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Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Titel: Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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hilfreich, um naive Mädchen auf der Suche nach dem passenden Ehemann abzuschrecken. Darf ich also erfahren, warum mich gerade dies nach deiner Meinung als Heiratskandidaten qualifizierte?“
    „Ich nahm an, dass ich Euch keine unsterbliche Liebe vorenthalte, wenn Ihr mich heiratet, weil Ihr zu derartigen Gefühlen ja nicht fähig seid“, stammelte Amelie. Sie hatte Mühe, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als die von dunklen Bartschatten umgebenen Lippen vor sich.
    Deans Hände hatten sich von ihrer Taille in Richtung ihrer Kehrseite verlagert und taten ihr Bestes, jeden klaren Gedanken im erregenden Feuer verglühen zu lassen.
    „Und was …“, murmelte Dean, „… wenn ich mir immer eine Frau gewünscht habe, die verrucht und schamlos, willig und leidenschaftlich ist? Die mir von morgens bis abends Lust schenkt, wann immer ich dies wünsche? Denn was könnte ein Mann, der nicht liebt, schon anderes von seiner Gattin erwarten?“
    Er zog sie an seinen Körper, ließ sie die pochende Männlichkeit unter seiner Kleidung fühlen und grub seine Hände in ihr Fleisch. Amelie fühlte sich, als hätte sie Fieber. Hitze wallte auf und breitete sich in Wellen in ihrem Körper aus.
    „Sag mir, Amelie, wirst du mir etwa diese Frau sein?“, hauchte er gegen ihre Lippen, ehe er ihre Antwort mit seinem Kuss erstickte.

 
Kapitel 11
     
     
    D as milde Frühlingswetter trieb die jungen Damen und ihre Verehrer aus den Häusern in den Park. Sie flanierten über die geschotterten Wege und veranstalteten Picknicke im jungen Gras. Er selbst blieb nicht unbemerkt und genoss die Blicke der Weiblichkeit in seinem Rücken. Dieses Spiel, welches er so gut beherrschte, würde seine Geldsorgen lösen und ihm endlich die Gunst seiner Sirene schenken. 
    Er hatte nicht viel Überredungskunst gebraucht, seine alten Spielfiguren an seine Regeln zu erinnern. Sie waren schwach und hatten Angst, ihre Könige fallen zu sehen.
     
    Um Perfektion bemüht, strich er sich das blonde Haar aus den Augen und taxierte die Gruppen. Ein fehlerhafter Schritt, und das Spiel wäre verloren. Doch hier lauerte keine Gefahr. Nur die werbenden Gecken, die lachenden Jungfern und die nach Aufmerksamkeit heischenden Ladys des Londoner Geldadels verlustierten sich an diesem sonnigen Tag im Park. Sein wahrer Gegner, der einzige, der wusste, wer er wirklich war, zeigte sich zum Glück nicht oft in seinem Jagdrevier.
    Und genau diesen Widersacher würde er schlagen. Schon in einem seiner nächsten Züge würde er seinen Konkurrenten mitten ins Herz treffen. 
    Er wusste genau, wie er vorgehen musste. Nur seine wichtigste Figur hatte er noch nicht in sein Spiel eingeführt. Sie würde aber die Krönung seines Spiels werden. Danach würden alle die Regeln verstehen. Keine würde mehr wagen, ihm zu verwehren, was immer er auch forderte – auch nicht seine Sirene.
     
    Seine funkelnde Brokatweste glatt streichend, trat er auf eine Gruppe picknickender Frauen zu. Doch sein einnehmendes Lächeln galt nicht den jungen Damen, die in ihren schillernden Kleidern wie Farbtupfer auf einer Decke beisammensaßen, sondern der einen, deren Aufgabe darin bestand, den Anstand zu wahren. Lady Sotheby.
    „Madame, der Frühling muss neben Eurer Schönheit voll Neid erblassen, da es ihm in all seinem Bemühen, die schönsten Blüten hervorzubringen, nicht gelingt, etwas so Unvergleichliches wie Euch zu erschaffen.“
    Er verneigte sich tief und ergriff die ihm dargebotene Hand zum Kuss, wobei er sie unauffällig hinter den Stamm einer Eiche zog. „Entschuldigt, wenn ich Euch mit meinen Worten zu nahe trete, aber noch nie hat mein Auge etwas Vergleichbares erfreut, noch nie mein Herz einen größeren Sprung gemacht als bei Eurem Anblick, hier unter all den Frauen, die neben Eurem Glanz nur wie traurige Schatten wirken.“
    Lady Sotheby verbarg die heiße Röte, die ihr in die Wangen schoss, kokett hinter ihrem Fächer, aber ihre geweiteten Augen ließen erkennen, dass sein erster Spielzug richtig platziert war.
    „Mylord!“, keuchte sie gespielt verschämt. „Ihr dürft nicht so mit mir sprechen.“ Sie streckte ihm demonstrativ ihre Hand mit dem Ehering entgegen. „Ich bin verheiratet.“
    Nach einem langen, verheißungsvollen Blick in Lady Sothebys Augen nahm er ihre Hand, führte sie an seine Lippen und drückte einen Kuss auf die Stelle, an der ihr beschleunigter Puls ihre Erregung verriet.
    „Die schönsten Vögel sind in goldenen Käfigen gefangen. Ohne Hoffnung, je

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