Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
von Frauen nachzulaufen, wenn eine gute Frau doch reichen würde.“
    „Wie definieren Sie gut?“
    „Fragen Sie jetzt, welche Frau ich heiraten würde?“ Diesmal hielt sich sein Lächeln länger als üblich, ehe es verschwand, und die feinen Haare in Daisys Nacken stellten sich auf. „Ich denke, ich würde es wissen, wenn ich ihr begegne.“
    Daisy versuchte, unbeeindruckt zu wirken, und ging hinüber zu den bunten Fenstern. Sie hob eine Hand und betrachtete das Mosaik aus buntem Licht auf ihrer hellen Haut. „Ich kann vorhersagen, wie sie sein müsste.“ Sie hielt Swift weiterhin ihren Rücken zugewandt. „Größer als ich zum einen.“
    „Das sind die meisten Frauen“, bemerkte er.
    „Geschickt und praktisch veranlagt müsste sie sein“, fuhr Daisy fort. „Keine Träumerin. Sie würde sich auf praktische Dinge konzentrieren, die Dienstboten hervorragend anleiten, und niemals würde der Fischhändler sie dazu verleiten, Kabeljau zu kaufen, der nicht mehr frisch ist.“
    „Sollte ich je an eine Heirat gedacht haben“, sagte Swift, „so haben Sie mir den Gedanken daran gerade für immer ausgetrieben.“
    „Es wird Ihnen nicht schwerfallen, sie zu finden“, fuhr Daisy fort und klang bedrückter, als sie es sich gewünscht hätte. „Davon gibt es Hunderte in Manhattan. Vielleicht Tausende.“
    „Warum sind Sie so sicher, dass ich eine so konventionelle Frau suche?“
    Sie erschauerte, als sie spürte, wie er näher kam.
    „Weil Sie wie mein Vater sind“, sagte sie.
    „Nicht ganz.“
    „Und wenn Sie jemanden heiraten würden, der anders ist als die Frau, die ich gerade beschrieben habe, dann würden Sie sie irgendwann für – für einen Schmarotzer halten.“
    Sie fühlte den leichten Druck von Swifts Hand auf ihrer Schulter. Er drehte Daisy so herum, dass sie ihn ansehen musste. Er sah ihr direkt ins Gesicht. Seine blauen Augen wirkten warm und herzlich, und sie hatte das beunruhigende Gefühl, dass er ihre Gedanken mühelos zu lesen vermochte.
    „Ich würde lieber glauben“, erwiderte er langsam, „dass ich niemals so grausam wäre. Oder so dumm.“ Sein Blick streifte ihr Dekollete. Unendlich behutsam strich er mit dem Daumen über ihren Hals, sodass sie eine Gänsehaut bekam. „Das Einzige, um das ich eine Ehefrau je bitten würde, ist“, sagte er leise, „mir ein wenig Zuneigung entgegenzubringen. Dass sie sich am Ende des Tages freut, mich zu sehen.“
    Sie atmete schneller unter seiner Berührung. „Das ist nicht viel verlangt.“
    „Finden Sie nicht?“
    Seine Fingerspitzen hatten ihre Kehle erreicht, und sie schluckte. Als er die leichte Bewegung unter ihrer Haut sah, blinzelte er und zog sein Hand sofort zurück. Dann schien er nicht zu wissen, was er damit tun sollte, und schob sie in die Tasche seines Überrocks.
    Und doch trat er nicht zurück. Daisy fragte sich, ob er die Anziehung genauso spürte wie sie, ein verwirrendes Bedürfnis, das nur durch noch mehr Nähe befriedigt werden konnte.
    Sie räusperte sich und richtete sich zu ihrer ganzen geringen Höhe auf.
    „Mr. Swift?“
    „Ja, Miss Bowman?“
    „Ich möchte Sie um etwas bitten.“
    Sein Blick wurde aufmerksamer. „Und das wäre?“
    „Sobald Sie meinem Vater sagen, dass Sie mich nicht heiraten werden, wird er sehr enttäuscht sein. Sie wissen, wie er ist.“
    „Ja, das weiß ich“, erwiderte Swift sachlich. Jeder, der Thomas Bowman kannte, wusste, dass eine Enttäuschung für ihn nur eine kurze Etappe auf dem Weg zum großen Zornesausbruch war.
    „Ich fürchte, das wird ein paar unerfreuliche Auswirkungen für mich zur Folge haben. Vater ist bereits unglücklich, dass meinetwegen noch niemand bei ihm vorgesprochen hat. Wenn er annimmt, dass ich absichtlich etwas getan habe, um seine Pläne mit Ihnen und mir zu durchkreuzen – nun, das würde meine Lage … ziemlich erschweren.“
    „Ich verstehe.“ Swift kannte ihren Vater vielleicht besser, als Daisy selbst ihn kannte. „Ich werde ihm nichts sagen“, erklärte er. „Und ich werde tun, was ich kann, um es Ihnen leichter zu machen. In zwei Tagen, spätestens in drei, werde ich nach Bristol abreisen. Llandrindon und die anderen Herren – sie sind nicht dumm, und sie ahnen, warum sie hierher eingeladen wurden. Und wären sie nicht interessiert, wären sie nicht gekommen. Daher sollte es nicht allzu lange dauern, bis einer von denen Ihnen einen Antrag macht.“
    Daisy dachte, dass sie vermutlich seinen Eifer, sie einem anderen in die Arme zu

Weitere Kostenlose Bücher