Verboten Sinnlich!
antik wirkenden Ledersessel in der Mitte des Raumes. Auf dem niedrigen Beistelltisch stand ein Glas Whiskey. Gute zehn Meter entfernt thronte Juan Puertes hinter einem imposanten, aus dunklem Holz gefertigten Schreibtisch. Der Schreibtisch stand vor einem der fast mannshohen Fenster, die einen tollen Blick in den waldähnlichen Garten boten. Der Raum selbst wirkte antiquarisch und düster, fast unheimlich trotz seiner beachtlichen Größe. Puertes beobachtete ihn mit wachsamen Misstrauen und verfolgte jeder seiner Bewegungen. An der Tür hatten die zwei Gorillas Stellung bezogen, die Charles beim Hereinkommen gefilzt hatten. Einer der beiden Männer hatte Puertes Charles Waffe auf den Schreibtisch gelegt, die dieser jetzt in seinen Händen hin und her wog. „Ja, ich wüsste auch gerne, was zum Teufel sie hier machen, um es mit den Worten Ihres Bruders zu formulieren.“ Puertes Stimme war sanft und kühl, aber Charles wusste genau, dass dieser Mann von Sanftheit so weit entfernt war, wie er von China. Diese trügerische, zur Schau gestellte Ruhe konnte sich blitzschnell in eiskalte und effiziente Energie verwandeln. „Ich hab eine wichtige Information für Sie, Mr.
Puertes“, sagte er, direkt an Puertes gewandt und ging auf ihn zu. Als dieser fragend die Augenbrauen hob, hörte er seinen Bruder hinter sich unwillig knurren. „Die Sanchez-Brüder haben einen der vier Personenschützer ausgeschaltet und der Staatsanwalt benötigt wichtige Unterlagen, an die er momentan nicht drankommt. Dies verschafft Ihnen neben einem zeitlichen Vorsprung auch noch einen personellen Vorteil, Mr. Puertes.“ Charles grinste süffisant. Puertes Augen waren nur noch schmale Schlitze. Er schien angestrengt über das, was er eben gehört hatte, nachzudenken. Als er kaum merklich nickte, atmete Charles hörbar aus, was Puertes Aufmerksamkeit sofort wieder auf ihn fokussierte. „Wir werden sehen, was ihre Information taugt.“ Mit diesen Worten griff er zum Telefon auf seinem Schreibtisch und begann zu wählen. Lawrence blickte seinen Bruder an. „Du hättest nicht herkommen sollen.“ Seine Blicke signalisierten jetzt fast so was wie Besorgnis, was Charles überrascht registrierte. „Remir, alter Freund. Weißt du noch, den Gefallen, den du mir schuldest?“ Puertes Stimme war Zucker, als er den anderen am Telefon an seine Schuld erinnerte. „Du kannst ihn jetzt einlösen.“ Während Puertes seinem alten Freund vermittelte, was genau er von ihm wollte, behielt er Charles im Blick. Dieser ahnte, dass es schlecht um ihn stand, aber es war ihm egal. Nachdem er Clarice getötet und nach der Aktion mit Patty und Sarah konnte es gar nicht anders als schlecht für ihn ausgehen. Im besten Fall würde er überleben und lebenslang weißes Fleisch für Langzeitknackis sein. Vielleicht war es auch der beste Fall, hier zu sterben.
Kurz und schmerzlos den Abgang machen. Es war ihm schlicht scheißegal. Er würde kein Lakai mehr sein, nie mehr.
34
North Rock Springs, Wyoming, die Rattenfalle
Matt fand die Männer versammelt in der Bibliothek, wo sie über die nächsten Schritte brüteten. „Na, was gibt’s Neues?“ Nick, der zurückgelehnt auf der Couch gesessen hatte und Jose zuhörte, wandte sich träge an Matt. „Na ja, nicht viel.
Außer vielleicht, dass Pattys Neuer einer von Puertes Lakaien ist und dessen Bruder vorhin Patty und Sarah in Sicherheit gebracht hat.“ Nick schloss die Augen und berichtete die Kurzversion in wenigen Sätzen. „Was? Das ist ja…“, Matt fehlten die Worte. Nicks erleichtertes Seufzen sprach Bände. „Und wir wissen endlich, wer der verdammte Maulwurf ist.“ Die Männer nickten zustimmend. Dann wandte sich Jose an Matt. „Wie geht’s Tammy? Sie sah echt übel aus… Diese verdammten Scheißkerle…! Wenn sie nicht schon tot wären, dann…“ Matt nickte und antwortete, „Sie schafft es und ich werd ihr dabei helfen.“ Als sich ein Lächeln auf Matts Gesicht ausbreitete, nickte Nick wissend. „Endlich. Das wurde ja auch mal Zeit.“ Wes, der auf seinem Laptop rumhämmerte, hob den Kopf und lachte. „Ich sagś ungern, aber in diesem Fall zieh ich gerne den Kürzeren. Glückwunsch, Matt.“ Es klopfte an der Tür und auf Nicks „Herein“ steckte Manuel den Kopf durch die Tür. „Können wir Sid besuchen gehen? Sage und ich würden gerne ins Krankenhaus fahren.“ Wes nickte. „Gib mir fünf Minuten, ich fahr euch.“ „Super, vielen Dank.“ Manuel zögerte kurz, schloss dann aber die Türe
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