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Verbotene Begierde (German Edition)

Verbotene Begierde (German Edition)

Titel: Verbotene Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Boysen
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ohne weitere Schwierigkeiten erreichten sie nach einer Viertelstunde das Elternhaus. Sie hatten es sogar pünktlich geschafft, es war fünf Minuten vor sechs.
    Wehmütig betrachtete sie das schmucke Einfamilienhaus mit den weihnachtlich geschmückten Fenstern, die in der Dunkelheit einladend leuchteten. Sie verlor sich in Rückblenden ihrer Jugend, in eine Zeit, als sich aus der Kinderfreundschaft zu Brian zarte Gefühle entwickelt hatten, die schließlich zu schüchternen Berührungen führten und zu ihrem ersten Sex, doch schnell fügte sich etwas anderes in ihre Empfindungen. Eine Unzufriedenheit, die sie in all den Jahren ihres Zusammenseins gespürt hatte und die sie nie hatte wahrhaben wollen.
    Erst seit sie Jack begegnet war, kam sie nicht umhin, sich einiges einzugestehen und die Erkenntnis zuzulassen, dass sie sich sexuell in der Beziehung mit Brian nie ausgelastet und befriedigt gefühlt hatte.
    Ihre Eltern begrüßten sie überschwänglich. Aus der Küche drang der Duft nach gebratener Pute, vermischt mit dem säuerlichen Aroma von Rotkohl und nach Äpfeln und Zimt. Vanessa lief das Wasser im Mund zusammen. Sie hatte Hunger und freute sich auf das Essen.
    »Können wir dir helfen?« Sie sah ihre Mutter fragend an, während diese ihr die Jacke aus der Hand nahm.
    »Nein, nein. Bringt nur die Taschen in eure Zimmer und geht an den Tisch, ich trage gleich die Suppe auf.«
    Gehorsam setzte sich Vanessa in Bewegung.
    »Ach, Vanessa?«
    »Ja?«
    »Kommt Brian später?«
    Da war es, das ungeliebte Thema und nun musste sie Stellung beziehen. »Ich erzähle es dir, wenn ich wieder unten bin, okay?« Sie lief eilig die Treppe hinauf, um weiteren Nachfragen zu entgehen, doch ihr blieben nur wenige Minuten, bis die Aussprache unausweichlich war.
    In ihrem alten Jugendzimmer, das seit dem Auszug unverändert geblieben war, gestattete sie sich noch einmal ein paar Erinnerungen an die Vergangenheit, aber ihre Gedanken glitten zu sehr ab, begannen letztlich, den Sex mit Brian mit dem mit Jack zu vergleichen. Zum wiederholten Mal stellte sie fest, dass sie sich ihre bisherigen Höhepunkte nur eingebildet zu haben schien.
    Erst in den Armen eines Unbekannten war sie aufgeblüht, hatte berauschende Orgasmen erlebt, die mit den Gefühlen, die sie bisher beim Sex empfunden hatte, nicht im Mindesten vergleichbar waren. Es war ungeheuerlich, ihr schauderte angesichts ihrer eigenen Kühnheit. Sie vertrieb die Eindrücke und schritt gemächlich die Treppe hinab. Es wurde Zeit, die Dinge gerade zu rücken.
    Vanessa hob den Kopf und straffte die Schultern, als sie ins Esszimmer trat. Die anderen saßen bereits am Tisch und sie registrierte, dass ihre Mutter die Suppe noch nicht auf die Teller gefüllt hatte.
    »Ich dachte, wir warten auf Brian. Er wird ja jeden Moment hier sein, nicht wahr?«
    Vanessa holte Luft, zog den Stuhl vor und setzte sich. »Nein, Mama, das wird er nicht. Wir haben uns getrennt.«
    »Bitte?« Ihre Mutter warf ihr einen ungläubigen Blick zu und Vater stand auf, griff zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus, aus dem leise Weihnachtsmusik erklungen war.
    »Was habt ihr?«
    »Du hast mich schon verstanden. Wir sind nicht mehr zusammen. Brian hat mit mir Schluss gemacht.«
    Ihre Mutter erblasste noch eine Spur deutlicher. »Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich habe dir immer gesagt …« Die Stimme schwoll zur Tonlage einer Sirene an und Vanessa blendete die ohne Pause ausgestoßenen Worte aus. Es war genau so gekommen, wie sie es befürchtet hatte.
    »Mama, beruhige dich. Wollen wir jetzt das leckere Essen genießen oder herumjammern? Es ist, wie es ist.«
    Die Tirade ihrer Mutter steigerte sich immer mehr. Beim nächsten Satz würde sie …
    Vanessa tat, was sie noch nicht zu Ende gedacht hatte. Wortlos stand sie auf, lief in den Flur und schnappte sich ihre Jacke von der Garderobe. Sie saß bereits im Auto, als sie die bleichen Gesichter ihrer Familie in der geöffneten Haustür erblickte.
    Sie würde einen dicken Strich unter ihr bisheriges Leben ziehen. Einige hundert Meter weiter hielt sie an. Zweifel überkamen sie und sie grübelte, ob sie vielleicht umkehren sollte.
    Jack …
    Sie wollte nur noch nach Hause. Sie musste zurück, sofort.
     
    *
     
    Vanessas Magen knurrte und ihre Sinne spielten verrückt, als sie eine knappe Stunde vor Mitternacht die Treppe zu ihrer Wohnung emporstieg. Der süßsaure Geruch nach Rotkohl, der würzig-herbe Duft von gebratenem Geflügel, und das Aroma von

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