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Verbotene Begierde (German Edition)

Verbotene Begierde (German Edition)

Titel: Verbotene Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Boysen
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reichlich früh ein.« Sophie verzog beleidigt das Gesicht. »Es ist nicht mein Problem, dass du so feige bist.«
    Vanessa schoss das Blut in die Wangen. Das traf keinesfalls die Wahrheit, obwohl sie wusste, dass sie ihren Eltern ausweichen wollte. Die Gedanken an Jack, ihr Verzehren nach seiner Nähe und nach dem unvergleichlichen Sex mit ihm war ihr wichtiger als gefühlsduselige Familientreffen, bei denen sie ›heile Welt‹ spielen musste, weil ihre Familie nicht wirklich an ihrem Leben teilnahm und ihre Wünsche und Vorstellungen akzeptierte. Das war die eine Seite, doch andererseits hatte sie aus dem unsinnigen Verlangen, ihren Stolz vor dem Unbekannten zu wahren und aus Frust darüber, dass er sich so bedeckt hielt, nichts von ihren Plänen gesagt. Er brauchte nicht zu wissen, dass sie bereit gewesen wäre, für ihn alles über den Haufen zu werfen.
    »Nun gut. Ich fahre mit, aber getrennt.«
    »Wie du willst. Wann werden wir losfahren?«
    Vanessa sah auf die Uhr. Sie hatten etwa drei Stunden Fahrt vor sich, es schneite und landeinwärts würde der Schneefall zunehmen, daher rechnete sie vorsichtshalber eine gute Stunde Fahrzeit hinzu. Gegen 18:00 Uhr waren sie zum Essen verabredet, jetzt war es kurz vor 14:00 Uhr. »Wir sollten uns gleich auf den Weg machen, dann gibt es keinen Stress.«
    »Okay, ich bin startklar, ich muss nur noch tanken.«
    »Ich auch.«
    Sie schlüpften in ihre Jacken und Vanessa hob ihre Reisetasche auf. Die Katze ihrer Vermieter war versorgt und in den nächsten Tagen würde die Nachbarin ihr das Futter bereitstellen. Mit einem letzten prüfenden Blick ging sie durch die Räume und vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war und sie nichts vergessen hatte.
    Vanessa fuhr voraus. Die Straßen waren geräumt, der Verkehr in der Innenstadt nicht so zähflüssig wie am vergangenen Nachmittag und sie gelangten schnell und problemlos auf die Autobahn. Sie hätte gern die Position einer Beifahrerin eingenommen und die Aussicht genossen, die schneebedeckten Felder und Hügel, die Bergkuppen in der Ferne, denen sie zielstrebig näher kamen und die zugefrorenen Seen, auf denen Schlittschuhfahrer ihre Runden drehten. Das hatte sie seit ihrer Jugend nicht mehr getan und sie bedauerte es erneut, dass sie von allen Eindrücken nur einen Sekundenbruchteil erfassen konnte, weil sie sich auf das Fahren konzentrieren musste.
    Je weiter sie sich von der Stadt entfernten, desto dichter fielen die Flocken.
    Unerwartet brach der Wagen aus, entzog sich Vanessas Kontrolle und geriet ins Schleudern. Er drehte sich auf der Fahrbahn und rutschte auf einen kleinen Abhang zu, der in einem eisigen Bach mündete, wie sie aus ihrer Jugendzeit wusste.
    Sie machte sich innerlich darauf gefasst, im nächsten Moment die Kälte zu spüren, wenn das Fahrzeug im Wasser aufschlug, da erschütterte ein Ruck ihren Golf und er kam schaukelnd zum Stehen. Sie brauchte einen Augenblick, um die Situation zu erfassen. Benommen wischte sie sich über das Gesicht und öffnete behutsam die Fahrertür.
    »Bist du verletzt?«
    »Nein«, antwortete Vanessa und umrundete ihren Wagen, den von hinten die Scheinwerfer von Sophies PKW beleuchteten. »Und ich glaube, das Auto hat auch nichts abbekommen.«
    Sophie krallte ihre Faust in Vanessas Jacke. »Vanessa, da war etwas …«
    »Was meinst du?«
    »Ein Schatten. Er ist auf dein Auto zugesprungen, kurz bevor du den Abhang erreicht hast.«
    »Kannst du das genauer erklären?«
    »Ich … es sah aus wie ein riesiger Hund.«
    »Blödsinn.« Vanessa bekam eine Gänsehaut, als ihr einfiel, wie sie einen Ruck verspürt hatte und das Fahrzeug anschließend zum Stehen gekommen war. »Wo soll der gegen das Blech gesprungen sein?«
    Sophie zuckte die Schultern. »Ich bin mir nicht sicher, es ging so schnell.«
    Vanessa schritt noch einmal um den Golf herum und konnte keine Schäden feststellen. »Gott sei Dank ist nichts passiert. Lass uns weiterfahren, mir ist kalt.« Sie stieg ein und startete den Motor. Er sprang sanft schnurrend an und mit geöffneter Fahrertür fuhr sie behutsam ein paar Meter vor, bremste und stoppte. Sie beugte sich hinaus. »Scheint alles okay zu sein.«
    Sophie lief zurück, und als Vanessa im Rückspiegel die Scheinwerfer näher kommen sah, gab sie vorsichtig Gas. Sie kroch mit verminderter Geschwindigkeit voran, auch wenn sie schon vorhin nicht sonderlich schnell gefahren war. Besser, sie kamen zu spät zu Hause an als überhaupt nicht.
    Der Wagen reagierte wie gewohnt und

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