hinabblickte, erkannte er, dass leugnen keinen Sinn hatte. Das hier war kein Traum. Der blaugraue Drache war nicht nur real, er war er. Er war dieses Ding. Sie waren verdammt noch mal ein und derselbe.
    Sein Atem beschleunigte sich. Zwei Dampfsäulen stiegen aus seinen Nasenlöchern auf und versetzten ihn in Panik, während sich ein eiskaltes Band um seinen Brustkorb legte wie ein Schraubstock. Stück für Stück wurde es enger, bis er nicht mehr atmen konnte und die Wände näher kamen. Klaustrophobie überkam ihn, schrie ihm zu, verdammt noch mal von hier zu verschwinden, bevor man ihn lebendig begrub. Sein Blick schwenkte zur Balkontür auf der anderen Seite der Wohnung. Könnte er es schaffen? Würde er hindurchpassen, so wie er …
    »Alles in Ordnung, Kumpel.« Ruhig und

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