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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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gedämpft drang die Stimme aus den Schatten. Mac hielt sich an den Worten fest, während die Panik ihn an den Rand des Wahnsinns trieb. Der Sog erfasste ihn, verengte sein Blickfeld, bis er nichts mehr sehen konnte außer verschwommenen Umrissen. »Ganz ruhig. Dir kann nichts passieren.«
    »Raus«, keuchte er und erkannte seine eigene Stimme nicht. Er klang wie ein Monster, nach Knurren und Fauchen, ganz und gar nicht wie er selbst. Dicht an die Zimmerwand gepresst schüttelte er den Kopf. Ein Kribbeln glitt über seine Schläfen, dann nach oben um die Hörner auf … Himmel. Die Dinger wuchsen aus seinem Kopf. »Ich muss … hier raus.«
    »Ich hab dich gehört. Aber es geht noch nicht«, sagte die Stimme und klang jetzt viel näher. »Halt durch, Kumpel … lass mich erklären. Wir kriegen dich wieder hin.«
    »Kann’s kaum erwarten.« Mittlerweile tanzten schwarze Punkte vor seinen Augen, er war kurz davor zu hyperventilieren. Mac hielt sich an der einzigen Sache fest, die ihm wichtig war. Behielt einen klaren Kopf, indem er sich auf Angela konzentrierte. Wie immer half sie ihm, sich zu fangen, drängte das laute »heilige Scheiße« in seinem Kopf in den Hintergrund. Er musste sie finden … musste dafür sorgen, dass sie in Sicherheit war. »Ange … meine Partnerin … sie steckt in Schwierigkeiten und …«
    »Nicht mehr.« Aus den Schatten schälte sich der Umriss eines Mannes. Der Kerl hob die Hände, Handflächen nach oben. Die Geste sollte ihn beruhigen. Aber es waren die Augen, die Mac anstarrte. Das schimmernde Grün wirkte auf ihn wie ein Rettungsanker, und während er sich daran festklammerte, sagte der Kerl: »Rikar hat sie herausgeholt. Sie ist in Sicherheit, Mac.«
    Macs Brauen zogen sich zusammen. Rikar . Er kannte diesen Namen. Erinnerte sich an die Stimme und die Geduld. Die Freundlichkeit während all der Stunden, die er in der Hölle verbracht hatte. Und Himmel … gerade in dieser Minute sehnte er sich danach, sie noch einmal zu hören, Weichei hin oder her.
    »Wo ist er?«
    »Bei Angela. Er beschützt sie … passt auf, dass es ihr gut geht.«
    Was für eine Erleichterung. Was für ein Wahnsinn. Er kannte diesen Kerl nicht einmal. Vertraute ihm nicht, aber sein Cop-Instinkt war mittlerweile wieder angesprungen und sagte ihm, trotz der beschissenen Situation und seiner verschwommenen Sicht, dass der Typ in Ordnung war – auf verantwortungsvolle Weise anständig – und Mac wollte ihm glauben.
    Klauen klickten, als er seinen Fuß zurück auf den Boden stellte.
    »Wo?«
    »Im Black Diamond … unserem Hauptquartier.« Die Stimme klang jetzt noch näher und wand sich durch die verschwommenen Schatten auf ihn zu. »Es ist sicher, Mac. Der Feind kann sie dort nicht aufspüren.«
    »Na, dann los«, sagte er, da er mehr brauchte, als die Versicherungen eines Fremden. Er würde es auf keinen Fall glauben, bis er sie nicht selbst gesehen hatte. Das und die Tatsache, dass er dann aus der verdammten Enge dieser Wohnung herauskommen würde, machte die Sache zur Win-win-Situation. »Ich will sie sehen … nur um sicherzugehen.«
    »Die Sonne geht gerade auf, großer Mann.«
    Mac runzelte die Stirn, ein lautes »Na und« auf der Zunge.
    Wie ein Gedankenleser sagte der Kerl ruhig: »Da gibt es etwas, das du über unsere Art wissen solltest, Mac. Wir vertragen kein Sonnenlicht. Wenn du jetzt rausgehst, wirst du gegrillt.«
    »Scheiße.« Jetzt wusste er wohl, warum er nie viel geschlafen hatte. Er war schon immer so gewesen, war die ganze Nacht aufgeblieben, um sich beim Morgengrauen hinzulegen und noch schnell eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Eigentlich erklärte es eine ganze Menge, und als das Puzzleteil an seinen vorgesehenen Platz rutschte, schaltete sein Gehirn sich wieder ein. Mit dem klaren Kopf normalisierte sich auch seine Sehkraft. Er musterte den Kerl, der vor ihm stand. Dunkles Haar. Grüne Augen. Mit einem Blick so intensiv wie ein Blitzschlag und einem Körper, der diesen Eindruck noch verstärkte, wirkte er fast menschlich, aber … eben nicht ganz. »Du bist Bastian, Rikars Kommandant.«
    »Gut … du erinnerst dich.« Bastian ließ die Hände sinken und nickte zufrieden. »Die Verwandlung ist ein ganz schöner Tritt in den Arsch. Die meisten Drachenkrieger erinnern sich hinterher an gar nichts mehr, sogar wenn sie zuvor wussten, was sie erwartet … sogar wenn man sie dafür ausgebildet hat.«
    Drachenkrieger. Das Wort ließ ihn innehalten. Warum? Er wusste es nicht recht, denn ohne

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