Verbotene Begierde (German Edition)
durch hölzerne Sprossenfenster auf den Außenbereich und offenbarte den Ausschnitt einer imposanten Schwimmbeckenanlage. Ein Page eilte herbei und nahm ihnen die Taschen ab, gleichzeitig trat eine junge, adrett gekleidete Frau in Rock und kurzärmliger Bluse mit einer Kellnerinnenschürze und einem Tablett in der Hand auf sie zu und überreichte ihnen jeweils einen Begrüßungscocktail.
»Herzlich willkommen. Sie sind die Schwestern Carter?«
Vanessa bejahte. Sie war nicht verwundert darüber, dass die Angestellte sie erkannt hatte, sie waren für etwa diese Uhrzeit angemeldet und das Hotel schien Wert darauf zu legen, seine Besucher persönlich zu begrüßen.
»Mein Name ist Violetta, bitte nennen Sie das Personal beim Vornamen. Hendrik wird Ihr Gepäck in Ihr Zimmer bringen. Schauen Sie sich derweil um, genießen Sie Ihren Drink und melden Sie sich am Empfang, sobald Sie bereit sind. Wir erledigen die Formalitäten und anschließend wird Ihnen jemand Ihre Unterkunft zeigen.« Die Frau schenkte ihnen ein strahlendes Lächeln und zog sich zurück.
Sie schlenderten durch die Halle, nickten freundlich ein paar anderen Gästen zu und blieben vor dem Kosmetiksalon stehen.
»Sieh mal, die haben Spitzensonderangebote.« Sophie wies auf die Preisliste hinter der großen Glasscheibe. »Eine Handmassage mit Maniküre und einem Nagel-Airbrush und das zu diesem Preis. Das schenke ich dir.« Ungeachtet der Umstehenden nahm Sophie sie in die Arme und drückte ihr ungeniert einen Schmatzer auf die Wange.
»Kannst du dir das denn leisten?«, fragte Vanessa leise.
»Dieses Angebot schon. Ich habe dir so viel zu verdanken, nicht nur dieses Wochenende, also gönn mir bitte das Vergnügen.«
»Gern.« Sie strahlte Sophie an. Arm in Arm schlenderten sie zur Rezeption, erledigten die Anmeldung und ließen sich von Violetta in ihr Doppelzimmer führen.
Es war herrlich. Ein Doppelbett beherrschte das große Zimmer, überspannt von einem blauen Baldachin. Im Eingangsbereich befand sich ein geräumiger Einbauschrank mit Safe, gegenüber führte eine Tür in ein traumhaftes Badezimmer, das keiner üblichen Hotelausstattung entsprach. Eine überbreite Wanne mit eingelassenen Massagedüsen und Beleuchtung nahm die linke Hälfte des Raums ein, geradeaus fand sich ein in Marmor eingefasstes Handwaschbecken mit einem fast zwei Meter breiten, deckenhohen Spiegel, zur Rechten glitzerte eine aus Klarglas bestehende Duschkabine in einer Halogenbeleuchtung, die wie ein Sternenhimmel von der Decke leuchtete. Das WC war durch eine Nische abgetrennt, daneben erkannte Vanessa ein Bidet. Sie konnte ein Kribbeln nicht unterdrücken, als sie sich vorstellte, lauwarmes Wasser … Nein, nicht weiter darüber nachdenken.
Auf dem Waschtisch erblickte sie liebevoll dekoriert flauschige Handtücher, darum verteilt standen Fläschchen, die Duftöle, Shampoo und Bodylotion als Inhalt vermuten ließen.
Der Traum nahm kein Ende. Vor dem Bett befand sich ein rundes Tischchen, auf dem auf einem Tablett zwei Piccolo und Sektkelche standen. Ein Bastkörbchen quoll vor frischen Früchten fast über und auf der Tischplatte drapiert lagen Rosenblätter, die einen lieblichen Duft verströmten.
Violetta verabschiedete sich, nachdem sie nachgefragt hatte, ob alles zu ihrer Zufriedenheit sei.
»Wahnsinn«, sagte Sophie. »Das muss dich ein Vermögen gekostet haben.«
Vanessa lächelte. »Nein, es war ein Topangebot. Ich habe einfach Glück gehabt, dass ich es gefunden habe.«
Sophie pflückte eine Weintraube vom Stängel und schob sie sich genüsslich in den Mund. »Wie geht es jetzt weiter?«
Vanessa blickte auf ihre Uhr. »Wir können, wenn wir wollen, ab zwölf im Restaurant im Untergeschoss à la carte zu Mittag essen, um drei Uhr nehmen wir ein Milch-Honig-Bad und danach folgt eine Ganzkörpermassage. Anschließend dürfen wir uns ausruhen und ab sieben ist das Buffet eröffnet.«
Am Samstagmorgen schliefen sie bis in die Puppen und bekamen am späten Vormittag ein üppiges Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft und Sekt ans Bett gebracht. So viel Spaß Vanessa auch mit Sophie hatte, in ihr grummelte ein siedend heißes Verlangen, dieses Wochenende nicht mit ihrer Schwester, sondern mit einem faszinierenden Mann zu verbringen.
Sie genoss die Maniküre, verbrachte entspannende Stunden mit Sophie in den Außenanlagen und zog sich nach dem Abendessen um, um einen Dampfbadgang zu machen. Sophie hatte keine Lust, sie nahm lieber das Angebot einer
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